Das 25-Euro-Marktgericht

Für ein Budget von nur 25 Euro ein 3-Gänge-Menü für 4 Personen zubereiten, einzig und allein mit frischen Zutaten vom Wochenmarkt - dieser Herausforderung stellen sich Köche aus der Region in unserer Serie "Das 25-Euro-Marktgericht". 

Wer glaubt, dass man für wenig Geld keine raffinierten Gerichte mit frischen Lebensmitteln aus der Heimat kochen kann, liegt falsch. Denn ob knackiges Gemüse, frisches Obst oder zartes Fleisch: Wer sich einmal genauer an den Ständen auf den Märkten in Warendorf, Gütersloh, Oelde oder den zahlreichen anderen Orten der Region umschaut, erkennt, dass es hierzulande beste Zutaten gibt für ein gelungenes Menü.

Kochen auf Sparflamme

Claudia Haag lässt ihren Blick über den Gütersloher Wochenmarkt schweifen. Hier ist alles so groß, es gibt so viel Auswahl. Von ihrem heimischen Wochenmarkt, dem in Rheda, kennt sie das anders. „Dort ist es zwar kleiner, aber ich bekomme trotzdem immer, was ich brauche“, sagt sie.Nach einer kurzen Orientierungsphase erkennt sie ein ihr bekanntes Logo und
marschiert schnurstracks auf den Stand für Obst und Gemüse zu. „Biolandhof Höner, einer der langjährigen Lebensmittelsponsoren für unsere Suppenküche“, erläutert Haag. Sie schaut kurz auf ihren Einkaufszettel, bittet um Wirsing, eine große Möhre, Zucchini, Gemüsezwiebel und zwei große Äpfel.

In der Gütersloher Suppenküche gibt Haag dreimal in der Woche Essen aus, an Kinder und Erwachsene. Sie ist die hauswirtschaftliche Leitung der Einrichtung. Nach einem Besuch beim Fleischstand hat Haag bereits fast alles, was sie für das Drei-Gänge-Menü braucht. Nur noch kurz Kräuter besorgen, es sind immerhin noch fünf Euro übrig. Ein bisschen Petersilie, ein bisschen Schnittlauch. „Zum Garnieren“, sagt Haag.

Dann schlendert die 52-jährige Hauswirtschafterin zu ihrer Wirkungsstätte. Die Gründerin und Vorsitzende der Suppenküche, Inge Rehbein, wartet auf sie. Normalerweise ist die Küche für größere Vorhaben eingerichtet. Die Töpfe, Pfannen, Platten erscheinen überdimensional, haben wenig zu tun mit dem, was Claudia Haag von zu Hause kennt. „Wegen der Dimensionen muss ich immer umdenken.“ Auf der Arbeitsplatte breitet sie zufrieden ihre Einkäufe aus und ist selbst verwundert, wie gut sie mit dem Geld zurechtgekommen ist: „20,30 Euro, und das reicht für mindestens fünf Personen.“

In der Suppenküche erhalten wöchentlich circa 170 Kinder und Jugendliche mit schwierigem sozialem Hintergrund eine kostenlose warme Mahlzeit und an den Ausgabetagen für Erwachsene kommen innerhalb von drei Stunden etwa 180 Gäste. „Die Tendenz ist steigend, deswegen sind wir angewiesen auf Lebensmittelspenden“, betont Küchenleiterin Inge Rehbein.

An normalen Arbeitstagen hat Haag etwa zwölf Mitarbeiter an ihrer Seite Für die kleine Runde heute steht sie alleine am Herd. „Kein Problem“, sagt sie, als sie Wasser für die Zucchini-Cremesuppe aufsetzt. Sie hat sich genau überlegt, was wann passieren muss, damit keiner ihrer bald eintreffenden Gäste auf keinen Gang warten muss.

Wenig später ist es Zeit für die rustikale Hauptspeise: Wirsing-Kartoffel-Pfanne mit Mettenden. Fast alle Zutaten hat Haag schon klein geschnitten. Jetzt fehlen nur noch die eingekauften Mettenden. Für Claudia Haag ein guter Ansatzpunkt, um zu sparen. „Ob ich für vier Personen koche oder für acht, ich würde die gleiche Menge einkaufen“, sagt sie. Warum? „Es geht
hauptsächlich darum, dass sich der rauchige Geschmack verteilt. Das erreicht man darüber, dass man sie klein schneidet, nicht über die Masse.“

Jetzt bereitet sie die Nachspeise zu. Apple-Crumble, übersetzt bedeutet das mit Streuseln überbackene Äpfel. Haag schneidet die Früchte in Stückchen und gibt die Teigkrümel darüber. Dann kommen die Gläser in den Backofen. Es klingelt. Vor der Tür stehen Kassierer Bernd Mußenbrock und Monika Hovell, ehrenamtliche Mitarbeiterin. Der Zimtgeruch des Apple-Crumbles strömt durch die Räume der Suppenküche, während Mußenbrock, Rehbein, Hovell und Haag bereits am
Esstisch Platz genommen haben und zunächst die Vorspeise verzehren. Das Fazit? „Lecker, eine tolle Suppe“, sagt Mußenbrock. Die Kollegen nicken, geben ihr Kompliment an die Köchin. Auch der nächste Gang gefällt.

Mittlerweile sind die Apple-Crumbles fertig. Haag muss vorsichtig sein, als sie den Ofen öffnet, die Gläser sind heiß. Als sie endlich auf dem Tisch stehen, scheint es, als nähme die Mitarbeiter-Runde auffallend kleine Häppchen davon, nur um besonders lange etwas davon zu haben. „Ein Gedicht“, sagt Rehbein.

Adresse & Öffnungszeiten:
Gütersloher Suppenküche
Kirchstraße 10, 33330 Gütersloh
Telefon: 05241 2119888
E-Mail: gt.suppenkueche@web.de
Internet: www.gt-suppenkueche.de

Öffnungszeiten:
Mittwoch 16 bis 19 Uhr Essensausgabe für Erwachsene
Montag 17 bis 18 Uhr, Dienstag 13 bis 15 Uhr und Freitag
12 bis 15 Uhr Kinderküche „Die Insel“ für Kinder und Jugendliche mit ihren Eltern

Text und Fotos: Simon Bussieweke


Kochen? Männersache!

25 Euro in der Tasche und davon mit Zutaten vom Wochenmarkt ein Drei-Gänge-Menü für die ganze Familie zaubern? Was fast unmöglich klingt, wollen die Familien Große-Wietfeld und Korte aus Rheda-Wiedenbrück unbedingt schaffen.

Töpfe scheppern, Pfannen klirren, es duftet – aber nach was eigentlich? Das wollen die Große-Wietfelds erst verraten, wenn es fertig ist. Deswegen zuerst einen Schritt zurück.

Drei Stunden zuvor: Es ist zehn Uhr. Maik Große-Wietfeld (36) steht am Springbrunnen auf dem Wiedenbrücker Wochenmarkt, um ihn herum stehen seine Frau Stephanie (35), seine beiden Kinder, die achtjährige Laya und der sechsjährige Noel, sowie sein Schwiegervater Wilhelm, genannt „Willi“ Korte, gerade einmal 59 Jahre alt.

Markteinkauf im Schnelldurchlauf

Zielstrebig geht die Familie auf den Gemüsestand zu. Dahinter steht Patrick Sander, der die Wünsche der Große-Wietfelds in Windeseile erfüllt. Ratzfatz packt er in deren mitgebrachte Tasche unter anderem Radieschen, Schnittlauch, Petersilie, Kartoffeln und Knoblauch.

„Sind wir fertig?“, fragen Laya und Noel unisono. „Noch nicht ganz“, sagt Maik Große-Wietfeld, nimmt die grüne Stofftasche und geht auf einen Stand mit Fleischwaren zu. Er fragt nach vier Hähnchenbrustfilets, die prompt auf den Tresen gelegt werden. Noel und Laya können sich eines teilen. Die Zutaten sind bezahlt, die Einkaufstour ist beendet – mit Ausgaben von 16,19 Euro etwas günstiger als gedacht. Die Zutaten für die Vorspeise – Schwarzbrot, Räucher-Aal und Ricotta – hat seine Frau Elisabeth Korte aber auch schon am Donnerstag auf dem Langenberger Wochenmarkt gekauft, gibt Willi Korte zu. Die 25 Euro sind ausgeschöpft.

Zurück im Rheda-Wiedenbrücker Stadtteil Batenhorst. Die Familie ist zuhause angekommen und schwärmt aus – Stephanie und Maik Große-Wietfeld bringen die Einkäufe in die Küche, die Kinder laufen schnell ins Badezimmer, um ihre Hände zu waschen. Sofort werden einige Regler betätigt, der Ofen vorgeheizt, die Pfannen auf den Herd gestellt. Willi Korte macht sich daran, seinen Teil des Drei-Gänge-Menüs vorzubereiten: Kräuter-Aal mit Schwarzbrot und Ricotta.

Der sechsjährige Noel schnappt sich einen Klapphocker. Den braucht er, um die Arbeitsplatte zu erreichen und seinem Großvater zu helfen. Er will nicht nur dabeistehen, wenn die Erwachsenen kochen. „Wir versuchen, Laya und Noel aktiv an gesunde Ernährung heranzuführen“, sagt Maik Große-Wietfeld. Er selbst hat das Kochen für sich entdeckt, als die Kinder geboren wurden.

Kinder fassen mit an

In der Zwischenzeit hat er die Kartoffeln mit einer Buttermarinade beträufelt, Spieße durch die Erdäpfel gestochen und feine Schnitte in die braune Schale geritzt. „So können sie sich ein bisschen vollsaugen“, erklärt er. Nachdem die Kartoffeln eine Viertelstunde im Ofen gebacken wurden, riecht es köstlich. Die Zwischenzeit hat Maik Große-Wietfeld genutzt. Das bereits vorab marinierte Hähnchen ist gegrillt und in zarte Scheiben geschnitten. Dank Noels Hilfe ist sogar der Gurkensalat passend fertig geworden.„Ich will anrichten“, sagt Laya. Sie platziert Salat, Hähnchen und Kartoffeln liebevoll auf den Teller. „Guck mal, Mama, wie im Restaurant!“

Willi, Stephanie und die beiden Kinder genießen das Essen bereits. Währenddessen steht Maik auf der sonnenbeschienenen Terrasse am Grill. Was sich darauf befindet: Pfirsichhälften. „In unserer Familie kochen traditionell lieber die Männer als die Frauen“, ruft Stephanie durch die Terrassentür und lacht. „Danke dafür.“ Maik füllt die vorbereitete Mascarpone-Creme in die Pfirsiche und nickt zufrieden.

„Kochen ist unsere Leidenschaft“

Nach dem Essen sitzt die Familie zufrieden um den Küchentisch, pappsatt. Klar, ein bisschen Zeit nimmt das Kochen für eine ganze Familie schon in Anspruch. „Das ist es wert, Kochen ist unsere Leidenschaft“, sagt Maik.

Text und Bilder: Simon Bussieweke


Küchen-Chaos: Drei Männer am Herd

Samstag, 12 Uhr, Mittagszeit. Julius Kirchner, Bjarne Aßmann und Lukas Fischer kochen sich ihr Mittagessen an diesem Tag selbst. „Klingt irgendwie komisch“, sagt Fischer. Denn bis dato blieb die Herdplatte der Dreier-Wohngemeinschaft meistens kalt. „Ich kläre die Finanzen“, sagt Aßmann, der sich die fünf Fünf-Euro-Geldscheine schnappt und ins Portemonnaie legt.

Die Drei gehen durch die Stadt, hin zu den Marktständen, die entlang der Fußgänger-Zone aufgebaut sind. Kleines Problem: Die Jungs haben keinen Einkaufszettel dabei. „Was kaufen wir denn überhaupt ein? Und was kochen wir?“, fragt Fischer. Irgendetwas mit Fleisch soll es sein. „Steak wäre super!“, meint Aßmann. Kirchner nickt, antwortet: „Aber Fleisch ist relativ teuer. Dafür reicht das Geld bestimmt nicht.“

Plan B: Gefüllte Paprika mit Gehacktem und Reis als Beilage. Damit sind die drei Jungspunde einverstanden. Als Vorspeise hat sich Kirchner etwas einfallen lassen: Bruschetta. Zum Nachtisch wünscht sich Aßmann Honigmelone im Speckmantel. „Das gibt es bei Oma auch immer. Ist total lecker.“ Und vor allem schnell gemacht. Denn diese Bedingung stellen die Ahlener: Alle Gerichte sollten möglichst zügig zuzubereiten sein.

Bei Ulrike Riede bestellt Kirchner die vier roten Paprika und zusätzlich eine Zwiebel. „Das macht dann 3,60 Euro“, sagt Riede, die dem Ahlener den Einkauf in eine Tüte packt und sie ihm reicht. Als nächstes wollen die drei das Gehackte kaufen.  „Halb und halb ist am besten“, meint Fischer. „Guten Tag“, grüßt er den Verkäufer an einer Fleischtheke, „bekomme ich bei ihnen Gehacktes?“ Die Antwort sitzt ein bisschen wie ein Schlag. „Nein, heute leider nicht“, antwortet der Mann. „Gibt’s doch nicht“, ärgert sich Aßmann. Das Blöde: Es ist der einzige Stand, an dem die Jungs das Fleisch hätten kaufen können. Aßmann wittert seine Chance, doch noch sein Steak zu bekommen. „Jungs, dort drüben konnte man doch Steaks holen, lasst uns da gleich noch mal gucken.“ Fischer und Kirchner stimmen zu. Nur was soll es dann als Beilage zum Steak geben? Die drei einigen sich auf eine Gemüsepfanne.

Ciabatta-Brot, Schinken, eine Honig-Melone und Büffel-Mozzarella bekommen Fischer, Aßmann und Kirchner in kürzester Zeit zusammen. Und siehe da: Am Ende bleiben sogar noch 2,10 Euro über. „Lasst uns mal einne gemischte Tüte dafür holen“, schlägt Aßmann vor. Die anderen lachen, stimmen zu.

Mit drei gutgefüllten Tüten geht es zurück in die Wohngemeinschaft. Zuerst geht es an die Vorspeise. Auf das Ciabatta kommen passierte Tomaten – die haben die drei noch im Kühlschrank – sowie Gewürze und Mozzarella. Bei 180 Grad im Ofen backt das Brot vor sich hin. Fünf Minuten lassen sie das Bruschetta im Backofen. Dann holen sie es kross heraus und greifen zu. „Das schmeckt richtig gut!“, sagt Fischer. Kirchner lächelt zufrieden. „Vorspeise geglückt.“

Es geht an die Hauptspeise: Steak mit Gemüsepfanne. Nach und nach kommen geschnittene Möhren, Champignons, Tomaten, Gurkenscheiben, Zwiebeln und Paprika in die Pfanne. Während das Gemüse gart, legt Kirchner die Nacken-Steaks in die Pfanne. Von beiden Seiten lässt er sie zwei Minuten braten, dann kommen sie für fünf Minuten in den Ofen. In der Zwischenzeit ist auch das Gemüse gar. Jetzt geht es ans Anrichten. Aßmann holt aus dem Kühlschrank ein wenig Kräuterbutter für das Steak. „Das Fleisch sieht klasse aus“, sagt Fischer, der sich das Messer und die Gabel schnappt und sich ein Stück Steak abschneidet, in den Mund schiebt, kaut und sagt: „Das ist echt lecker geworden.“ Die Gemüsepfanne ist eine willkommene Beilage zum Fleisch. Ein leckeres Essen mit wenig Aufwand.

Nach einer kurzen Pause geht es an den Nachtisch, der – zugeben – ein wenig hinten an steht. Die Drei sind satt. Probieren tun sie dennoch: Honigmelone in kleinen Stücken, umwickelt mit Schinken. „Ob das schmeckt?“, fragt Fischer, der probiert und überrascht ist. „Ja, echt gut. Man schmeckt erst den Schinken, dann die Melone.“

Text und Bilder: Benedikt Miketta


Drei Gänge: Männer geben Vollgas

Samstagmorgen, 10 Uhr. Mit Korb und Einkaufszettel in der Hand machen sich fünf Männer auf den Weg zum Ahlener Wochenmarkt. Laufend wechseln dort Obst, Gemüse, Fleisch, Käse, Backwaren und Blumen ihren Besitzer. Normalerweise besorgt Elisabeth Schulze Balhorn die Zutaten für den Männerkochclub. An diesem Tag müssen die fünf aber ohne ihre Kursusleiterin auskommen.

Was auf den Tisch kommt, hat sich aber wie gewohnt die Ernährungsberaterin überlegt. Als Vorspeise gibt es eine Möhrensuppe mit Süßkartoffeln, als Hauptgang eine Kartoffelpfanne mit Rosenkohl und Kassler sowie als Nachspeise einen Himbeer-Traum.

Am Montagabend kann es dann losgehen: In der Küche der Familienbildungsstätte steht alles für das Menü bereit. In gewohnter Manier legen die Kochclub-Mitglieder ihre Schürzen an, bilden Teams und lesen sich in die Rezepte ein.  „Das einzige, womit wir kämpfen müssen, sind die stumpfen Messer“, scherzt Ulli Broer, als er die Süßkartoffeln für die Suppe schneidet. Er zerkleinert danach auch die Möhren, Zwiebeln und den Ingwer. Zeitgleich putzt und halbiert Rudolf Knobloch den Rosenkohl für die Kartoffelpfanne. Wolfgang Barth – intern auch Nachtischexperte genannt – macht sich an den Himbeer-Traum.

Jeden ersten Montag im Monat kommen die zwölf Männer mit ihrer Leiterin in der Ahlener Familienbildungsstätte zusammen. An diesem Abend sind jedoch nur sieben anwesend. Damit immer alle genug zu tun haben, passt Elisabeth Schulze Balhorn die Anzahl der Gerichte an. Meist kommen fünf bis sechs auf den Tisch, jedoch nur in kleinen Mengen. Das war jedoch nicht immer so.

Zu Anfangszeiten endeten die Abende oftmals mit unangenehm vollem Magen. Zum einen lag das wohl an der großen Menge. Zum anderen aber auch an der vielen Sahne. Palettenweise wurde diese im Kühlschrank gelagert und oft und gerne für sämtliche Gerichte verwendet. So kam der Club auch zu seinem Namen: Die Montags-Sahne-Köche. Heute blicken die Männer mit einem Lachen auf die Zeiten zurück, scheinen aber durchaus froh zu sein, ihre damalige Lieblings-Zutat mittlerweile zu vernachlässigen.

Zurück in der Küche: Ulli Broer löscht Kartoffeln und die übrigen Zutaten mit einem Liter Gemüsebrühe und 350 Milliliter Apfelsaft ab. Danach heißt es erst einmal warten: das Gemüse muss 20 Minuten köcheln. Genug Zeit also für einen Plausch mit dem Kochpartner. Oder besser gesagt für einen weiteren. Denn während die Männer am Herd stehen, wird geredet, gelacht und rumgealbert. „Die Abende gehören mit zu den schönsten im Jahr“, betont Olaf Bücker. Die 20 Minuten sind rum. Ulli Broer schaut erwartungsvoll in den Topf. „Sieht gut aus.“ Beim Pürieren entsteht nach und nach die gewünschte sämige Konsistenz. Es folgt der erste Geschmacktstest:  „Mmmh. Das ist richtig gut“, schießt es aus ihm heraus.

Nach eineinhalb Stunden in der Küche sind alle drei Gerichte soweit. Die Vorspeise kann serviert werden. Mit einer Kelle schöpft Olaf Bücker die Suppe aus dem Topf in die einzelnen Schälchen. Garniert wird das Ganze mit Schnittlauch, etwas Sahne und Mandelblättchen. Ulli Broer ist nach dem ersten Löffel nach wie vor von seiner Suppe begeistert. Und auch die anderen sind sich einig: Lecker. Es folgt die Hauptspeise: Kartoffelpfanne mit Rosenkohl und Kassler. Auch hier macht sich nach dem ersten Bissen zunächst wieder andächtige Stille breit – ein gutes Zeichen, wie die Männer wissen.  Nach den deftigen Speisen freuen sich die Hobby-Köche nun auf den Nachtisch. „Nicht zu süß“, erklingt es aus der Runde. Gemeinschaftliches Nicken. Mit dem Ergebnis ihres Drei-Gänge-Menüs sind alle sehr zufrieden.

Text und Bilder: Pia Engelbrecht


Drei-Gänge-Menü schmeckt der ganzen Familie

Jeden Tag pünktlich um 12 Uhr steht bei Familie Overhues in Hoetmar das Mittagessen auf dem Tisch der geräumigen Wohnküche.  Auf dem landwirtschaftlichen Betrieb gibt es immer viel zu tun – nicht nur für die Männer. Auch die Frauen packen auf dem Hof kräftig mit an. Kochen ist jedoch Frauensache. Aus diesem Grund darf die Zubereitung einer warmen Mahlzeit für die ganze Familie samt Auszubildenden meist nicht allzu viel Zeit in Anspruch nehmen. Trotzdem ist Hauswirtschaftsmeisterin Doris Overhues wichtig: „Es muss allen schmecken.“ Schnell, leicht zuzubereiten, preiswert und lecker: Das ist der Anspruch, den sich die Hoetmarerin bei der Auswahl ihrer Menüfolge für das 25-Euro-Marktgericht gesetzt hat.

Aus regionalen und saisonalen Lebensmitteln, die sie überwiegend auf dem Warendorfer Wochenmarkt gekauft hat, zaubert sie für ihre Lieben als Vorspeise einen knackigen Eichblattsalat mit karamellisierten Apfelringen an einer Himbeer-Vinaigrette. Zur Hauptspeise serviert Overhues eine deftige Porreepfanne an Kartoffeln mit Kräutersoße. Ein leichtes Apfeltiramisu komplettiert als süßer Abschluss das winterliche Menü.

Texte und Fotos: Anja Frielinghaus


Schmankerl für schmalen Geldbeutel

Zwei Männer und ein Budget von 25 Euro: das ist die Ausgangslage für das  3-Gänge-Menü der Herbstausgabe der „hierzulande“. Kai-Uwe Moriz und Jan Meyer heißen die beiden Köche, die sich diesmal der Herausforderung stellen, für vier Personen ein schmackhaftes Menü zu zaubern.

Passend zum Start der kühlen Jahreszeit haben sich die beiden Männer eine deftige Menüabfolge ausgedacht. Sie servieren eine cremige Kürbiscremesuppe mit Croutons sowie als Hauptspeise Schweinemedaillons im Speckmantel mit Gemüse-Kartoffel-Rösti und Kräuterseitlingen in einer Riesling-Rahmsoße. Den süßen Abschluss bildet eine Mascarpone-Vanillecreme mit frischen Brombeeren.

Text und Fotos: Anja Frielinghaus


Tag für Tag steht Carmen Koch vor der Herausforderung, die Brüder des Franziskanerklosters in Rheda-Wiedenbrück mit leckerem und kostengünstigem Essen zu begeistern. Daher war die 25-Euro-Challenge für sie kein Problem. Auf dem Wochenmarkt der Doppelstadt, unlängst des Klosters, deckte sie sich mit den Zutaten für das 3-Gänge-Menü ein.

Mit den 25 Euro kam sie bestens aus. Und das für jede Menge frische Lebensmittel aus der Region.

In der Küche des Klosters zauberte sie raffinierte Speisen, die sich zu einem schmackhaften Menü zusammenstellen lassen. Den Brüdern serviert sie eine Möhrensuppe als Vorspeise. Für den Hauptgang hat sie sich für einen Pfannkuchen gefüllt mit Spinat entschieden. Angerichtet wurden diese mit einem bunten Salat und einem Essig-Öl-Dressing. Zum Abschluss gibt es den „Himbeertraum“, basierend auf Magerquark, Sahne, geraspelten Schokoküssen und verziert mit frischen Himbeeren.

Text und Bilder: Fabian Reinkemeier


Klischees sind eben meist wirklich einfach nur Klischees. Auch das, dass die Jugend von heute nicht mehr selbst kocht. Tut sie eben doch – und das sogar sehr gut. Das hat die Klasse QN21 des Beckumer Berufskollegs eindrucksvoll beim 3-Gänge-Marktmenü bewiesen. Mit 25 Euro in der Hand haben sich die Schüler der Herausforderung gestellt und mit Bravour bestanden.

Die Zutaten dafür haben sie zum Großteil auf dem Beckumer Wochenmarkt gekauft. Gekocht wurde nur unweit vom Herzen der Püttstadt, nämlich in der Schulküche an der Kettelerstraße.

Und dort entstanden drei leckere Gerichte, die zusammen ein vorzügliches Menü bilden. Dabei steht der Frühling mit auf der Menükarte. Denn zum Auftakt servieren die Berufsschüler Kopfsalat mit Hähnchenbrust, Erdbeeren und Parmesan. Angerichtet wird es mit einem Dressing, basierend auf Sauerrahm und Mayonnaise. Für die Hauptspeise haben sich die Nachwuchsköche aus Beckum Penne mit Lachs und grünem Spargel an Kräuterschaum ausgedacht. Den krönenden Abschluss bilden Erdbeeren mit Mascarpone-Joghurt-Creme, serviert in einem Glas.

Text und Bilder: Benedikt Paweltzik


Ein leidenschaftlicher Koch lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen – auch nicht durch die Vorgabe, nur 25 Euro für ein 3-Gänge-Markt-Menü für vier Personen zur Verfügung zu haben. Giovanni Di Maria, Chef des Restaurants „Kochwerk“ in Verl, hat sich im vierten Heft unseres Hefts dieser Aufgabe gestellt. 

Auf dem Wochenmarkt in Gütersloh hat der Koch die Zutaten für das winterliche Menü besorgt. Gezaubert hat er daraus feine Gerichte mit westfälischer Note. 

Als Vorspeise serviert er eine kräftig abgeschmeckte Crèmesuppe von der Steckrübe. Die Hauptspeise besteht aus saftiger Roulade von der Hähnchenbrust mit Backpflaumen- und Kürbiskernfüllung an Rahmwirsing und Schupfnudeln. Den süßen Abschluss liefert eine Crème Brûlée mit Zimtapfel.

Text und Bilder: Bendikt Paweltzik


Schlemmen ist das Motto im Herbst. Denn werden die Tage kürzer und die Temperaturen kühler, verlangt der Magen nach etwas Herzhaftem und Warmem für Leib und Seele.

Pascal Uhlmann hat sich der Aufgabe gestellt und auf dem Warendorfer Wochenmarkt für sein 3-Gänge-Menü eingekauft.
Er serviert als Vorspeise einen gemischten Salat mit Himbeer-Dressing und karamellisierten Pistazien. Weiter geht es mit einem saftigen Schweinefilet, dazu gibt es ein Pfifferling-Risotto und Spitzkohlgemüse. Abgerundet wird das Menü mit einer richtigen „Schokobombe“ – und zwar einer Mousse au chocolate mit eingemachten Pflaumen.

Text und Bilder: Anja Frielinghaus


Ein sommerlich leichtes Menü hat für die zweite Ausgabe unseres Heftes Dana Doswell zusammengestellt. Die Mitarbeiterin von "Kompass", ehemals Landfrauenservice Gütersloh, wählte den Rietberger Markt für den Einkauf.

Das Motto ihres 3-Gänge-Menüs: „Leichte Küche für die heißen Tage“. Den Auftakt macht eine kalte Sommersuppe aus Zucchini und Gurke. Es folgen würzige Kräuterpfannkuchen mit einer Meerrettich-Lachs-Füllung. Dazu gibt es einen bunten Salat. Den süßen Abschluss bildet ein fruchtiger Joghurt-Himbeer-Shake.

Alle Rezepte finden Sie hier im Portal, die ganze Geschichte in  Ausgabe 2 unseres Magazins „hierzulande“.

Text und Bilder: Anja Frielinghaus


 Patrick Schweigart hat sich als erster Koch der Herausforderung gestellt: „25 Euro – das ist nicht besonders viel Geld.“ Und doch hat der Koch des Hofladens Kampmann in Sünninghausen am Ende die Vorgabe eingehalten und ein Menü mit westfälischer Note angerichtet, das nicht nur optisch gelungen ist, sondern auch bestens schmeckt und zugleich satt macht: als Vorspeise Matjessalat „mal anders“, zum Hauptgang Möpkenbrot mit Apfel und Kartoffelpetersilienpüree und zum krönenden Abschluss eine feine Mohn-Mascarponecreme mit Mandeln und Rumtopf.

Alle Rezepte finden Sie hier im Portal, die ganze Geschichte in  Ausgabe 1 unseres Magazins „hierzulande“.

Text und Bilder: Benedikt Paweltzik