Tour auf ruhigen Wegen

Wer gern sportlich unterwegs ist, es aber vorzieht, in aller Seelenruhe die Umgebung auf sich wirken zu lassen, dem sei diese Fahrradtour ans Herz
gelegt.

Der Sommer nähert sich mit Macht, uns drängt es ins Freie. Nicht zuletzt die Coronapandemie mit ihren zahlreichen Einschränkungen hat dem Drang nach Frischluft einen zusätzlichen Schub verpasst. Diesem Wunsch trägt die „hierzulande“-Redaktion Rechnung und nimmt Sie, liebe Leser, mit auf eine Radtour. Von Batenhorst aus kurven wir 50 Kilometer gemütlich durchs Ostwestfälische. Interesse? Dann steigen Sie auf!

Kette geölt, Pneu unter Druck, Sattel gerichtet. Die „hierzulande“ erleichtert Ihnen die Entscheidung, das Fahrrad zu entstauben. Auf zahlreichen Fernradwegen wird der Verkehr bereits generalstabsmäßig geregelt wie der Autofluss in der Großstadt. Da sind wir weit von entfernt. Ruhe ist Kraft. „Entdecken Sie die Region“, heißt das Motto. Die Redaktion schlägt eine Zweiradtour vor, die sich für Leezen mit und ohne elektrische Unterstützung eignet. Die Wegeführung ist so gewählt, dass sich eine Vielzahl von Möglichkeiten ergibt, eine Rast einzulegen und zu entspannen. Als Fahrtzeit sind zwischen drei und vier Stunden zu kalkulieren. Einfluss darauf haben die persönliche Fitness und der fahrbare Untersatz. Wenn der tickende Uhrzeiger keine Rolle spielt, reservieren Sie sich für die Tour mit An- und Abreise einen Tag. Ohne Termindruck schmeckt die Tasse Kaffee mit einem Stück Kuchen besser. Ein Plausch auf der Parkbank ist inklusive. Mitgebrachtes Picknick auch. Sämtliche hier beschriebene Möglichkeiten sind vor dem Hintergrund der aktuell geltenden Hygienevorschriften zu beurteilen.

 

Herz-Jesu-Kirche in Batenhorst ist Ausgangspunkt

Wir haben die Herz-Jesu-Kirche in Batenhorst als Ausgangspunkt für die Radtour gewählt. Es kann aber an jedem anderen Streckenpunkt eingestiegen werden. Übrigens: Das Gotteshaus in Batenhorst geht auf die Initiative eines Lehrers zurück, der 1905 zu einer Versammlung lud. Dort sollte ein Kapellenneubau diskutiert werden. Am Ende der Zusammenkunft stand die Gründung eines Kirchenbauvereins. Kurz darauf hatte den Verein Spenden in Höhe von 13 000 Euro erreicht. 1908 wurde die Herz-Jesu-Kirche geweiht.

Zu Füßen des Turms startet die hierzulande-Tour, aber nach 100 Metern heißt es absteigen, die Strecke führt vor einer Gaststätte über einen kurzen Fußweg. Anschließend sitzen wir aber fest im Sattel. Die Radfahrer verlassen den Ort in östliche Richtung, eine Brücke erleichtert die Querung der viel befahrenen Bundesstraße 55.

Völlig ungestört lenken wir die Räder über Nebenstraßen und Wege. Keine Hektik, selten fordern Autos die Aufmerksamkeit. Charakteristisch für die Tour, die durch die Kreise Gütersloh und Paderborn führt, sind die Alleen. Wunderschöner Baumbewuchs säumen nicht nur private Zufahrtstraßen. Ob Säuleneichen oder Linden und Kastanien: Die Gehölze hinterlassen auf den Passanten einen majestätischen Eindruck. Ohne darauf besonders zu achten, fällt ins Auge, dass der Anbau von Erdbeeren und Spargel in dieser Region kaum eine Rolle in der Landwirtschaft spielt. Wo andere ihre Früchte feilbieten, hat hier der Direktvermarkter eher Geflügel im Angebot.

 

Südlichster Punkt auf Kreisgebiet

Ein lohnender Abstecher verspricht nach zehn Kilometern Strecke das Café Kreuzstich (Das Creative Landhaus). Die Besitzer werben damit, Expertenwissen für Kreuzstickerei zu pflegen. Kunstgewerbe aus Holz und hier besonders „Landart“ gehören zum Angebot wie Stoffe und Leinen. Die exklusiven Bilderrahmen kommen aus der hauseigenen Werkstatt in Mastholte. Aktuell ist „Das Creative Landhaus“ coronabedingt geschlossen. Für einen Abstecher ist im Vorfeld eine Kontaktaufnahme empfehlenswert.

Eine solche ist unerlässlich für Besucher des Gnadenschutzhofs SolLuna. Der seit 2010 als gemeinnützig eingetragene Verein wurde mit dem Ziel gegründet, Tieren ein neues Zuhause auf Lebenszeit zu geben. Vom Eingangsbereich der Hofstelle aus sind beispielsweise grasende Pferde zu beobachten. Dass diese Tiere nicht alle die Besucher mit ihren Augen wahrnehmen und deshalb plötzlich erschreckt reagieren, hat seinen Grund: Sie sind blind. Deshalb sollte der Gast sich dem Hof nur verhalten nähern. Eine vorherige Rücksprache mit einem Vereinsmitglied wird empfohlen. LunaSol kümmert sich aufopfernd um die nichtmehr gewollten Lebewesen: vom Kaninchen und Schwein bis zum Pferd.

Mit Mastholte erreicht der Radler das südlichste Dorf im Kreis Gütersloh. Der vormals von Armut getriebene Ort entwickelte sich im vorigen Jahrhundert zum Holzschuhmacher des Ruhrgebiets. Bis zu 55.000 Paar der Treter lieferten vornehmlich Landwirte aus Mastholte in die Püttstädte. Die Radtour führt am Prunkstück der Gemeinde entlang: Der durch Entsandung entstandene Mastholter See ist ein bedeutendes Naherholungsgebiet. Mehr als 26 Hektar misst die Wasserfläche. Darauf tummeln sich Schwäne und anderes Gefieder. Zu den Wesen, die die Oberfläche des Sees lieben, gehören ferner Segler und Windsurfer, bisweilen kreuzen Wasserskifahrer die Bahn der Schwäne. Auf den Liegewiesen lässt sich prima relaxen. Dort ist der Griff in den Picknickkorb angesagt.

 

Kunst an elf Stationen genießen

Anschließend säumt der Westenholzer Kunst- und Themenweg die Strecke. An insgesamt elf Stationen kann der Gast in der Natur Kunst genießen, aber auch eine Pause auf den dort angelegten bunten Bänken einlegen. Mit der Ruhe ist es am Erlebnispark Meiwes wenig später vorbei. Wer dort anhält, wird zum Schläger. Zum Golfballschläger. Swingolf heißt die Freizeitbeschäftigung, die bei Meiwes Trumpf ist. Der Swingolfball muss mit dem dreiseitigen Schläger über eine Bahn in ein Loch befördert werden. Oder man versucht sein Glück im Fußballgolf. Unser Tipp: Einmal ausprobieren, etwas Kühles trinken und Tour fortsetzen.

Zurück in der Spur müssen wir die Delbrücker Straße kreuzen, um auf den Emsradweg zu gelangen. Direkt an der Stelle, an der in der Rietberger Emsnie­derung (25,7 km) der Fluss überquert wird, staut eine kleine Schleuse das Wasser an der Antfänger Mühle. Der Name „Antfänger“ bedeutet „Entenfänger“ und gibt einen Hinweis auf den einstigen Wildentenfang. Pro Tag, vermuten Heimatforscher, wurden seinerzeit um die 50 Wildenten gefangen, die bis nach Holland verkauft wurden. Mit Beginn der Emsregulierungen in den 1930er-Jahren blieben die Wildenten jedoch aus. Die Fangstelle verfiel. Das Mühlengeschäft selbst florierte bis Mitte der 1950er, seit 1975 stehen die Räder der Mühle still. Heute ist ein Bio-Bauer in dem denkmalgeschützten Natursteinbau tätig.

Nach ein paar Schnappschüssen nehmen wir Kurs auf Rietberg. Praktisch auf der Zielgeraden zur ehemaligen Grafschaft gehört der Blick einer prächtigen Birkenallee. Die dichte Doppelbaumreihe stehen Spalier zu einem Hingucker: der Gartenschaupark Rietberg. Auf dem drei Kilometer langen Gelände war Rietberg im Jahr 2008 für 900.000 Besucher Gastgeber der Landesgartenschau. „Träume wachsen lassen“ hieß das Motto, das aktuell nachvollzogen werden kann. Gegen ein Entgelt ist ein Teil des Gartenschaugeländes zu besuchen und zu bewundern. Zum Pflichtprogramm gehört in dem Fall, das Besteigen des aus Lärchenholz errichteten Aussichtsturms. Von oben ergibt sich ein Blick über das 40 Hektar große Gelände.

 

Am Ende geistert die weiße Frau

Einen Steinwurf entfernt präsentiert sich die historische Altstadt Rietbergs. Spätestens jetzt ist verständlich, warum der Ort mit dem Slogan „Stadt der schönen Giebel“ wirbt. Für die Stadt sollte der Radfahrer etwas Zeit einplanen. Hat er Spaß am Fotografieren, findet er zig Motive für die kommende Diaschau. Einzigartig in seiner Ausrichtung dürfte das Bibeldorf sein, ein pfiffiger Lernort zur Welt und Umwelt der Bibel.

Die Strecke führt den Reisenden über einen Teil des alten Prozessionswegs, an dem sich auch die St.-Johannes-Nepomuk-Kapelle befindet. Vis-à-vis der Schlossallee - das Schloss selbst wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts dem Erdboden gleichgemacht - befindet sich der spätbarocke Bau. Der Weg schlängelt sich aus dem schmucken Ort auf einen fabelhaften Abschnitt des Emsradwegs. Eine Besonderheit bei der „Flammenmühle“: Drei Brücken überspannen den Flusslauf. Eine nimmt den motorisierten Verkehr auf, eine die Radfahrer und Fußgänger sowie eine ist für das Vieh reserviert.

Gemütlich in die Pedale tretend gondeln wir dem Ausgangspunkt entgegen. Drei Kilometer vor Batenhorst gönnen wir noch Haus Aussel einen Abstecher. Der ehemalige Burgmannshof entstand Ende des 12. Jahrhunderts. Im 15. und 16. Jahrhundert wechselten die Besitzer mehrfach. Bis 1979 wurde das Gut landwirtschaftlich genutzt. Aktuell ist in einem Gebäude am Gräftenring ein Möbeldesigner ansässig. Die Häuser der Anlage sind nicht zu besichtigen. Wer ruhig verweilt, spürt vielleicht den Geist der „weißen Frau“, einer hungernden Ehebrecherin, und der Kraft, die von ihr ausgeht, sobald die betörende Schöne männliche Gesellschaft sucht … Mehr wird nicht verraten, es geht zurück zum Ausgangspunkt.

 

Tour-Info
Startpunkt des Rundkurses: St.-Herz-Jesu-Kirche, Batenhorst
Länge: 50 Kilometer
Höhenmeter: 100
GPX-Daten Download: www.hierzulande.de/heimat/ausflugstipps

Adressen
Bitte überprüfen Sie wegen der aktuellen Hygienevorschriften vor Antritt der Tour die Öffnungszeiten.

Erlebnispark Meiwes
Wiebeler Straße 24, 33129 Delbrück
Telefon: 02944 974432
Internet: www.erlebnispark-meiwes.de

Gartenschaupark Rietberg
33397 Rietberg
Telefon: 05244 986100
Internet: www.gartenschaupark-rietberg.de

Gnadenschutzhofs SolLuna e.V.
Katthagenstraße 66, 33397 Rietberg
Telefon: 0176 63643006
Internet: www.gnadenschutzhof-solluna.de

Besuche ausschließlich mit Voranmeldung

 

Das Creative Landhaus (Cafe Kreuzstich)
Unter den Eichen 19
33397 Rietberg-Mastholte
Telefon: 02944 7756
Internet: www.creatives-landhaus.de
Vorherige Kontaktaufnahme unbedingt erforderlich

Text und Fotos: Axel Ebert

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HZL Radtour
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Frühling auf zwei Rädern

Uns drängt es an die frische Luft. Lust auf eine Fahrradtour mit Unterhaltungswert? Die „hierzulande“ erleichtert Ihnen die Entscheidung, auf das Fahrrad zu steigen, und hat etwas vorbereitet.

Wir schlagen eine Radtour vor, die sich für Leezen mit und ohne Motorunterstützung eignet. 42 Kilometer scheinen dem Skeptiker eine zu lange Distanz? Solche Vorbehalte sind aber unbegründet. Entlang der Strecke ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten, eine Rast einzulegen, sich etwas anzuschauen oder ins Wirtshaus einzukehren. Für die reine Fahrtzeit sind – je nach Untersatz und körperlicher Fitness – zwischen zwei und drei Stunden zu kalkulieren.

Wir beginnen die Tagesfahrt auf dem Parkplatz am Jahnstadion in Oelde. Es ist aber möglich, an jeder Stelle in den „hierzulande“-Rundkurs einzusteigen. Gemütlich geht es auf dem Radweg Richtung Südwesten. Wir kreuzen die Bundesautobahn 2 und schalten einen Gang zurück. Sanft führt der Weg hinauf zum Bergeler Wald. Wer Asphalt schätzt, bleibt auf dieser Straße, andere biegen nach 1,9 km nach dem Start (Parkplatz auf der rechten Seite) in einen Waldweg. Dieser Abschnitt ist frisch geschottert und auch nach Regen befahrbar. In Höhe der Gaststätte Waldeslust treffen die beiden Alternativen wieder aufeinander.

Wir radeln im Bogen um die Gemeinde Stromberg. Sie wollen stattdessen das Burgdorf entdecken? Das lohnt sich: Kreuzkirche (Hochgotik), Mallinckrodthaus und Paulusturm sind einen Abstecher wert. Profan, aber nicht weniger interessant, gestaltet sich eine Stippvisite in der Druffel-Brennerei. Mit Blick auf die Fahrtüchtigkeit sollte eine Verkostung der Edelbrände zu einem gesonderten Termin stattfinden. Wer hat bereits einen in Stromberger Pflaumenbaumholzfässern gereiften Whisky probiert?

 

Stromberger Pflaume vom Land und lecker

Da sind wir auch bereits beim Merkmal der Region. Vom Sattel aus bietet sich ein fantastischer Blick zum Teutoburger Wald und auf Streuobstwiesen. Pflaumenplantagen prägen in der leicht hügeligen Kulturlandschaft das Golddorf, in dem seit mehr als 200 Jahren die „Stromberger Pflaume“ gedeiht. Nach 7,8 Kilometern an der Strecke ist der Hof Stemich platziert. Vier Generationen leben unter einem Dach und kümmern sich um eine Plantage, die 3000 Bäume mit zehn verschiedenen Pflaumensorten umfasst. Im Hofladen offeriert Marion Stemich selbst gemachte Leckereien. Sie erzählt gern über ihre Spezialitäten Stromberger Brotzeit mit Pflaumenmus, Pflaumen-Chutney sowie Wildgerichte. Eine Bewirtung ist in begrenztem Maße und ausschließlich nach telefonischer Vereinbarung möglich.

Während der Pflaumenblüte ab April ist die Region ein Ausflugstipp. Zahlreiche Selbstvermarkter bieten die Möglichkeit, sich mit Speisen und Getränken einzudecken. Marion Stemich hat für Radler und Wanderer eine Picknicktüte mit Leckereien gefüllt.

 

Museum für Westfälische Literatur ein Stop wert

Tourer erwartet 2500 Meter von dem Hof entfernt das Kulturgut Haus Nottbeck. Das Museum für Westfälische Literatur versteht sich als lebendige Einrichtung. Es unterbreitet Angebote für jede Kragenweite. Man muss kein Insider und keine Literaturexpertin sein, um auf seine Kosten zu kommen. Außerdem versucht das Haus ständig den Beweis anzutreten, dass Literatur attraktiv ausgestellt werden kann. Bis Ende Mai verkauft beispielsweise Frank Goosen ein „Ticket to Ride“. Der Autor inszeniert im Gartenhaus seine Hommage an John, Paul, George und Ringo als Homestory. Parallel dazu findet der Besucher lyrische und fotografische Spaziergänge von Karl-Heinz Gajewsky und Jürgen Brôcan.

 

Zutrauliche Alpakas und alte Sprechzellen

Weiter geht es über die Rentruper Straße, die den Bau eines Radwegs verträgt. Einfach nur gucken oder einen Spaziergang der anderen Art buchen, heißt es bei Kilometer 12. Neugierige Zeitgenossen betrachten den Radfahrer bei „Meinpaka“. Bis zu 15 Alpakas begrüßen die Zaungäste auf zwei Rädern. Durch ihr ruhiges Wesen und ihre neugierige Art verzaubern die Alpakas Halter und Gäste immer wieder aufs Neue. Während gebuchter Alpaka-Wanderungen durch die Landschaft ergeben sich Chancen, die Seele baumeln zu lassen. Ein Hofladen – mit Produkten aus Alpakawolle – komplettiert das Angebot.

Augen auf und nicht achtlos durch St. Vit rauschen. Wir befinden uns im Anflug auf das Verstärkeramt. Das Radio- und Telefonmuseum befindet sich nach 16 Kilometern Fahrtstrecke rechts vom Weg. Gut getarnt liegt das Gebäude unterirdisch. Derzeit wird eine Sonderausstellung „Telefunken – eine Weltmarke“ vorbereitet. Der Gang ins Unterirdische ist nicht nur für Technikfreaks ein Brüller.

 

Pausieren in den Innenstädten von Wiedebrück und Rheda

Wie gemacht für eine Pause sind die Innenstädte von Wiedenbrück und Rheda, die in Rufweite voneinander jede ihr Eigenleben führt. Ab dem Konrad-Adenauer-Platz (Kilometer 18,3) führt die Strecke aus Wiedenbrück für 2500 Meter zum Teil über das ehemalige Gelände der Landesgartenschau. Der Flora-Westfalica-Park ist ein Mekka für Erholungssuchende. Am Scheitelpunkt der „hierzulande“-Radtour erhebt sich das Schloss Rheda (Kilometer 21). Die ehemalige Wasserburg ist wegen seiner Doppelkapelle und einer wertvollen Musikbibliothek bekannt.

Wir verlassen Rheda-Wiedenbrück in westliche Richtung und bekommen in Bosfeld (Kilometer 25) einen Eindruck, was im 18. Jahrhundert Wohlstand bedeutete. Das Haus Bosfeld ist ein 1725 als barockes Herrenhaus erbautes Wasserschloss, das nicht für Besucher zugänglich ist. Ein unaufdringlicher Blick durch das Eingangstor auf das gut erhaltene Gemäuer lohnt sich. Einen Steinwurf entfernt gehen technisch versierte Bastler in die Luft (Kilometer 27). Die Künste der Mitglieder im Modellflugverein Condor Herzebrock garantieren erstaunte Gesichter.

 

Swingolf am Schloss

Ritter hatten das Sagen in Schloss Möhler. Das Gut aus dem 13. Jahrhundert thront in der ehemaligen Bauerschaft Menninghausen des Kirchspiels Oelde. Da die Innenräume gewerblich genutzt werden, kann das Schloss nicht von innen besichtigt werden. Ein Ausflug nach Möhler lohnt allemal. Tipp: Wer seinem Hinterteil eine Pause gönnen möchte, wählt den attraktiven Fußweg entlang der Straße „Zum Trostholz“, geht an der alten Schule vorbei über den Axtbach, tangiert Haus Möhler bis er zur Ludgerus-Kapelle gelangt. Eine Empfehlung: Eine Swingolf-Anlage ist um das Schloss mit Teichanlage platziert.

Durch dicht gewachsenen Wald radeln wir ab Kilometer 32,4 auf die Zielgerade der Radtour. Diesen 1300 Meter langen Pättkes-Abschnitt haben auch Spaziergänger für sich entdeckt. Wieder auf der Landstraße bewegen wir uns im Zickzackkurs voran. Die Stadt Oelde ist zum Greifen nah, sobald der Radfahrer die Eisenbahnunterführung passiert. Ein Blick auf den Flugplatz Bergeler, es folgt ein sachter Anstieg Richtung Autobahn. Anschließend heißt es, ausrollen zum Ausgangspunkt.

 

Tour-Info
Startpunkt des Rundkurses: Jahnstadion Kreuzstraße 22, 59302 Oelde
Länge: 42 Kilometer
Höhenmeter: 196
GPX-Daten Download: www.hierzulande.de/heimat/ausflugstipps

Adressen
Bitte überprüfen Sie wegen der aktuellen Hygienevorschriften vor Antritt der Tour die Öffnungszeiten.

Familie Stemich
Nottbeck 4, 59302 Oelde
Telefon: 02529 1674
Internet: www.pflaumenhof-stemich.de

Kulturgut Haus Nottbeck
Landrat-Predeick-Allee 1, 59302 Oelde
Telefon: 02529 94 97 900
Internet: www.kulturgut-nottbeck.de

Alpakazucht und Hofladen
Rentruperstraße 20, 33378 Rheda-Wiedenbrück
Telefon: 0176 84148439
Internet: www.meinpaka.de

Radio und Telefon Museum
Eusterbrockstraße 44, 33378 Rheda-Wiedenbrück
Telefon: 05242 44330
Internet: www.verstaerkeramt.eu

Flora Westfalica
Internet: www.rheda-wiedenbrueck.de/kunst-kultur/ flora-westfalica/flora-westfalica-park

Schloss Möhler
Schloßallee 6, 33442 Herzebrock-Clarholz
Telefon: 05245/835926 (Swingolf)
Internet: www.schloss-moehler.de

Text und Fotos: Axel Ebert

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HZL Radtour
HZL Radtour 2022-01 ab Jahn Stadion Oeld
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Zehn Top-Tipps für den Frühling

1. Gartenschauen auf der Fährte

Bei schönem Wetter wird für viele das Fahrrad zum bevorzugten Fortbewegungsmittel, lassen sich auf diesem Weg doch Ausflüge mit körperlicher Betätigung an der frischen Luft verbinden. Ein Tipp für eine schöne Strecke: die LGS-Route. Dahinter verbirgt sich, aufgeteilt in neun Etappen von 11 bis 36 Kilometern, eine 186 Kilometer umfassende Tour von Lünen nach Paderborn, die sieben Orte ansteuert, an denen mal Landesgartenschauen die Besucher angelockt haben.
Darunter befinden sich auch drei Ziele in der Region: der Vier-Jahreszeiten-Park in Oelde, der Flora-Westfalica-Park in
Rheda-Wiedenbrück sowie der Gartenschaupark in Rietberg.

Je nach Motivation lässt sich die Tour individuell gestalten. Es besteht die Möglichkeit, einzelne Etappen herauszupicken oder die gesamte Strecke als mehrtägigen Ausflug zurückzulegen. „Man ist flexibel. Außerdem ist es eine schöne, und nicht sehr bergige Strecke durch attraktive Städte“, sagt Nils Krieft von der Arbeitsgemeinschaft LGS-Route.

Pro Wirtschaft GT GmbH
Hermann-Simon-Straße 7, 33334 Gütersloh
Telefon: 05241 851088
E-Mail: info@lgs-route.de
Internet: www.lgs-route.de

2. Die Bibel (be-)greifen

Nicht nur für Absolventen der LGS-Radroute ist Rietberg ein lohnenswerter Zwischenstopp. Die Emsstadt beherbergt mit dem Bibeldorf ein deutschlandweit einzigartiges Projekt. In dem pädagogischen Lernort mit Freilichtmuseum wird auf einem Gelände von 35.000 Quadratmetern das Alltagsleben zur Zeit der Bibel erlebbar. Geführt wird die seit 2003 bestehende Einrichtung von den Initiatoren, der Lehrerin, Montessori-Pädagogin und Kirchenmusikerin Eva Fricke sowie Dietrich Fricke, evangelischer Theologe und Pfarrer in Rietberg. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, Neugierde und Freude an Biblischem zu wecken und Wissen im Sinne ganzheitlicher Religionspädagogik zu vermitteln. Wer als Besucher das Eingangstor zum Gelände durchschreitet, taucht ein in eine andere Welt. Das Bibeldorf, dessen Saison am 18. April beginnt, weiß mit Detailverliebtheit zu punkten. Zugrunde liegt der pädagogische Leitsatz „Vom Greifen zum Begreifen.“ Und der gilt für Kinder wie für Erwachsene.

Bibeldorf
Jerusalemer Straße 2, 33397 Rietberg
Telefon: 05244 974974
E-Mail: info@bibeldorf.de
Internet: www.bibeldorf.de

3. Achtung, Alltagskunst

Bewegung und Aktion, Neugier und Entdeckung, Spaß und Spannung sind die Zutaten, die das „Urban.Art.Bingo.Gütersloh“ zu einem ebenso kurzweiligen wie lehrreichen Vergnügen machen.

Spielerisch wird der öffentliche Raum erobert. Baukultur, Straßenkunst, Skulpturen, Graffiti und Wandmalerei sollen gefunden werden. Außerdem gilt es, knifflige Rätsel zu lösen. Die Teilnehmer bilden Teams und treten in einem festgelegten Spielfeld gegeneinander an. Einem Bingospiel ähnlich, werden Orte und Kunstwerke entdeckt. Das von den „Urbanisten“ aus Dortmund entwickelte Konzept wurde im Rahmen des Projekts „Stadtbesetzung“ an die städtische Grundlage Güterslohs angepasst. „Es ist ein tolles Spiel für Familien und Schulklassen, da es die Möglichkeit bietet, Güterslohs Kunst und Kultur zu erleben“, schwärmt Daniela Daus, Mitarbeiterin im Fachbereich Kultur bei der Stadt Gütersloh.

Stadt Gütersloh, Fachbereich Kultur
Friedrichstraße 10, 33330 Gütersloh
Telefon: 05241 823659
E-Mail: kulturportal@guetersloh.de
Internet: www.kulturportal-guetersloh.de

4. Grenzenlos klettern

Im wahrsten Wortsinn hoch hinaus geht es im Kletterpark Grenzenlos in Gütersloh. Der Name ist Programm – in mehrfacher Hinsicht. Die Besucher können herausfinden, wo ihre Grenzen liegen und welche Stärken in ihnen schlummern. Wert legen die Mitarbeiter des Sozialpädagogischen Instituts Gütersloh, das die Einrichtung betreibt, auf den inklusiven Charakter. Der Kletterpark ist rollstuhlgeeignet und somit auch Menschen mit Beeinträchtigung zugänglich. Die sternförmig aufgebaute Anlage bietet mit mehr als 30 Elementen viele Gelegenheiten, sich herauszufordern. Das pädagogisch geschulte Team steht für eine auf jeden Menschen individuell zugeschnittene Beratung bereit, betont Teamleiterin Julia Kaufmann.

Kletterpark Grenzenlos
Rhedaer Straße 212, 3334 Gütersloh
Telefon: 05241 4009841
E-Mail: info@spi-grenzenlos.de
Internet: www.spi-grenzenlos.de

5. Auf Tuchfühlung mit Löwe und Tiger

Mit dem Auto an Löwen, Tigern und Giraffen vorbeifahren? Klingt wie eine Filmszene, wird aber im Safariland Stukenbrock Realität. Die Afrika-Safari-Tour ist eines der eindrucksvollsten Erlebnisse in dem Wildlife-Zoo in Schloß Holte-Stukenbrock. „Das ist ein Alleinstellungsmerkmal“, sagt der zoologische Leiter Markus Köchling. Mehr als 600 Tiere von Affe bis Zebra leben in einer Savannenlandschaft – ganz ohne Zaun und Gitter. Das Afrika-Safari-Gefühl ist garantiert, ohne in die Ferne reisen zu müssen.

Der zugehörige Vergnügungspark bietet 30 Attraktionen für die ganze Familie. Dazu zählen Karussells, ein Wasserspielplatz, Live-Shows, Achterbahnen, eine Riesenrutsche und eine Wildwasserbahn. Im Indoor-Abenteuer-Spielpark „Kattas Welt“ kann nach Herzensluft getobt und der Dschungel erkundet werden. Abgerundet wird das Safari-Erlebnis von Übernachtungsmöglichkeiten im Resort.

Safariland Stukenbrock
Mittweg 16, 33758 Schloß Holte-Stukenbrock
Telefon: 05207 952410
E-Mail: info@safariland-stukenbrock.de
Internet: http://www.safariland-stukenbrock.de

6. Lehrreiche Wanderung

Wandern und dabei etwas über die Vielfalt der Arten und Lebensräume im Münsterland lernen – diese Kombination halten die Erlebnispfade der NABU-Naturschutzstation Münsterland parat und versprechen einen lehrreichen Frühlingsausflug für die ganze Familie.

Ihren Ausgangspunkt nehmen sämtliche Wege am Haus Heidhorn in Münster-Hiltrup. Auf knapp drei Kilometer in der Hohen Ward erstreckt sich der Wald-Klima-Lehrpfad, der über das Ökosystem Wald und dessen Zusammenhänge mit dem Klima informiert. Zu finden sind elf Lehrtafeln sowie Modelle zum Anfassen, die die Themen erlebbar und den Spaziergang unterhaltsam machen sollen.

Ergänzt wird der Lehrpfad von einer App, die themenbezogene Aufgaben in Form einer Rallye bereithält. „Durch den spielerischen Zugang für Groß und Klein werden die Leute angeregt, sich mit dem Wald, der Natur und dem Klima auseinanderzusetzen“, erklärt die wissenschaftliche Mitarbeiterin Anuschka Tecker.

NABU-Naturschutzstation Münsterland
Westfalenstraße 490, 48165 Münster-Hiltrup
Telefon: 02501 9719433
E-Mail: info@nabu-station.de
Internet: www.nabu-naturschutzstation-muensterland.de

7. Blühende Landschaft

Wie es sich für einen Stromberger gehört, schwört Gerhard Stemich auf die Pflaume. Leicht fällt ihm folglich die Beantwortung der Frage, welches die schönste Wanderstrecke in der Region ist: der Pflaumenwanderweg in seiner Heimat. Er wurde von der Schutzgemeinschaft Stromberger Pflaume, deren Vorsitzender Stemich ist, geplant, und im April 2015 eröffnet. „Ab Anfang bis Mitte April blühen die Pflaumenbäume. Das ist ein sehr schönes Bild“, schwärmt er über den rund elf Kilometer langen Weg. Neun Hinweistafeln geben Auskunft über Pflaumenanbau und -verarbeitung. Aussichtspunkte, die einen weiten Blick über die blühende Landschaft ermöglichen, laden zu einer Pause ein. Der Startpunkt der Route ist an der Münster Straße 37 in Stromberg.

Pflaumenwanderweg
Schutzgemeinschaft Stromberger Pflaume
Münster Straße, 59302 Oelde-Stromberg
E-Mail: info@stromberger-pflaume.de
Internet: www.stromberger-pflaume.de

8. Historische Schönheit

Reitsportfreunden aus aller Welt ist Warendorf ein Begriff. Ein Besuch im Westfälischen Landgestüt ist ein Muss für alle Fans der edlen Vierbeiner. Doch die an der Ems gelegene Stadt des Pferdes hat noch einiges mehr zu bieten. Die historische Altstadt verdient nähere Betrachtung, findet Gästeführer Burkhard Schulte-Bories. „Warendorf ist eine Stadt in der Neuzeit, die auf mittelalterlichen Strukturen beruht“, klärt er auf. Der überwiegende Teil der Häuser ist mehr als 200 Jahre alt, die Straßenzüge und Gassen haben ihren Ursprung im Mittelalter. „Das ist schon etwas Besonderes“, betont der Warendorfer. Am Markplatz bilden die Häuser mit ihren prächtigen Giebeln ein stimmungsvolles Ambiente, im Hintergrund wirft der Kirchturm von St. Laurentius seinen Schatten. Auf dem Platz pulsiert dank der Außengastronomie das Leben. Nur wenige Schritte entfernt fließt die Ems und liegt der idyllische Emssee samt Park.

Tourist-Information
Emsstraße 4, 48231 Warendorf
Telefon: 02581 545454
E-Mail: tourismus@warendorf.de
Internet: www.warendorf.de

9. Minigolf mit Ruhrgbiets-Charme

Auf Präzision, Geschicklichkeit und Ballgefühl kommt es beim Minigolf an. Nicht umsonst ist das Spiel seit den 1950er-Jahren ein Dauerbrenner. Besonderes Flair bietet die zum Campingplatz Uentrop gehörende Anlage in Lippetal mit ihren 18 Bahnen. „Die Anlage ist nicht nur für Camper, sondern für alle geöffnet. Sie ist schön groß, sodass die Leute Abstand halten können“, betont Inhaber Achim Helbach. Sein Campingplatz befindet sich direkt an der Autobahnabfahrt Hamm-Uentrop. Trotz der Nähe zur A2 ist der Platz hübsch gelegen, denn die Lippe mit ihrem seichten Ufer bildet die natürliche Begrenzung – Ruhrgebietsromantik zwischen Naturidylle und Kraftwerk.

Camping Uentrop Helbach
Dolberger Straße 80b, 59510 Lippetal
Telefon: 02388 437, 0172 2300747
E-Mail: info@camping-helbach.de
Internet: www.camping-helbach.de

10. Ferien auf dem Bauernhof

Eine Auszeit auf dem Land liegt gerade bei Familien im Trend. Sie findet man auch im Warendorfer Ortsteil Hoetmar. Vor den Toren der Gemeinde liegt der Ferienhof der Familie Schwienhorst, der im Jahr 2012 auf ökologischen Landbau umgestellt wurde. „Bei uns bekommen Groß und Klein die Möglichkeit, Landwirtschaft zu erleben“, erklärt Paul Schwienhorst. In der Hauptsache werden Schweine gehalten. Ferner leben auf dem Hof Schafe, Ziegen, Katzen, Gänse, Hühner, ein Hund – und das Pony „Speedy“, das sich zum Liebling der Kinder gemausert hat.

Im Schatten eines alten Walnussbaums liegt ein großzügiger Bolzplatz. Sei es für die Ferien oder ein Wochenende –
fünf Wohnungen versprechen einen angenehmen Aufenthalt und sind auf Gruppen jeglicher Größe vorbereitet.
Das Bundesgolddorf Hoetmar ist mühelos mit dem Rad oder zu Fuß zu erreichen.

Ferienhof Schwienhorst
Hoetmarer Dorfbauernschaft 10, 48231 Warendorf-Hoetmar
Telefon: 02585 1237
E-Mail: info@ferienhof-schwienhorst.de
Internet: www.ferienhof-schwienhorst.de

Text: Simon Brandt, Fotos: Anuschka Tecker, Schutzgemeinschaft Stromberger Pflaume e.V., Andre Auer, Ferienhof Schwienhorst

Unterwegs im Süden Westfalens

Wir sind für Sie der Frage nachgegangen, was der Kreis Soest, das Sauerland und das östliche Ruhrgebiet zu bieten haben. Eine Auswahl unserer Ideen stellen wir Ihnen vor.

Kreis Soest
Die Steinstadt Anröchte lässt wegen ihres Grünsandsteinvorkommens, aus dem um 1180 auch die St.-Pankratius-Kirche erbaut wurde, nicht nur die Herzen von Bildhauern höherschlagen, sondern gilt auch wegen ihrer zahlreichen Rad- und Wanderwege in der Umgebung als Naturoase. Im Ortskern gibt es ein Steinmuseum, das in einer ehemaligen Schule beherbergt ist.
Heilen und kuren heißt es in Bad Westernkotten. Das Sole- und Moorheilbad verfügt über zwei große Gradierwerke im Kurpark, die zum gesunden Salzluftschnuppern – ähnlich wie am Meer – einladen. Hier rieselt Bad Westernkottener Natursole über die Schwarzdorn-Reiser-Wände. Dabei entstehen Aerosole zur gesunden Freiluftinhalation.
Möhnesee ist reich an kulturhistorischen Kleinoden wie der St.-Pankratius-Kirche in Körbecke und der Drüggelter Kapelle. Am und rund um den Möhnesee mit 40 Kilometern Uferlänge – Einheimische sprechen vom Westfälischen Meer – gibt es unzählige Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Wandern, Radfahren, Wassersport, Golf sowie diverse Veranstaltungen, wer dort unterwegs ist, dem wird sicher nicht langweilig. In Völlinghausen lockt der Wildpark mit heimischen Tieren. Der Ort ist zugleich Ausgangspunkt für Wanderungen wie den Skywalk Möhnetal, der einen Panoramablick über das Möhnetal bis in den Arnsberger Wald bietet. Zwischen den Ortsteilen Wamel und Völlinghausen liegt die Kanzelbrücke, die zu den schönsten Steinbrücken Deutschlands zählt.
Beeindruckende Sehenswürdigkeiten gibt es in Lippstadt, der ältesten Gründungsstadt Westfalens (1185) zu bestaunen. Die Marienkirche, das historische Rathaus, das Stadtpalais und stilvolle Fachwerkhäuser mit wertvollen Balkenschnitzereien können mit dem Fahrrad oder zu Fuß erreicht werden. Anhand der 40 Informationstafeln können sich Besucher ein umfassendes Bild von der Hansestadt machen.
In Soest spiegelt die historische Altstadt die mehr als 1000-jährige Vergangenheit der Hansestadt wider. Bedeutende Kirchen und Baudenkmäler aus Grünsandstein, pittoreske Gassen und Winkel, schmucke Fachwerkhäuser sowie ein noch zu großen Teilen erhaltener mittelalterlicher Stadtwall, aber auch zahlreiche historische Lokalitäten laden zum Verweilen ein.

Gemeinde Anröchte
Hauptstraße 74, 59609 Anröchte
Telefon: 02947 8880
Internet: www.anroechter-stein-museum.de

Tourist-Information Bad Westernkotten
Westerntor 5c, 59597 Bad Westernkotten
Telefon: 02943 976581
Internet: www.badwesternkotten.de;
www.hellweg-sole-thermen.de

Tourist-Information Möhnesee
Hauptstraße 19, 59519 Möhnesee
Telefon: 02924 981391
Internet: www.moehnesee.de

Wildpark Völlinghausen
Zum Wildpark 1, 59519 Möhnesee
Internet: www.wildpark-voellinghausen.de

Lippstadt Zentrum
Lange Straße 14, 59555 Lippstadt
Telefon: 02941 58515
Internet: www.touristinfo-lippstadt.de

Wirtschaft und Marketing Soest GmbH
Teichsmühlengasse 3, 59494 Soest
Telefon: 02921 103 6110
Internet: www.wms-soest.de

Sauerland
Mit seinen Bergen und Tälern, Flüssen und Seen ist das Sauerland ein Eldorado für Radfahrer und Wanderer. Wanderlustige schätzen die zahlreichen zertifizierten Wanderwege mit sensationellen Ausblicken. Der Deutsche Wanderverband hat das Sauerland als „Qualitäts-Wanderregion“ ausgezeichnet. 40 ausgewählte Tages- oder Halbtages-Wanderrouten bieten unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. Als Geheimtipp gilt der Rothaarsteig-Spur Sorper Panoramapfad mit einer Länge von zwölf Kilometern, der den Angaben zufolge in 3,45 Stunden bewältigt werden kann. Start- und Endpunkt des Rundwanderwegs entlang des Flüsschens Sorpe ist Niedersorpe.
Vom Sauerland bis hinein in die Region Siegerland-Wittgenstein erstreckt sich die Wintersport-Arena Sauerland. Mit 130 Liftanlagen, 300 Hektar Pistenfläche sowie 400 Kilometern hochwertigem Loipennetz umfasst die Region Hochsauerland das größte Wintersportgebiet nördlich der Alpen. Skifahren, Langlaufen, Rodeln, Bobfahren, Eislaufen – Wintersportfans kommen auf ihre Kosten. Einen Besuch wert sind auch die berühmten Sportstätten wie die Bobbahn Winterberg oder die Willinger Mühlenkopfschanze, Biathlonzentren und Kunsteisbahnen.
Idyllische Aussichten, reizvolle Landschaften, imposante Unterwelten, interessante Ausflugsziele und spektakuläre Veranstaltungen – all das versprechen die 15 Orte und Städte des Märkischen Kreises. In der historischen Burg Altena, die hoch über der alten Drahtzieherstadt liegt, ist Deutschlands älteste Jugendherberge beheimatet. Der Ort lässt Ritter- und Burgenromantiker ins Schwärmen geraten. Die Burg kann mit dem Erlebnisaufzug erreicht werden.

Sauerland-Tourismus e. V.
Johannes-Hummel-Weg 1, 57392 Schmallenberg
Telefon: 02974 96980
Internet: www.sauerland.com; www.sauerland-wanderdoerfer.de

Wintersport-Arena Sauerland/Siegerland-Wittgenstein e. V.
Am Kurpark 4, 59955 Winterberg
Telefon: 02981 820633
Internet: www.wintersport-arena.de

Freizeit- und Tourismusverband Märkisches Sauerland
Kreishaus I, Bismarckstraße 15, 58762 Altena
Telefon: 02352 9667045
Internet: www.maerkisches-sauerland.com; www.maerkischer-kreis.de/kultur-freizeit/burg-altena/index.php/

Kreis Unna
Schlösser wie Schwansbell in Lünen oder Cappenberg in Selm erzählen von längst vergangenen Zeiten, Quellgebiete locken Naturliebhaber, romantische und internationale Lichtkunst ziehen Kulturinteressierte an – ein Besuch im Kreis Unna lohnt sich wegen seiner vielfältigen Ausflugsziele.
Ein Besuch des Zentrums für Internationale Lichtkunst, das sich tief unter der Erde in der ehemaligen Lindenbrauerei in Unna befindet, ist ein Muss für Interessierte an avantgardistischer Kunst – es gilt als das weltweit einzige Museum, das sich auf die Präsentation von Lichtkunst konzentriert.

Zentrum für Internationale Lichtkunst
Lindenplatz 1, 59423 Unna
Telefon: 02303 103770
Internet: www.lichtkunst-unna.de

Bochum
Ob Deutsches Bergbau-Museum, Jahrhunderthalle, Zeiss-Planetarium, Arbeitersiedlung Dahlhauser Heide, Eisenbahnmuseum oder Zeche Hannover – Bochum, die Stadt „tief im Westen“, die Herbert Grönemeyer besungen hat, hat vieles zu bieten. Das Bergbau-Museum beeindruckt allein mit seinem großen, grünen Förderturm. Im Anschauungsbergwerk des Museums in 20 Metern Tiefe können sich Besucher unter simulierten Bedingungen wie echte Bergmänner fühlen.

Deutsches Bergbaumuseum
Am Bergbaumuseum 28, 44791 Bochum
Telefon: 02345877126
Internet: www.bergbaumuseum.de

Dortmund
In und um Dortmund lassen sich Kultur und Natur verbinden. Die steilen Hänge von Dortmund-Hohensyburg laden zum sportlichen Aufstieg ein. Neben der Burgruine bietet der Vincketurm eine tolle Aussicht. Aber was wäre eine Fußballstadt wie Dortmund ohne ein passendes Museum? Direkt gegenüber dem Dortmunder Hauptbahnhof befindet sich das Deutsche Fußballmuseum. Eine Multivision zur 140-jährigen Geschichte des deutschen Fußballs, eine Schatzkammer mit den wertvollsten Pokalen der Nationalmannschaft und des Klubfußballs sowie eine Hommage an große Spielerpersönlichkeiten sind nur einige Dinge, die die Herzen von Fußballfans höher schlagen lassen.
Forschen, lernen und erfahren heißt es im Kindermuseum „mondo mio!“ im Westfalenpark. Auf 1000 Quadratmetern dreht sich alles um kindgerechte Einblicke in die Vielfalt der Kulturen.

Deutsches Fußballmuseum
Platz der Deutschen Einheit 1, 44137 Dortmund
Telefon: 0231 4764660
Internet: www.fussballmuseum.de

„mondo mio!“ Kindermuseum
Florianstr. 2, 44139 Dortmund
Telefon: 0231 50 26 127
Internet: www.mondomio.de

Hamm
In Hamm ist das nach eigenen Angaben weltweit größte Gebäude in Tiergestalt zu finden: Der Glaselefant, ehemals Kohlenwäsche der Zeche Maximilian, steht im Maximilianpark. Beherbergt sind dort ein Kunstgarten, ein Kinderspielland und eine Aussichtsplattform. Wer sich in fremde Welten entführen lassen möchte, ist in Hamm-Uentrop im Sri Kamadchi Ampal Tempel richtig. Er ist der zweitgrößte Hindu-Tempel in Europa.

Maximilianpark
Alter Grenzweg 2, 59071 Hamm
Telefon: 02381 9821032
Internet: www.maximilianpark.de

Sri Kamadchi Ampal Tempel
Siegenbeckstraße 4, 59071 Hamm
Telefon: 02388 302223
Internet: www.kamadchi-ampal.de

Text: Anja Tenbrock, Fotos: Deutsches Bergbau-Museum, Guido Kirchner, Ruhr Tourismus/Ralph Lueger, dpa

Unterwegs im Osten Westfalens

Was haben die Kreise Höxter, Lippe und Paderborn sowie die Stadt Bielefeld im Herbst zu bieten? Dieser Frage sind wir für Sie nachgegangen. Dabei sind wir auf zahlreiche Ziele gestoßen. Eine Auswahl stellen wir Ihnen vor.

Kreis Höxter
Zwischen Eggegebirge, Teutoburger Wald und Weserbergland liegt das Kulturland Kreis Höxter. Bekannt ist die Region im Osten Westfalens vor allem als Klosterregion, aber auch für seine malerische Mittelgebirgslandschaft und Flusstäler.

Vor den Toren der historischen Fachwerkstadt Höxter liegt das 2014 von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärte Schloss Corvey. Das ehemalige Benediktinerkloster ist geprägt durch das karolingische Westwerk aus dem 9. Jahrhundert, die barocke Abteikirche, die Schlossanlage mit dem prächtigen Kaisersaal sowie der herzoglichen Privatbibliothek.

Das private kulturhistorische Museum im Hütteschen Haus verleiht der Stadt Höxter mit seiner reichen Weserrenaissancefassade von 1565 Glanz. Das Museum beherbergt 15.000 Objekte aus den vergangenen 140 Jahren. Geöffnet ist es nur während der laufenden Ausstellungen. Zu Weihnachten gibt es eine Ausstellung zu einem weihnachtlichen Thema oder altem Spielzeug.

Wer gern auf dem Wasser unterwegs ist, kann von Höxter aus zu einer kleinen Weserrundfahrt aufbrechen. Auf der anderen Weserseite lockt die berühmte Porzellanmanufaktur Fürstenberg mit Museum und Besucherwerkstatt. Das Schlossensemble steht für 300 Jahre namhafte Porzellankunst. Und wer lieber festen Boden unter den Füßen hat und die Natur der Stadt vorzieht, kann bei Wanderungen im Kreis Höxter entspannen. Ganz im Norden des Kulturlandes befindet sich die Abtei Marienmünster. Das „Kloster der Klänge“ bietet sich als Start- und Endpunkt für zahlreiche Rad- und Wanderwege an.

Ein weiterer Höhepunkt sind zwei Museen in Beverungen: Das Korbmacher-Museum Dalhausen mit Werkstatt sowie das Bauernhofmuseum Herstelle. Oberhalb von Beverungen befindet sich der Weser-Skywalk mit einer weitläufigen Sicht über das Wesertal. Von Würgassen aus kann man über den „Holzweg“ dorthin wandern.

Die 1000 Jahre alte Hansestadt Warburg im Kreis Höxter liegt an den Ausläufern des Eggegebirges im Diemeltal. Mächtige Kirchenbauwerke, Massivbauten aus der Blütezeit der Hanse sowie liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser und gut erhaltene Wehranlagen prägen das mittelalterliche Stadtbild.

Kulturkreis Höxter-Corvey / Museum Höxter-Corvey
37671 Höxter
Telefon: 05271 694010
Internet: www.hoexter-tourismus.de; www.schloss-corvey.de

Museum Schloss Fürstenberg
Meinbrexener Straße 2, 37699 Fürstenberg
Telefon: 05271 401178
Internet: www.fuerstenberg-schloss.com

Museum im Hütteschen Haus
Nicolaistraße 10, 37671 Höxter
Telefon: 05271 9516640
Internet: www.höxter-museum.de

Wandern im Kulturland Kreis Höxter
Corveyer Allee 7, 37671 Höxter
Telefon: 05271 9743 23
Internet: www.kulturland.org

Tourist-Information Beverungen
Weserstraße 16, 37688 Beverungen
Telefon: 05273 392221 + 224
Internet: www.beverungen.de

Info-Center Warburg
Neustädter Marktplatz, 34414 Warburg
Telefon: 05641 908800
Internet: www.warburg-touristik.de

Kreis Lippe
„Heilgarten Deutschlands“ und „Land des Hermann“ – die Bezeichnungen für den Kreis Lippe geben bereits einen Hinweis auf die kulturellen und touristischen Höhepunkte in der Region am Südrand des Teutoburger Waldes. Das Hermannsdenkmal und die Externsteine sind neben Kur- und Bäderorten die bekanntesten Ausflugsziele, keinesfalls aber die einzigen.

Das Hermannsdenkmal steht auf dem 386 Meter hohen Grotenburg-Berg bei Detmold und erinnert an die Schlacht im Teutoburger Wald im Jahr 9 nach Christus. Heute gilt es als Mahnmal für Frieden und Völkerverständigung. Die Externsteine, eine markante 40 Meter hohe Felsformation bei Horn-Bad Meinberg, bilden eine faszinierende Laune der Natur ab. Die Stadt Detmold besticht aber auch mit ihrem historischen Stadtkern, dem fürstlichen Residenzschloss mit Park, dem lippischen Landesmuseum und LWL-Freilichtmuseum. Im Lippischen Landesmuseum gegenüber gibt es eine beeindruckende Sammlung zur lippischen Landes- und Kulturgeschichte, Archäologie, Völkerkunde, Naturkunde, Möbel- und Innenarchitektur sowie zu Kleidungsstilen und Modeaccessoires.

Tierisch gut wird es im Vogelpark Heiligenkirchen und in der Adlerwarte Berlebeck in Detmold. Im Vogelpark haben 1200 Vögel und Säugetiere ihr Zuhause. Ob Pelikane, Störche, Kraniche und Pfauen – insgesamt 300 verschiedene Arten leben dort. Eine besondere Attraktion ist die Streichelwiese für Papageien. 200 Greifvögel aus aller Welt – vom Weißkopfseeadler, über Mönchs- und Gänsegeier hin zu heimischen Milanen und Bussarden – sind in der Adlerwarte beheimatet.

Raus aus der Stadt und rein in die Natur – das wird mit einer Fahrrad-Draisine zu einem besonderen Erlebnis. Los geht die Fahrt in Rinteln. Die etwa 18 Kilometer lange Strecke führt durch das Extertal und endet in Alverdissen-Barntrup. Auch für nichtgeübte Radfahrer dürfte die dreistündige Draisinenfahrt kein Problem sein, denn alle Fahrzeuge verfügen über Elektro-Akkus.

Lippe ist zugleich ein Eldorado für Naturliebhaber. Es gibt ein gut ausgebautes und markiertes Wegenetz für Spaziergänger, Wanderer, Fahrradfahrer und Outdoor-Sportler. Der vier Kilometer lange Dünenpfad-Augustdorf-Rundwanderweg führt durch die Senne. Heidelandschaft und Wald bedecken die ältesten Binnendünen Nordwestdeutschlands. An mehreren prägnanten Aussichtspunkten erhält man Eindrücke von dieser besonderen Landschaft.

Tourist-Information Lippe & Detmold am Hermannsdenkmal
Grotenburg 50, 32760 Detmold
Telefon: 05231 621165
Internet: www.hermannsdenkmal.de

Infozentrum Externsteine
Externsteiner Straße 35
32805 Horn-Bad Meinberg
Telefon: 05234 2029796
Internet: www.externsteine-info.de

Fürstliches Residenzschloss Detmold
Schlossplatz 1, 32756 Detmold
Telefon: 05231 70020
Internet: www.schloss-detmold.de

Lippisches Landesmuseum Detmold
Ameide 4, 32756 Detmold
Telefon 05231 99250
Internet: www.lippisches-landesmuseum.de

Vogelpark Heiligenkirchen
Ostertalstraße 1, 32760 Detmold
Telefon: 05231 47439
Internet: www.vogelpark-heiligenkirchen.de

Adlerwarte Berlebeck
Hangsteinstraße, 32760 Detmold
Telefon: 05231 47171
Internet: www.detmold-adlerwarte.de

Draisinenfahrt
Tourist-Information Lippe & Detmold
Rathaus am Markt, 32756 Detmold
Telefon: 05231 621020
Internet: www.land-des-hermann.de

Dünenpfad Augustdorf-Rundwanderweg
Lippe Tourismus & Marketing GmbH
Grotenburg 52, 32760 Detmold,
Telefon: 05231 621020
Internet: www.land-des-hermann.de

Kreis Paderborn
Zu den bekannten Wahrzeichen des Paderborner Landes zählen der Hohe Dom und das Historische Rathaus in der alten Kaiser-, Bischofs- und Universitätsstadt Paderborn. Die prächtige Rathausfassade hat drei Giebel, von denen die beiden kleineren seitlich an den beiden Vorbauten hervortreten.

Lohnenswert ist ein Besuch im Heinz Nixdorf MuseumsForum in Paderborn. In dem Computermuseum begibt man sich auf eine Zeitreise durch die Informations- und Kommunikationstechnik von der Antike bis heute. Vieles kann aktiv ausprobiert werden: Telefone mit Wählscheibe, Rechnen mit einem Abakus, Videospiele und Gespräche mit Robotern.

Schloß Neuhaus ist die ehemalige Residenz der Paderborner Fürstbischöfe. Das Wasserschloss steht im gleichnamigen Ortsteil in Paderborn. Im angrenzenden Barockgarten sowie im Schloss- und Auenpark finden zahlreiche Veranstaltungen statt. Vier Kilometer weiter bietet die Freizeitlandschaft rund um den Sander Lippesee abwechslungsreiche Spiel-, Wander- und Sportangebote.

Im Süden des Paderborner Landes liegt die ehemalige Kreisstadt Büren. Das sie umgebende Alme- und Aftetal lädt Naturliebhaber zum Verweilen ein ebenso wie Kulturinteressierte. Bekanntes Wahrzeichen der Region ist die dreieckige Wewelsburg, ein Bergschloss hoch über dem Tal der Alme.

Natur pur verspricht die Kurstadt Bad Lippspringe: Sie gilt wegen ihrer herausragenden Luftqualität als „Grüne Lunge Ostwestfalens“. Prachtvolle Blumenanlagen und eine Waldkulisse prägen das Gartenschaugelände. Nicht weniger verlockend ist das Naturerlebnis Aatal bei Bad Wünnenberg, das beim Kurpark seinen Anfang nimmt und sich entlang der Aa bis zur mächtigen Aabach-Talsperre ausdehnt. Ein naturnahes Vergnügen verspricht der Erlebnis-Barfußpfad, der am Aatalhaus beginnt.

Ein Abstecher nach Altenbeken lässt die Herzen von Eisenbahnfreunden höherschlagen: Dort befindet sich die größte steinerne Eisenbahnbrücke Europas. Der Eisenbahn-Viadukt von Altbeken ist 482 Meter lang und bis zu 35 Meter hoch und überspannt das Beketal auf 24 Gewölbebrücken. Auf dem Viadukt-Wanderweg ermöglichen sich immer wieder Ausblicke auf die Brücke.

Hoher Dom und Historisches Rathaus
Marienplatz 2a, 33098 Paderborn
Telefon: 05251 8812980
Internet: www.paderborner-land.de; www.dom-paderborn.de

Heinz Nixdorf MuseumsForum
Fürstenallee 7, 33102 Paderborn
Telefon: 05251 306600
Internet: www.hnf.de

Schloß Neuhaus und Lippesee
Tourist-Information Paderborn
Marienplatz 2, 33098 Paderborn
Telefon: 05251 8812980
Internet: www.paderborn.de/tourismus

Tourist-Information Büren/Wewelsburg
Königstraße 16, 33142 Büren
Telefon: 02951 970124
Internet: www.bueren.de; www.wewelsburg.de

Bad Lippspringe Tourist-Information
Lindenstraße 1a, 33175 Bad Lippspringe
Telefon: 05252 26260
Internet: www.bad-lippspringe.de

Touristik GmbH Bad Wünnenberg
Leiberger Straße 10, 33181 Bad Wünnenberg
Telefon: 02953 99880
Internet: www.bad-wuennenberg-touristik.de

Altenbeken/Eisenbahn-Viadukt
Tourist-Information Altenbeken
Bahnhofstraße 5a, 33184 Altenbeken
Telefon: 05255 12031
Internet: www.altenbeken.de

Bielefeld
Das Wahrzeichen Bielefelds ist die über der Stadt thronende Sparrenburg. Erstmals urkundlich erwähnt wurde diese im Jahr 1256. Wer nicht nur die Aussicht von der weitläufigen Anlage aus über die Stadt schweifen lassen möchte, sondern noch höher hinaus will, der kann die 120 Stufen des Turms erklimmen und sich bei gutem Wetter auf einen Ausblick bis zum Wiehengebirge freuen. Für Kinder gibt es eine extra Rallye zur Sparrenburg, sodass diese spielerisch erkundet werden kann.

Im Bauernhausmuseum erfahren Besucher, wie die Menschen in der Zeit um 1850 gelebt haben. An dem lebendigen Geschichtsort im Bielefelder Westen sind neun historische Gebäude originalgetreu wieder aufgebaut worden.

Nur ein paar hundert Meter weiter wimmelt es von verschiedenen heimischen Tieren. Im Heimat-Tierpark Olderdissen leben Fischotter und Murmeltiere sowie Wölfe, Bären und Rotwild. Über 450 Tiere 90 verschiedener Arten sind auf der etwa 16 Hektar großen Anlage zu Hause, über die auch der Herrmannsweg zahlreiche Wanderer nach Bielefeld führt.

Im Süden der Stadt herrscht ein asiatisches Flair. Wer durch den Japanischen Garten spaziert, erlebt Entschleunigung durch und durch. Viele verschiedene Gehölze und Stauden strukturieren das Gelände, das nach dem Prinzip der Trockenlandschaftsgärten angelegt worden ist. Ein optischer Höhepunkt im Herbst sind die sich bunt färbenden Blätter der Ahorn- und Kirschbäume.

Sparrenburg
Besucherinformationszentrum
Am Sparrenberg 40, 33602 Bielefeld
Telefon: 0521 516789
Internet: www.bielefeld.jetzt/sparrenburg

Bauernhausmuseum
Dornberger Straße 82, 33619 Bielefeld
Telefon: 0521 5218550
Internet: www.bielefelder-bauernhausmuseum.de

Heimat-Tierpark Olderdissen
Dornberger Str. 149 a, 33619 Bielefeld
Telefon: 0521 512956
Internet: www.bielefeld.de/de/un/tpo/

Japanischer Garten
Quellenhofweg 125, 33617 Bielefeld
Internet: www.bielefeld.jetzt/tour/japanisches-bielefeld

Text: Anja Tenbrock (Kreise Höxter, Lippe, Paderborn) und Kirstin Oelgemöller (Bielefeld), Fotos: Frank Grawe, Stadt Detmold/Andreas Hub,
Tourismus NRW e.V., Touristikzentrale Paderborner Land e.V.


Unterwegs im Norden Westfalens

Was haben der Norden Ostwestfalens und des Münsterlandes in dieser Jahreszeit zu bieten? Dieser Frage sind wir für Sie nachgegangen. Dabei sind wir auf zahlreiche Ziele gestoßen. Eine Auswahl, sowohl für Erwachsene als auch für Familien gedacht, stellen wir auf den folgenden Seiten vor.

Kreis Herford

Rund um die Hansestadt Herford erstreckt sich eine Region, die auch als Wittekindsland bezeichnet wird. Der Name beruht auf dem Sachsenkönig Widukind (einst Wittekind), dessen Gebeine in der Stiftskirche zu Enger ruhen. Im benachbarten Widukind-Museum überschreiten Besucher ein imaginäres Schlachtfeld mit Relikten aus den Sachsenkriegen.

Die Stadt Herford selbst ist geprägt von Geschichte und Moderne. Gotische Sakralarchitektur, darunter vier kunstgeschichtlich bedeutende Hallenkirchen, reiht sich an den modernen Museumsbau Marta Herford. Das Museum für moderne Kunst, in dem es keinen rechten Winkel gibt, wurde von Architekt Frank Gehry geschaffen. Wer weniger kunstbegeistert ist und stattdessen schlemmen möchte, ist in der Markthalle der Kreisstadt am richtigen Ort. Im Innern bieten 35 Händler dienstags, donnerstags, freitags und samstags ihre Spezialitäten und Köstlichkeiten an. Außerdem findet dienstags, donnerstags und samstags vor der Tür der Wochenmarkt statt.

Im Herforder Waldgebiet Stuckenberg gelegen ist der Bismarckturm, der ab April am ersten, dritten und fünften Sonntag im Monat sowie an Feiertagen besichtigt werden kann. Wer gut zu Fuß ist, kann von dort aus nach Bad Salzuflen wandern und den Kurpark sowie die Salinen in der Innenstadt besichtigen.

Zum Verweilen lädt der Landschafts- und Kulturpark Aqua Magica ein, der sich zwischen Löhne und der im Nachbarkreis Minden-Lübbecke liegenden Stadt Bad Oeynhausen befindet. Zur Landesgartenschau im Jahr 2000 war er auf einer Fläche von etwa 20 Hektar angelegt worden und besteht noch heute.

 

Bismarckturm
Zum Forst 4, 32049 Herford
Parkplatz „Hotel Waldesrand“, von dort etwa 10 Gehminuten entfernt
Telefon: 05221 121145
E-Mail: kontakt@bismarckturm-herford.de
Internet: www.bismarckturm-herford.de

Landschafts- und Kulturpark Aqua Magica
Bültestraße 50, 32584 Löhne
Telefon: 05732 100323
E-Mail: infoaquamagica@loehne.de
Internet: www.aquamagica.de

Markthalle Herford
Rathausplatz 2, 32052 Herford
Telefon Stadtmarketing: 05221 189150
Internet: www.markthalle.herford.de

Marta Herford
Goebenstraße 2-10, 32052 Herford
Telefon: 05221 9944300
E-Mail: info@marta-herford.de
Internet: www.marta-herford.de

Widukind-Museum
Kirchplatz 10, 3210 Enger
Telefon: 05224 910995

E-Mail: info@widukind-museum-enger.de
Internet: www.widukind-museum-enger.de

Kreis Minden-Lübbecke
Der Mühlenkreis Minden-Lübbecke ist ein Paradies für Radfahrer. Auf einer 280 Kilometer langen Strecke führt das ausgewiesene Radwegenetz durch den gesamten Kreis und vorbei an insgesamt 43 restaurierten Wind-, Wasser- und Rossmühlen sowie einer mahlfähigen Schiffmühle.

In Petershagen lädt das Storchenmuseum zu einem Besuch ein. Präparate, Filme, Medieninstallationen und Grafiken geben Einblicke in die Biologe und Lebenswelt der Störche. Auf der anderen Seite der Weser lässt sich historische Industrieluft schnuppern. Im Industriemuseum Glashütte Gernheim des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe lebt alte Glaskunst wieder auf.

Im Stadtteil Kleinenbremen von Porta Westfalica sind bis heute Fahrten in ein historisches Bergwerk möglich. In der Hauptsaison können Besucher von Dienstag bis Sonntag mehrmals täglich in einen Teil der stillgelegten Eisenerzgrube Wohlverwahrt im Wesergebirge einfahren. Im Betriebsgebäude ist das zugehörige Museum mit den Abteilungen Bergbau und Erdgeschichte untergebracht.

In Porta Westfalica blickt außerdem das imposante Kaiser-Wilhelm-Denkmal auf die Weser hinab. Wanderer können es ihm gleichtun und die weite Aussicht genießen. Im Besucherzentrum erhalten sie zahlreiche Informationen über den Kaiser.

Ein paar Kilometer weiter nördlich steht das Wasser im Mittelpunkt. Das Wasserstraßenkreuz und die Schachtschleuse sind Besuchermagnete in Minden. Nördlich des Stadtzentrums wird der Mittellandkanal seit mehr als 100 Jahren über das Wesertal und die rund 13 Meter tiefer verlaufende Weser geführt.

 

Besucherbergwerk Kleinbremen
Rintelner Straße 396, 32457 Porta Westfalica
Telefon: 05722 90223
Internet: www.bb-mk.de

Glashütte Gernheim
Gernheim 12, 32469 Petershagen
Telefon: 05707 93110
Internet: www.lwl.org/industriemuseum/standorte/glashuette-gernheim

Kaiser Wilhelm-Denkmal
Kaiserstraße, 32457 Porta Westfalica
Internet: www.kaiser-wilhelm-denkmal.lwl.org/de

Wasserstraßenkreuz
Informationszentrum
Sympherstraße 12, 32425 Minden
Internet: www.wsa-minden.de/besuchen_sie_uns/informationszentrum_schachtschleuse/

Westfälisches Storchenmuseum
Haus Windheim No. 2
Im Grund 4, 32469 Petershagen
Telefon: 05705 9586771
Internet: www.stoerche-minden-luebbecke.de

Kreis Steinfurt

Zahlreiche Klöster und Herrensitze sowie eine Reihe an Naturparks und kulturelle Angebote gibt es im Kreis Steinfurt. In Rheine inmitten eines Landschaftschutzgebiets an der Ems liegt eines davon: das ehemalige Kreuzherrenkloster Bentlage. Die denkmalgeschützte Anlage aus dem 15. Jahrhundert ist heute Kulturzentrum, Museum und beliebtes Ausflugsziel.

Inmitten der Kulturlandschaft Bentlage befinden sich die Gebäude der historischen Salinenanlage, die bis 1952 Salz für den Kurbetrieb produzierte und an deren Gradierwerk man heute noch die gesunde salzhaltige Luft inhalieren kann. Der Naturzoo befindet sich ebenfalls in direkter Nachbarschaft.

Ein verbindendes Element zwischen den zuvor vorgestellten Regionen im Norden Westfalens ist der Teutoburger Wald. Im Kreis Steinfurt locken vor allem die Dörenther Klippen Jahr für Jahr zahlreiche Naturliebhaber an. Die Sandstein-Felsformation, die sich zwischen Ibbenbüren und Tecklenburg erstreckt, ist etwa vier Kilometer lang. Bis zu 40 Meter ragen die verwunschenen Felsen in die Höhe. Wer sie erklommen hat, kann bei gutem Wetter weit über das Münsterland blicken.

In direkter Nähe sind der Märchenwald und die Sommerrodelbahn in Ibbenbüren ab dem Frühling vor allem für Familien mit kleinen Kindern ein beliebtes Ausflugsziel. Auch der Naturpark NaturaGart ist in seiner Art besonders. Ursprünglich Freilandlabor und Anschauungsobjekt für Teichbautechniken, bieten die auf einer Fläche von rund 200.000 Quadratkilometern angelegten künstlichen Wasserlandschaften in Ibbenbüren ebenso ein willkommenes Ziel für Ausflügler. Diese können sich Inspirationen für den eigenen Garten holen oder einfach nur entspannen. Im Unterwasserpark ziehen Profitaucher sowie Teilnehmer von Schnuppertauchkursen in einem 300 Meter langen Höhlensystem ihre Runden und durch große Sichtfenster lassen sich an vielen Becken die Wasserlebewesen beobachten.

 

Dörenther Klippen
Wanderparkplatz: Münsterstraße 420, 49479 Ibbenbüren
Telefon: 05482 929182
Internet: www.teutoschleifen.de/teutoschleifen/doerenther-klippen.html

 

Freizeitpark Sommerrodelbahn mit Märchenwald
Münsterstraße 265, 49479 Ibbenbüren
Telefon: 05451 3226
Internet: www.sommerrodelbahn.de

Kloster Bentlage
Bentlager Weg 130, 48432 Rheine
Telefon: 05971 918400
Internet: www.kloster-bentlage.de

NaturaGart
Riesenbecker Straße 63-65, 49479 Ibbenbüren
Telefon: 05451 59340
Internet: www.naturagart.de

Naturzoo Rheine
Salinenstraße 150, 48432 Rheine
Telefon: 05971 161480
Internet: www.naturzoo.de

Münster
Ein Naherholungsgebiet mit besonderer Geschichte sind die Rieselfelder im Norden von Münster. Das Reservat für Wat- und Wasservögel war ursprünglich bewaldet. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Bereich teilweise erschlossen und zur Verrieselung und damit zur Reinigung der städtischen Abwässer genutzt. Später rückten Grün- und Wasserflächen wieder in den Vordergrund. Heute sind die Rieselfelder Lebensraum für zahlreiche Insekten, Säugetiere, Fische, Amphibien und Reptilien. Zugleich dienen sie als Naherholungsgebiet. Beliebter Anlaufpunkt ist der Aussichtsturm.

Biologische Station „Rieselfelder Münster“ e.V.
Coermühle 181, 48157 Münster
Telefon: 0251 161760
Internet: wp.biostation-muenster.org

Text: Kirstin Oelgemöller, Fotos: Naturagart, Steffen Gude im Auftrag der Rheine.Tourismus.Veranstaltungen. e.V, LWL M. Holtappels, LWL Peter Hübbe, Widukind-Museum,
Denis Karabasch im Auftrag der Pro Herford GmbH


Faszination auf und an Gleisen

Heiße Kohlen, dichter Dampf – das lässt das Herz von Eisenbahnern höher schlagen. Dazu das klassische Pfeifen und Tuten, das bei der Erinnerung an historische Loks direkt im Ohr erklingt, und im Kopf spielt sich ein kleiner Film ab.

Ob Miniaturausführungen in der Modelleisenbahn oder eine echte Diesellokomotive: Ausflüge rund um das Thema Bahn bieten viele Facetten und Abwechslung. Liebhaber in der Region lassen Interessierte regelmäßig an ihrer Leidenschaft teilhaben. Oft darf nicht nur geguckt, sondern auch angefasst werden. An vergangene Zeiten erinnert wird man aber auch in Cafés, Restaurants und Kneipen, die in historischen Bahnhofsgebäuden oder an ehemaligen Zugstrecken beheimatet sind.

Unterwegs wie in vergangenen Zeiten
Gegründet im Mai 1977 als Abteilung des Verkehrsvereins, bestehen die Hammer Eisenbahnfreunde seit inzwischen mehr als 40 Jahren. Im Bahnhof Hamm RLG unterhält der Verein ein Betriebswerk mit einem zweigleisigen Lokschuppen. Anders als in einem gewöhnlichen Museum zeigen die Mitglieder den historischen Betrieb direkt am Objekt: kein Eisenbahnmuseum, sondern eine Museumseisenbahn. Regelmäßig finden Sonderfahrten mit Zielen im Umkreis von bis zu 350 Kilometern statt. Ebenso werden Fahrten auf der Kleinbahn nach Lippborg-Heintrop angeboten.

In der Adventszeit gibt es Nikolausfahrten. Am 7. und 8. Dezember, Samstag und Sonntag, haben Kinder die Möglichkeit, Väterchen Frost bei einem Ausflug in die Soester Börde zu begegnen. Die Strecke des Nostalgiezugs auf der Ruhr-Lippe-Eisenbahn nach Lippborg-Heintrop ist für Klein und Groß ein Erlebnis. Aus den warmen Abteilen heraus lässt sich die Winterlandschaft beobachten. Auf dem letzten Abschnitt des Ausflugs nach Lippborg-Heintrop treffen die Passagiere auf den Nikolaus, der eine Gabe für die jüngeren Gäste dabeihat. Fahrkarten gibt es auf der Internetseite der Eisenbahnfreunde. Im Frühjahr geht es mit den historischen Zügen sogar noch viel weiter. Sonderfahrten bis zur Nordseeküste werden angeboten. Oder schon am 18. Januar nach Winterberg.

Eisenbahnfreunde Hamm
Schumannstraße 35, 59063 Hamm
Telefon: 02381 540048
E-Mail: info@museumseisenbahn-hamm.de
Internet: www.museumseisenbahn-hamm.de
Öffnungszeiten:
Betriebszeiten: Mittwoch 19 bis 21 Uhr, Samstag 12 bis 18 Uhr;
Nikolausfahrten: 7. und 8. Dezember

Es dampft und zischt in Gütersloh
Ebenfalls auf die Gleise führt ein Ausflug zum Verein Dampf-Kleinbahn Mühlenstroth in Gütersloh. Mit einer Tenderlokomotive hat die Bahn 1973 ihren Betrieb aufgenommen. Bei Sonderfahrten oder einem Besuch in der eigenen Gastronomie können sich Besucher rund um das Thema informieren. Der Verein besitzt eine Sammlung von Kleinbahnfahrzeugen – schmalspurige Eisenbahnen von nur lokaler Bedeutung – und Ausstattungsgegenständen.
Diese werden regelmäßig originalgetreu vorgeführt. Da die aktuellen Räumlichkeiten nicht ausreichen, wird ein zusätzliches Gebäude für das „Westfälische Kleinbahn- und Dampflokmuseum“ geplant.

Anfang Dezember besuchen der Nikolaus und Knecht Ruprecht die Dampf-Kleinbahn Mühlenstroth und begleiten die mitreisenden Fahrgäste auf einer Reise in die Vergangenheit. Die mit einer Dampflok bespannten Nikolaus-Sonderzüge verkehren ab Mühlenstroth Kleinbahnhof in Gütersloh. Eine Anmeldung ist online erforderlich.

Dampf-Kleinbahn Mühlenstroth
Westfälisches Kleinbahn- und Dampflokmuseum
Postdamm 166, 33334 Gütersloh
Telefon: 05241 68466
E-Mail: info@dkbm.de
Internet: www.dkbm.de
Nikolausfahrten: 30. November sowie 1., 6., 7. und 8. Dezember

Leidenschaft im Kleinstformat
Etwas kleiner, genauer gesagt im Maßstab 1:87, geht es in Rietberg-Neuenkirchen zu. Im Gebäude der Alten Volksschule hat die Interessengemeinschaft Modelleisenbahn, IGME 2000, ihre Anlagen aufgebaut. An Schautagen werden bis zu 60 Züge auf die Miniaturschienen geschickt und Interessierten präsentiert. Mehr als 32 Quadratmeter ist die H0-Anlage groß. Und sie wird Stück für Stück erweitert. „Seit 2001 bauen wir jeden Mittwochabend mit unseren aktiven Mitgliedern an der stationären Modellbahn im gesamten Obergeschoss der Alten Volkshochschule“, erklärt der Vorsitzende Mathias Wilke.

Die Anlage trägt den Titel „Rietkirchen“ – eine Mischung aus Rietberg und Neuenkirchen – und zeigt nicht nur Züge, Schienen und Landschaften, sondern auch ein Bahnbetriebswerk zur Darstellung sämtlicher zur Lokversorgung benötigter Abläufe und Rangierbewegungen, führt Wilke aus. Betrieben werden können alle Abläufe über ein Digitalsystem oder aber – „des Fahrspaßes wegen“, wie Wilke betont – manuell.

Zusätzlich haben die Modellbahner ein Streckennetz in der Baugröße N (Maßstab 1:160) und eine Anlage für die jugendlichen Mitglieder des Vereins, die an jedem zweiten Samstag daran arbeiten. An den anderen Samstagen sind Schüler des Gymnasiums Nepomucenum aus Rietberg zu Gast. Sie bauen unter Anleitung eine eigene Anlage. Die Modellbahner können ihre Leidenschaft weitergeben, die Schüler in eine fremde Welt eintauchen.

Interessengemeinschaft Modelleisenbahn 2000
Gütersloher Straße 14, 33397 Rietberg-Neuenkirchen
E-Mail: post@igme2000ev.de
Internet: www.igme2000ev.de
Öffnungszeiten: Mittwoch ab 19.30 Uhr (Bauarbeiten), Baustellentag am 30. November und 1. Dezember,
Sonderfahrtag am 19. Januar sowie Führungen auf Anfrage

Genießen in historischem Ambiente
Ein historisches Schild, auf dem die Fahrtrichtung der Eisenbahn angezeigt wird, daneben eine alte Leuchte und an einer Wand ein großer Signalflügel. – „Langweilig wird es hier nicht. Man kann gut alleine bei uns sitzen und einfach nur gucken“, sagt Ingrid Duce. Sie spricht von der Kneipe Pängel Anton in Enniger. Seit 1988 führt sie diese mit Helmut Siebel. Gegenüber der Haltestelle Tönnishäuschen ist in den vergangenen 29 Jahren eine Art Museum entstanden, in dem es viel zu entdecken gibt.

„Die Tradition und Kultur von Bahnhofskneipen aufrechtzuerhalten, liegt mir sehr am Herzen“, sagt Duce. Zeitweise habe ihre Kneipe die Bahnhofsfunktion übernommen – Fahrkartenverkauf inklusive. Inzwischen kommt hin und wieder ein Güterszug vorbei, oder aber die Eisenbahnfreunde Lengerich veranstalten auf der Strecke der Westfälischen Landes-Eisenbahn Sonderfahrten wie die Glühweinfahrt am Sonntag vor Weihnachten. Auch am 4. Januar können Gäste in Enniger wieder zusteigen. – „Und wer etwas eher kommt, kann sich bei uns umgucken“, sagt Duce. An Tagen, an denen Sonderfahrten stattfinden, fühle sie sich in eine andere Zeit zurückversetzt. „Das ist ein ganz besonderes Flair, ob bei den Dampfloks oder Oldtimertreffen, die hier auch regelmäßig stattfinden.“

Der Name „Pängel Anton“ sei gewählt worden, um die Verbindung zur Eisenbahn wiederherzustellen. „Das bedeutet: Bimmelbahn“, verrät die Inhaberin. Am Wochenende bietet das Team Kaffee und Kuchen an. Außerdem gibt es stets Kleinigkeiten wie Baguette, Flammkuchen und Suppe. „Hier soll niemand hungrig nach Hause gehen“, sagt Siebel. Einen speziellen Lieblingsplatz unter den 55 Sitzmöglichkeiten hat keiner der beiden. „Wenn man woanders sitzt, hat man einen anderen Blick und man bekommt einen ganz anderen Eindruck von der Kneipe, das ist immer wieder schön“, sagt Duce.

Pängel Anton
Neuengraben 12, 59320 Ennigerloh
Telefon: 02528 1375
Internet: www.paengel-anton.de
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 16 bis 23 Uhr, Sonntag und an Feiertagen 11 bis 20 Uhr;
Samstag nur Veranstaltungen, Einlass ab 19 Uhr, Beginn um 20.30 Uhr; sowie jederzeit auf Anfrage

Kaffeetrinken an den Gleisen
Im Café Hüftgold in Beelen erinnert die Inneneinrichtung nicht mehr an das, was das historische Gebäude einst beherbergt hat. Dafür ist der Charme des alten Bahnhofs von außen umso besser zu erkennen. Und direkt vor dem Fenster und der Außenterrasse verkehren im Stundentakt bis heute die Bahnen auf der Strecke zwischen Münster und Bielefeld. „Es gibt Gäste, die bemessen ihre Zeit, die sie bei uns verbringen, an den vorbeifahrenden Zügen“, sagt Tina Behnke und lacht. Sie hat das Café 2015, den angrenzenden Pralinenladen bereits 2012 eröffnet. Dafür wurden die alte Wartehalle sowie die Güterhalle umgebaut.

Ihre Gäste – bis zu 50 finden im Café Platz – dürfen sich von Donnerstag bis Sonntag auf selbst gebackene Torten und hauseigene Pralinen freuen. Besonders die Hüftgoldtorte mit Schoko-Pralinenmus ist der Renner, sagt Behnke. In der Vorweihnachtszeit finden außerdem drei Adventsdinner  statt – und jederzeit gibt es die vorbeifahrenden Züge zu bestaunen.

Café Hüftgold
Bahnhofstraße 3, 48361 Beelen
Telefon: 02586 8828358
E-Mail: info@dein-hueftgold.de
Internet: www.dein-hueftgold.de
Öffnungszeiten: Café: Donnerstag bis Sonntag 9 bis 18 Uhr; Laden: Donnerstag und Freitag 9 bis 18 Uhr,
Samstag 9 bis 13 Uhr, Sonntag 11 bis 16 Uhr, sowie jederzeit auf Anfrage

Text: Christian Dresmann, Kirstin Oelgemöller und Jana Sobolewski, Fotos: Kirstin Oelgemöller, Dampfkleinbahn Mühlenstroth,
Museumseisenbahn Hamm und IG Modelleisenbahn


Fachwerk-Idylle entlang der Ems

Entspannt von der Doppelstadt Rheda-Wiedenbrück nach Rietberg, der Stadt der schönen Giebel – das geht am besten mit dem Fahrrad.

Die Fahrräder sind stehen bereit, die Sonne lugt hinter den Wolken hervor und der Tourenplan ist einstudiert: Einer Rundtour zwischen den nach Einwohnernzahlen zweit- und drittgrößten Städten im Kreis Gütersloh steht an diesem Tag nichts mehr im Wege. Am Emssee in Rheda-Wiedenbrück schwingen sich die Ausflügler auf ihre Räder. Das Auto haben sie zuvor am kostenfreien Parkplatz auf dem Nordwall abgestellt. Zunächst geht es raus aus dem Flora-Westfalica-Park und der Innenstadt in Richtung des Stadtteils St. Vit. Denn nur zwei Kilometer vom Startpunkt entfernt liegt das erste Ziel, das die Radfahrer ansteuern: das Radio- und Telefonmuseum im Verstärkeramt.

Als „Zeitreise in die Vergangenheit“ bezeichnen die Betreiber das Museum. Es ist in den Räumen eines alten Bauernhauses untergebracht – und das passt gut zu dem, was die Besucher erwartet. Radios, Röhren und Telefone wirken auf den ersten Blick noch vertraut. Von Tonbandgeräten, Funktechnik und Fernschreibern hingegen kann mit Sicherheit nicht jeder Besucher sagen, sie schon einmal gesehen, geschweige denn benutzt zu haben. Wer einen Schritt über die Schwelle setzt, begibt sich auf eine Reise in vergangene Zeiten. Diese steht Besuchern das ganze Jahr über jeweils am Samstag- und Sonntagnachmittag offen.

Wenig später steigen die Ausflügler wieder auf ihre Fahrräder und machen sich auf den Weg in Richtung Rietberg. Im Rheda-Wiedenbrücker Ortsteil Röckinghausen biegen sie auf den Haus-Aussel-Weg ab, um zum gleichnamigen ehemaligen Burgmannshof zu gelangen. Nachdem die Radfahrer einige Häuser passiert haben, verläuft der Weg unter einer Brücke hindurch. Er führt hinein in einen Wald. Einen geteerten Radweg gibt es nicht mehr. Die nächsten etwa 500 Meter führt die Strecke über unwegsames Gelände mitten durch die Natur. Wer befestigte Wege bevorzugt, sollte in Röckinghausen der Lippstädter Straße weiter folgen, die knapp einen Kilometer später wieder auf die „hierzulande“-Route trifft.

Bald kommt das Haus Aussel in Sicht. Heute befindet sich das Gut in Privatbesitz. Vier Ecktürme kennzeichnen das unter Denkmalschutz stehende und an einem Teich gelegene Herrenhaus. Ergänzt wird die Gesamtanlage durch ein Bauhaus, ein großes Stallgebäude sowie einen Schweinestall mit Remise. Die Tour führt die Radfahrer um das Gelände herum. Für wenige Meter geht es an der Rückseite des Gutshofs über einen Feldweg, bevor die Radfahrer auf geteerten Untergrund zurückkehren. Auf dem Weg nach Rietberg steuern sie den Stadtteil Bokel an. Sie kommen an der Kirche vorbei, lassen das Dorf dann aber hinter sich.

Nach weiteren fünf Kilometern haben sie die Stadt der schönen Giebel erreicht. Die Radfahrer haben das Café Münte als Zwischenziel auserkoren. Bereits bei der Anfahrt steigt die Vorfreude. Der Giebel weiß mit Fachwerk und einem aufwendig gestalteten großen Glasfenster, das einst ein Tor war, zu begeistern. „Herzlich willkommen. Schön, dass Sie da sind“, begrüßt Inhaberin Silvia Holthaus ihre Gäste. Ob draußen vor dem Giebel, um die Ecke im ruhigen Garten oder im Café –
es bieten sich viele gemütliche Plätze. Seit 23 Jahren bietet Holthaus mitten in der Rietberger Innenstadt selbst gebackene Torten und Kuchen an – am Wochenende haben Gäste die Wahl zwischen 20 verschiedenen Sorten. Außerdem gibt es immer ein Frühstücksbüfett und am Mittag täglich wechselnd eine kleine Auswahl an Speisen.

Mit neuer Kraft machen sich die Ausflügler auf den Rückweg nach Rheda-Wiedenbrück. Über die Rathausstraße leitet sie ihre vorgesehene Strecke bis zur Ems. Bis zum Emssee, der ein paar Kilometer hinter Rietberg liegt, folgen sie dem Verlauf des Flusses. Dort bietet sich an einer Bank mit Tisch eine Möglichkeit zur Rast. Ein Aussichtsturm lädt dazu ein, den Blick über die Umgebung schweifen zu lassen. Straßenschilder weisen bereits den Weg nach Wiedenbrück. Das Radfahrnetz ist gut ausgeschildert. Immerhin folgt die Tour dem offiziellen Emsradweg. Nun ist es nicht mehr weit bis zum Ziel. Das Zentrum Wiedenbrücks umfahren die Ausflügler südlich der Stadt – geradewegs in Richtung Emssee. Dort angekommen, bietet sich die Gelegenheit, die Fahrräder abzustellen und das ehemalige Gartenschaugelände zu Fuß zu erkunden.

Adressen:
Café Münte
Müntestraße 2, 33397 Rietberg
Telefon: 05244 988877
Internet: www.rietberg.de/unterkuenfte/muente-cafe
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag sowie an  Sonn- und Feiertagen 9 bis 18.30 Uhr, Samstag 10 bis 18 Uhr

Haus Aussel
Lippstädter Straße 133, 33378 Rheda-Wiedenbrück

Radio- u. Telefonmuseum  im Verstärkeramt
Eusterbrockstraße 44, 33378 Rheda-Wiedenbrück
Telefon: 05242 4129911 (z. d. Öffnungszeiten)
E-Mail: Kontakt@Verstaerkeramt.eu
Internet: www.verstaerkeramt.eu
Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag 14 bis 18 Uhr, am Tag des Offenen Denkmals am Sonntag, 8. September,
von 11 bis 18 Uhr

Text und Fotos: Kirstin Oelgemöller

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Ausflugstipps

Abkühlung an heißen Tagen

Hitze und viel Sonne haben den vergangenen Sommer geprägt. Wir geben Tipps, was Sie machen können, wenn es auch dieses Jahr wieder extrem heiß wird

1. Hinauf in luftige Höhen

Ein frisches Lüftchen um die Nase wehen lassen können Sie sich hoch oben – zum Beispiel im Hochseilklettergarten Schnurstracks im Gartenschaupark in Rietberg. Dort gibt es sieben Parcours mit insgesamt 44 Stationen.

Hinauf in rauschende Höhen geht es auch auf dem Baumwipfelpfad in Bad Iburg. Der Weg führt auf knapp 589 zu laufenden Meter an 30 Erlebnis- und Lernstationen vorbei in die Kronen der Bäume. Fünf Fledermausarten finden im Waldkurpark ein Zuhause und auf das Schloss der Stadt bieten sich besondere Aussichten.

Einen fantastischen Ausblick haben besonders Wagemutige bei einem Tandemflug beim Diomedea Gleitschirmclub Ahlen. Gemeinsam mit einem erfahrenen Piloten steigen die Mitflieger in ungeahnte Höhen, wo es auch mal ganz schön frisch werden kann. Mindestens 250 Meter, bei guten Bedingungen auch mehr als 1000 Meter trägt der Gleitschirm seine Passagiere hoch in den Himmel.

Adressen:
Hochseilklettergarten Schnurstracks
Im Gartenschaupark Rietberg
An den Teichwiesen 23, 33397 Rietberg
Telefon: 05244 9338988
E-Mail: info@schnurstracks-kletterparks.de
Internet: www.schnurstracks-kletterparks.de

Baumwipfelpfad Bad Iburg
Phillip-Sigismund-Allee 4, 49186 Bad Iburg
Telefon: 05403 404801
E-Mail: info@baumwipfel-badiburg.de
Internet: www.baumwipfelpfad-badiburg.de/

Diomedea Gleitschirmclub Ahlen
Schorlemerstraße 85, 59229 Ahlen
Internet: www.diomedea.de

Fotos: gettyimages, Thorsten Hübner, Bilsteintal e.V., Schnurstracks Aktiv GmbH, Wassersport Beckum

2. Ab in den Schatten

Im Schatten alter Bäume lässt es sich an heißen Tagen gut entspannen. Unter dem breiten Blätterdach sind Spaziergänger vor der Sonne geschützt. Zugleich sind die etwas niedrigeren Temperaturen eine Wohltat für den Kreislauf. Wem zudem daran gelegen ist, seine Durchblutung anzuregen, für den ist ein Besuch des Versmolder Stadtparks lohnenswert. Er beherbergt eine naturbelassene Wassertretstelle im Aabach

Schattig und womöglich etwas feucht ist auch ein Besuch in einem Gradierwerk, etwa im Kurpark in Hamm, in Salzkotten im Kreis Paderborn oder in Bad Rothenfelde im Osnabrücker Land. Das Holzgerüst eines Gradierwerks ist mit Schwarzdornreisig oder einer Dornenhecke gefüllt. Daran rieselt Sole herab. Durch Wind und Sonne verdunstet das Wasser. Die Luft wird mit Soletröpfchen angereichert und erinnert an das Salzwasser am Meer – ein bisschen Urlaubsgefühl kommt bei einem Besuch auch auf.

Adressen:
Stadtpark Versmold
An der Parkstraße 5 c, 33775 Versmold
Telefon: 05423 9540
Internet: www.versmold.de/de/freizeit-und-tourismus/versmold-entdecken/gruene-oasen/Stadtpark.php

Gradierwerk Hamm
Kurpark, Ostenallee, 59071 Hamm
Telefon: 02381 23400 (Touristinformation)
E-Mail: info@verkehrsverein-hamm.de
Internet: www.hamm.de/touristik/freizeit.html

Gradierwerk Salzkotten
Kurgarten, Am Kunstrad, 33154 Salzkotten
Telefon: 05258 507-1125
E-Mail: miriam.arens@salzkotten.de
Internet: www.salzkotten.de/tourismus/salzweg/

Gradierwerk Bad Rothenfelde
Bahnhofstraße, 49214 Bad Rothenfelde
Telefon: 05424 22180 (Touristinformation)
E-Mail: touristinfo@bad-rothenfelde.de
Internet: www.bad-rothenfelde.de/mein-urlaub/gradierwerk.html

Fotos: gettyimages, Thorsten Hübner, Bilsteintal e.V., Schnurstracks Aktiv GmbH, Wassersport Beckum

3. Mit Vollgas ins kühle Nass

Der Sprung ins kalte Wasser geht bei hochsommerlichen Temperaturen immer, garantiert er nicht nur Spaß, sondern auch Erfrischung. Entspannt geht das zum Beispiel im Waldbad Steinhagen: Bäume spenden Schatten am Sandstrand des Badesees. Geöffnet hat das Naturbad bei Sonnenschein und mehr als 20 Grad Lufttemperatur.

Wer statt auf der faulen Haut zu liegen auf Action und Abenteuer aus ist, ist ein paar Kilometer weiter am Mastholter See gut aufgehoben: Dort bietet der Surf- und Segelclub in offenen Kursen nach Anmeldung Gästen an, Stand-Up-Paddling, Windsurfen oder Segeln auszuprobieren. Da geht noch mehr? Dann darf es vielleicht Wasserskilaufen am Clubboot des Wasserski- und Wakeboardclubs Mastholte sein – ebenfalls am Mastholter See.

Action gibt es auch auf dem Tuttenbrocksee in Beckum. Außer zum Strandbad und zum Wasserski lädt der laut Veranstalter größte Aqua-Park Deutschlands zur Abkühlung ins spritzige Nass ein. So kommen nicht nur Sportler auf ihre Kosten, sondern auch für Kletterbegeisterte ist ein Besuch lohnenswert – Abkühlung bei einem unfreiwilligen Ausflug in den Tuttenbrocksee inklusive.

Adressen:
Waldbad Steinhagen
Waldbadstraße, Steinhagen
Telefon: 05204 997263
Internet: www.gs-werke.de/baeder

Surf- und Segelclub Mastholte
Seeweg 1, 33397 Rietberg-Mastholte
Telefon: 02944 58523
E-Mail: info@ssc-mastholte.de
Internet: www.ssc-mastholte.de

Wasserski- und Wakeboardclub Mastholte
Seeweg 13, 33397 Rietberg-Mastholte
Telefon: 0151 15590327
E-Mail: info@www-mastholte.de
Internet: www.wwc-mastholte.de

Twincable Tuttenbrocksee Beckum
Am Tuttenbrocksee 7, 59269 Beckum
Telefon: 02521 8214844
E-Mail: info@twincable-beckum.de
Internet: www.twincable-beckum.de

Fotos: gettyimages, Gemeindewerke Steinhagen, Wassersport Beckum

4. Hinab in frostige Tiefen

Einem natürlichen Kühlschrank gleich, schützen die Sauerländer Höhlen nicht nur vor der heißen Sonne, sie halten auch eine für den Sommer sehr niedrige Temperatur von acht bis zwölf Grad Celsius. Aber auch hinter Münster wartet ein besonderes Erlebnis: der Eiskeller Altenberge.

Die Tropfsteinhöhle im Warsteiner Bilsteintal mit angeschlossenem Wildpark und Waldspielplatz können Familien in verschiedenen Führungen erkunden. Von insgesamt 1850 Metern des Höhlensystems stehen 400 Meter Entdeckern zur Verfügung. Zugleich fließt ein Höhlenbach durch das System.

Als eine der schönsten Tropfsteinhöhlen Deutschlands gilt die Dechenhöhle in Iserlohn. Entdeckt wurde sie bereits 1868. Nicht nur Tropfsteine und Kalkfossilien können bestaunt werden, sondern auch Versteinerungen wurden freigelegt. Vor oder nach dem Besuch entführt das angeschlossene Museum in die Welt der Höhlen.

Kühl und zugleich gesund ist die Erkundung der Reckenhöhle in Balve. Die Bezeichnung „die Urgesunde“ verdient sie sich durch die feuchte Luft und viel Ruhe. Der Alltags- und Hitzestress gerät in den Hintergrund und die Besucher können eine Weile.

Als echter Kühlschrank unter der Erde entstand der Eiskeller Altenberge. Das unterirdische Gewölbe zwischen Steinfurt und Münster nutzten ab den 1860er-Jahren die Brüder Franz und Johann Herman Beuing zum Bierbrauen. Das dort eingelagerte Eis verhinderte bei der Bierherstellung, dass das Gebräu im Reifeprozess umkippte. Heute ist das Gewölbe unter anderem Heimat für Fledermäuse.

Adressen:
Bilsteinhöhle
Bilsteintal Alte Jugendherberge
Im Bodmen 54, 59581 Warstein
Telefon: 02902 2731
E-Mail: Info@Bilsteintal.de
Internet: www.bilsteintal.de

Dechenhöhle und Deutsches Höhlenmuseum Iserlohn
Dechenhöhle 5, 58644 Iserlohn
Telefon: 02374 71421
E-Mail: dechenhoehle@t-online.de
Internet: www.dechenhoehle.de

Reckenhöhle
Binolen 1, 58802 Balve
Telefon: 02379 209
E-Mail: info@reckenhoehle.de
Internet: www.reckenhoehle.de

Eiskeller Altenberge
Gooiker Platz 4, 48341 Altenberge
Telefon: 02505 82-32 oder 82-33
E-Mail: Gemeinde@Altenberge.de
Internet: www.eiskeller-altenberge.de

Text: Anika Reckeweg und Kirstin Oelgemöller, Fotos: Betriebsführung Dechenhöhle, Bilsteintal e.V., Gemeinde Altenberge


Auf herrschaftlichen Spuren

Die Reifen der Fahrräder sind nach der Winterpause stramm aufgepumpt, einer Rundtour von Oelde über Herzebrock und zurück zum Ausgangspunkt steht nichts mehr im Wege. Gut 32 Kilometer lang ist die geplante Strecke, die auch für ungeübte Radfahrer entspannt zu radeln ist. Ausgangspunkt der „hierzulande“-Tour ist ein Parkplatz an der Von-Büren-Allee im Süden von Oelde. Von hier aus geht es zunächst entlang der Auen und Gärten nahe des Vier-Jahreszeiten-Parks und dann zügig hinaus in die Natur.

Bald ist die Grenze in den Kreis Gütersloh überquert. Das erste Zwischenziel in Herzebrock-Clarholz lässt sich erahnen.
Am Bauernhof der Familie Roer im Ortsteil Samtholz sollen die Satteltaschen am Fahrrad mit frischen, hofeigenen Eiern aus Freiland- oder Bodenhaltung sowie mit Kartoffeln gefüllt werden. An fünf Tagen in der Woche hat der Hofladen geöffnet. Donnerstags und sonntags ist Ruhetag. Mittwochs und samstags bietet Ewald Roer die Eier und Kartoffeln vom eigenen Hof auch auf dem Wochenmarkt in Rheda an. Das macht er in zweiter Generation. Mittlerweile ist auch Sohn Manuel in den Betrieb eingebunden. Saisonal bietet Ewald Roer verschiedenes regionales Gemüse an sowie einige Sorten Obst.
Die Radfahrer nehmen bei ihrem Besuch eine Portion mittelfeste Knollen mit. Dazu zehn Eier der frei laufenden Hühner.
Sie verpacken alles in den Satteltaschen und schwingen sich wieder aufs Rad.

Das nächste Ziel ist nur einen Steinwurf entfernt. Bis zum Hof Heitmann sind es etwa fünf Minuten. Er wartet mit hausgemachtem Eierlikör auf. Nach altem Familienrezept bereitet Jürgen Heitmann ihn in seiner Produktionsstätte zu. Mittlerweile in 13 Geschmacksrichtungen, die er bundesweit in Hof- und Bauernläden sowie über das Internet vermarktet. „Der klassische läuft am besten“, erklärt Heitmann. Immerhin seit 25 Jahren zählt dieser zu seinem Sortiment. Im Frühjahr seien darüber hinaus die fruchtigen Sorten wie Maracuja und Sanddorn beliebt. Gruppen, die sich anmelden, können im Hofladen eine Likörprobe machen. Möglich sei das ab 20 Personen, erklärt Jürgen Heitmann. Stöbern und einkaufen können Besucher darüber hinaus an sechs Tagen in der Woche vormittags sowie donnerstagnachmittags. Nur sonntags gönnt sich die Familie eine Pause.

Mit einer Kostprobe im Magen und einer Flasche Eierlikör in der Satteltasche schwingen sich die Radfahrer wieder auf ihre Drahtesel. Es geht nach Herzebrock. Die Ausflügler fahren bis zur alten Benediktinerinnenabtei.  Nach einem Spaziergang durch den weitläufigen Klostergarten lockt in unmittelbarer Nachbarschaft das Café Großkopff am Kirchplatz. Dort begrüßt Inhaberin Nilza de Lima-Großkopff ihre Gäste. Vor allem im Frühling und Sommer diene ihr Café als Anlaufstelle für viele Radfahrer, sagt die gebürtige Brasilianerin. Beim Eintreten in das unter Denkmalschutz stehende Haus erreicht die Nase der Besucher ein himmlischer Duft. Fruchtige Noten vermischen sich mit dem Geruch nach frisch gebackenem Kuchen.
„Die backe ich alle selbst“, sagt Nilza de Lima-Großkopff und verweist auf die Vielfalt der Torten, die vor ihr steht. Stachelbeer-Baiser, Schmand-Mandarine, Käsekuchen oder Himbeer-Joghurt sind nur einige der traditionellen Rezepte, die sie mittlerweile aus dem Effeff beherrscht. „An Sonntagen haben wir zwölf verschiedene Torten im Angebot.“

Im Schatten der Kirche nutzen auch die Radfahrer die Gelegenheit, sich zu stärken, und setzen anschließend ihre Tour fort. Es geht zurück nach Oelde. Die Radfahrer nehmen allerdings nicht den direkten Weg zurück zum Ausgangspunkt, sondern machen noch einen Abstecher nach Möhler. Die Strecke über Wirtschaftswege führt sie vorbei an zu Leben erwachenden Feldern, auf denen die Saat sprießt. Aus Bäumen und Sträuchern tönt lautes Vogelgezwitscher und auf den anliegenden Höfen herrscht reges Treiben.

Bald liegt das Schloss Möhler mit anliegendem Gesindehuis vor ihnen. Es strahlt Herrschaftlichkeit aus. Noch einmal gönnen sie sich eine kleine Stärkung. Im historischen Charme des Gesindehuises verwöhnt das Team um Nicole Hecker die Gäste. Ob zum Frühstücksbüffet oder Kaffeeklatsch: Die Auswahl ist umfangreich und frisch. „Torten bekommen wir aus unserer eigenen Bäckerei in Lette“, sagt die Chefin. „Und auf Anfrage bieten wir gerne Schnittchenplatten an.“ Die sollten wenn möglich vorher telefonisch gebucht werden. Gleiches gelte für einen Sitzplatz an sonnigen Sonntagen. „Dann ist es bei uns besonders voll“, erklärt sie. Ab Mitte April bietet ihr Team außerdem wieder frische Pizzen aus dem eigenen Ofen an.

Die Ausflügler haben das rustikale Ambiente sowie die Speisen genossen. Die letzten acht Kilometer warten nun darauf, bezwungen zu werden. Der weitere Weg führt außen um Oelde herum. Es geht vorbei an der Kläranlage, über den Bergeler Bach und im Süden am Vier-Jahreszeiten-Park vorbei zurück zum Ausgangspunkt.

Text: Kirstin Oelgemöller, Fotos: Kirstin Oelgemöller/privat

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Weg vom Kamin, raus in die Natur

Ob draußen oder drinnen – auch im Winter gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich zu beschäftigen. Wer raus aus den eigenen vier Wänden möchte, für den bieten sich je nach Interesse unterschiedliche Ziele. Wir stellen in fünf Kategorien jeweils fünf Ziele.

1. Die schönsten Krippen

Zum Advent werden sie aufgestellt und sind bis in den Januar hinein ein Ziel für Ausflüge: Krippen, je individueller und detailverliebter, desto besser. Einige Darstellungen greifen besondere Themen auf, andere stechen durch ihre Größe hervor.

Eine besondere Krippe gibt es in der St.-Josef-Kirche in Ahlen. Sie enthält die klassischen Figuren – so gibt es Maria und Josef mit dem Jesuskind sowie Hirten und Schafe –, doch darüber hinaus ist sie dem Thema Bergbau verschrieben. Ein Förderturm überragt die Szenerie. In seinem Schatten machen sich die Bergleute auf, um dem Stern nach Bethlehem zu folgen. Besichtigt werden kann die Krippe vom 23. Dezember bis 8. Januar täglich zwischen 14.30 und 16 Uhr, bis Ende Januar auf Anfrage.

In Wiedenbrück ist die Krippe in der Franziskanerkirche ein schöner Anlaufpunkt. Sie lädt vom 22. Dezember bis Ende Januar täglich zwischen 10 und 17 Uhr zum Besuch ein. Führungen sind auf Anfrage möglich. Die Krippenfiguren sind ab 1866 von den Schwestern vom armen Kinde Jesu in Aachen hergestellt worden. Die sichtbaren Körperteile bestehen aus Wachs. „Als Besonderheit gilt, dass sich in der Krippe eine Figur des heiligen Franziskus befindet“, erklärt Bruder Korbinian.

22 Meter lang ist die Krippe in der Kapelle des Clemenshospitals im Süden von Münster. Besichtigungen sind täglich ab
Weihnachten und bis zum 27. Januar möglich, wie Ordensschwester Marianne erklärt. Besucher können den Weg von Maria und Josef begleiten, der in einem Wirtshaus beginnt und in dem Stall endet, in dem das Jesuskind geboren wird.

Über der Darstellung leuchtet ein Sternenhimmel – der auf Anfrage an- und ausgeschaltet wird.

Im Patrokli-Dom in Soest zieht die „Westfälische Krippe“ in der Weihnachtszeit Besucherscharen an. Auf 60 Quadratmetern schlägt die Darstellung den Bogen zum traditionellen Landleben in Westfalen. „Die Szenen des biblischen Lebens um Christi Geburt werden dargestellt mit Motiven, wie sie in Westfalen vorkommen“, erklärt Ferdinand Kauerz-von Lackum, Stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstands. Das seien ein Bauernhof sowie eine Mühle mit fließendem Wasser. Zwischen den Säulen im Westwerk des Doms ist die Krippe vom 1. Advent bis zum Fest Maria Lichtmess des folgenden Jahres aufgebaut und täglich außerhalb der Gottesdienstzeiten zu besichtigen.

Die Wandelkirche in der Paderborner Marktkirche zeichnet sich durch 19 bewegliche Gliederpuppen aus, mit denen die Weihnachtsgeschichte in drei verschiedenen Bildern erklärt wird. Die Figuren bestehen aus stoffumwickelten Drahtgestellen. Die Arme, Hände, Füße und Köpfe sind aus Holz geschnitzt. Hergestellt wurde die Krippe im Jahr 1920. Vom 1. Weihnachtstag bis zum 13. Januar ist sie tagsüber für Besucher zugänglich.

Adressen:
St-Josef-Kirche Ahlen
Rottmannstraße 111b, 59229 Ahlen
Telefon: 02382 76059-260
Internet: www.menschen-leben-kirche.de/kirchen/st-josef/

Franziskanerkloster Wiedenbrück
Mönchstraße 19, 33378 Rheda-Wiedenbrück
Telefon: 05242 92890
Internet: www.franziskaner-wiedenbrueck.de

Kapelle im Clemenshospital Münster
Düesbergweg 124, 48153 Münster
Schwester Marianne Candels
Telefon: 0251 9762050
Internet: www.clemenshospital.de

Patrokli-Dom Soest
Propst-Nübel-Straße 2, 59494 Soest
Telefon: 02921 6710660
Internet: www.pr-soest.de/westfaelische_krippe.html

Marktkirche Paderborn
Kamp 8, 33098 Paderborn
Telefon: 05251 5449390
Internet: https://katholisch-in-paderborn.de/kirchen/marktkirche/

2. Die gemütlichsten Weihnachtsmärkte

Weihnachtsmärkte finden nahezu überall statt. Neben den bekannten großen Märkten, die mehrere Wochen geöffnet haben, gibt es Veranstaltungen, die ein Wochenende oder einen Tag zum Verweilen, Bummeln und Lauschen einladen. Einige davon haben wir herausgesucht.

Klein und fein sind der Dreiklang-Markt in Telgte, der vom 14. bis 16. Dezember einlädt, sowie der Winterzauber Ostbevern. Letzterer findet jeweils an den vier Donnerstagen vor Weihnachten ab 16 Uhr statt. Die Laufzeit beider Weihnachtsmärkte mag nicht die längste sein, dafür wird die kurze Zeit mit viel unterhaltsamem – vor allem musikalischem – Programm gefüllt.

Das gilt auch für den Rietberger Adventsmarkt, der vom 12. bis 16. Dezember für insgesamt fünf Tage seine Pforten öffnet. Im historischen Stadtkern und im Schatten der Kirche erwartet Besucher ein gemütlicher Lichterglanz. Weihnachtliche Konzerte und öffentliche Stadtführungen ergänzen das Programm der mehr als 40 Aussteller.

Der Duft von gebrannten Mandeln, Waffeln und Glühwein erfüllt den Alten Kirchplatz in Gütersloh am Samstag, 8. Dezember. Von 12 bis 20 Uhr findet dort der Weihnachtsmarkt der Bürgerstiftung statt. Wer noch auf der Suche nach einem Geschenk ist, kann an den Ständen der dort ausstellenden Kunsthandwerker fündig werden. Es gibt unter anderem Schmuck aus handgefertigten Glasperlen, Gefilztes sowie Selbstgenähtes. Aber auch kulinarisch wird einiges geboten, sagt Corinna Nagels von der Bürgerstiftung und verweist auf eingekochte Marmeladen, Plätzchen und Suppen. „Unser Weihnachtsmarkt lebt davon, dass er gemeinnützige Vereine unterstützt“, fasst sie zusammen.

Wer etwas weiter fahren mag, für den ist der Weihnachtsmarkt im Freilichtmuseum in Detmold ein schönes Ziel. Vom 7. bis 9. Dezember öffnet dort der Museums-Advent. Posaunenklänge, Märchenerzähler, Puppentheater und Handwerksvorführungen erinnern an die Weihnachtsvorbereitungen um 1900 und ermöglichen Besuchern eine Reise in fast vergessene Zeiten.

Adressen:
Dreiklangmarkt Telgte
Altstadt, 48291 Telgte
Laufzeit: 14. bis 16. Dezember

Winterzauber Ostbevern
Kirchplatz, 48346 Ostbevern
Laufzeit: 29. November, 6. Dezember, 13. Dezember und 20. Dezember

Rietberger Adventsmarkt
Marktplatz, 33397 Rietberg
Laufzeit: 12. bis 16. Dezember

Weihnachtsmarkt der Bürgerstiftung Gütersloh
Am Alten Kirchplatz, 33330 Gütersloh
Laufzeit: 8. Dezember

Museums-Advent im Freilichtmuseum Detmold
Krummes Haus, 32760 Detmold
Telefon: 05231 7060
Laufzeit: 7. bis 9. Dezember

3. Die lustigsten Rodelberge

Klar, unsere Region ist nicht das Sauerland und hat keine steilen Abfahrten und aufregende Skipisten zu bieten. Dafür aber Rodelberge, auf denen vor allem Kinder mit ihren Schlitten viel Spaß haben können – vorausgesetzt, dass uns ein Winter
bevorsteht, in dem auch in unseren Höhen ausreichend Schnee fällt. Und dann heißt es ab auf den Dachboden oder in den Keller, um den Schlitten aus der Ecke zu holen und loszurodeln.

Zwei Rodelberge befinden sich in Gütersloh – im Mohns Park und im Stadtpark. Wer in Ersterem ein wenig schlendert, findet schnell die hügelige Landschaft. Dabei geht es zwar nicht steil bergab, dafür aber hoch und runter. Im Stadtpark findet sich eine seit Jahrzehnten beliebte Rodelstelle im Bereich große Wiese.

Im Kreis Warendorf lädt der Rodelberg im Naherholungsgebiet Langst in Ahlen kleine und große Wintersportler zur Abfahrt ein. Alternativ können sie sich am Beckumer Höxberg einfinden – zumindest, wenn es ordentlich geschneit hat. Eine wilde Fahrt ist auch in Stromberg garantiert. Hinter der Burgbühne geht es lachend und kreischend den Berg hinunter – um anschließend zu Fuß den Anstieg für eine weitere wilde Abfahrt zu bewältigen.

4. Die beliebtesten Schlittschuhbahnen

Die Kufen geschärft kann das Eisvergnügen losgehen: Bei niedrigen Temperaturen laden Eisbahnen dazu ein, dort Stunden oder gar einen ganzen Tag zu verbringen. Ob wackelig oder rutschfest: Die ersten Meter lassen sich sowohl mit Hilfe als auch allein bewältigen. Und erfahrene Eisläufer können gar Pirouetten auf der glänzenden Fläche drehen.

Eine der beliebtesten Schlittschuhbahnen in unserer Region findet sich im Oelder Vier-Jahreszeiten-Park. Dort gleiten die Kufen begeisterter Wintersportler alljährlich über eine etwa 500 Quadratmeter große Fläche. In diesem Winter besteht die Möglichkeit dazu vom 14. Dezember bis zum 6. Januar. Schlittschuhe können vor Ort ausgeliehen werden.

Das gilt auch für die Eisbahn in Beckum. Dort wird ab dem 13. Dezember, also nach dem Weihnachtsmarkt, kurzerhand der Marktplatz zur Eisbahn. Abends laden die Eisstockschieß-Meisterschaften zum Zuschauen oder Mitmachen ein – das dann aber ganz ohne Schlittschuhe, dafür aber mit festem Schuhwerk.

Sollte es knackig kalt werden, könnten Eiskunstläufer in Rheda-Wiedenbrück und Rietberg Glück haben. Geflutete Flächen hinter dem Skatepark „Altes Klärwerk“ in der Doppelstadt sowie hinter dem Elli-Markt in Rietberg laden je nach Temperatur für einige Tage oder Wochen zum Schlittschuhlaufen ein.

In Bielefeld bietet die überdachte Oetker-Eishalle Schutz bei Regen und Schnee – auch Böen müssen Eisläufer dort nicht befürchten. Auf 1800 Quadratmetern kann das Eissport-Vergnügen beginnen.

Adressen:
Eisbahn Oelde
Vier-Jahreszeiten-Park, Konrad-Adenauer-Allee 20, 59302 Oelde
Laufzeit: 14. Dezember bis 6. Januar

Eisbahn Beckum
Marktplatz, 59269 Beckum
Laufzeit: 13. Dezember bis 6. Januar

Oetker-Eisbahn
Duisburger Straße 8, 33647 Bielefeld
Telefon: 0521 511400
Internet: www.bbf-online.de/eisbahn

5. Die aufregendsten Winterwanderungen

Wandern lässt sich im Winter an vielen Orten in der Region hervorragend – zumindest, wenn man wind- und wetterfest ist, sich warm einpackt und die Natur zu schätzen weiß, deren Tierwelt sich schließlich nur zu einem kleinen Teil im Winterschlaf befindet. Die Tiere, die keine Ruhe halten, sind dafür umso besser zu beobachten.

Obwohl sich eigentlich jede Wald- und Wiesenstrecke für einen Fußmarsch eignet – es gibt Stellen, an denen das besonders gut geht. So zum Beispiel im Oelder Geisterholz und im Grafenwald in Ahlen-Vorhelm. Nicht unbedingt ein Geheimtipp, dafür aber nicht weniger schön, ist die Wanderung im Warendorfer Emspark. In Rheda-Wiedenbrück lädt der Stadtholz zu einer Winterwanderung ein. Der Weg führt in Abschnitten entlang der Ems und vorbei an einigen Kinderspielplätzen. Lässt das Wetter es zu, können sich Sportbegeisterte auf dem Trimm-dich-Pfad auspowern.

Wer genug von bewaldeten Winterlandschaften hat, kann sich auf dem Wanderparkplatz Werther am Nordrand des Teutoburger Waldes einfinden. Von dort aus führt eine Route entlang von Wiesen, die an kalten Tagen von Raureif gezeichnet sind, während von oben mit etwas Glück die Wintersonne strahlt.

Text: Simon Bussieweke/Kirstin Oelgemöller, Fotos: Michael Bührke/Robin Jähne/Forum Oelde


Museumsbesuch für Kunstbanausen

Wenn es tagelang in Strömen regnet, fühlt man sich fast wie zu Hause eingesperrt. Für all diejenigen, die sich trotzdem aus den eigenen vier Wänden wagen, haben wir Tipps für außergewöhnliche Museen in den Kreisen Warendorf und Gütersloh gesammelt. Dabei kommen Technikbegeisterte genauso auf ihre Kosten wie Kinder und Hobby-Historiker.

1. Geschichte mal anders erleben

Helau! Nun gut, die Karnevalszeit lässt noch ein bisschen auf sich warten. In Beckum ist jedoch das ganze Jahr über Karneval. Im Stadtmuseum zeigt eine Dauerausstellung mehr als 500 Jahre Karnevalstradition. Besucher staunen dort unter anderem über Karnevalsorden vergangener Tage und die ersten Ausgaben der Rosenmontagszeitschrift „Beroz“. In diesem Sinne – wer nicht bis zum Elften im Elften warten kann, macht einen Abstecher ins Beckumer Stadtmuseum.

Karnevalsmuseum
Markt 1, 59269 Beckum
Telefon: 02521 29264
Internet: www.beckum.de/de/kultur/stadtmuseum/dauerausstellung.html

2. Zeitreise in das Jahr Null

Äußerst traditionell geht es im Rietberger Bibeldorf zu. Auf dem 35.000 Quadratmeter großen Gelände kommen vor allem Familien mit Kindern auf ihre Kosten, die sich für das Alte und Neue Testament interessieren. Wer sich einmal fühlen will wie im Jahre des Herrn, kann hier unter anderem eine Töpferei, ein Nomadenzelt oder einen Sabbat-Raum besuchen.

Bibeldorf
Jerusalemer Straße 2, 33397 Rietberg
Telefon: 05244 974974
Internet: www.bibeldorf.de

In der Beckumer Schmiede Galen lernen Besucher das Schmiedehandwerk kennen. Das wird nicht nur gezeigt anhand von Exponaten, sondern auch in Aktion mit Hammer und Amboss.

Schmiede Galen
Clemens-August-Straße 10, 59269 Beckum
Telefon: 02521 3412
Internet: www.heimatverein-beckum.de/index.php/schmiede-galen.html

3. Anfänge der Technik zum Anfassen

Eines der größten westfälischen Unternehmen stellt seine Geschichte aus. Im Gütersloher Miele-Museum erfahren Besucher mehr über die Anfänge des Industrie-Vorreiters und dessen Exkurse in die Bereiche der Automobile und Fahrräder.

Miele-Museum
Carl-Miele-Straße 29, 33332 Gütersloh
Telefon: 05241 890
Internet: www.miele.de/haushalt/miele-museum-5118.htm

Drei Räume, gefüllt mit mehr als 50.000 Exponaten. Das bietet das Isselhorster Feuerwehrmuseum auf engstem Raum. Zusammengetragen wurden die Utensilien auf verschiedenen Reisen des Initiators Ralf Ortmeyer. Zu Uniformen und Helmen gesellen sich dort besondere Stücke wie eine Rückentragespritze oder eine New Yorker Feuerwehrmontur.

Feuerwehrmuseum
Im Restaurant zur Linde,
Isselhorster Kirchplatz 5, 33334 Gütersloh
Telefon: 05241 67169
Internet: www.guetersloh.de/de/kultur/denkmaeler-museen/feuerwehrmuseum-isselhorst.php

Das Radio- und Telefonmuseum im Rheda-Wiedenbrücker Ortsteil St. Vit zeigt Technik, die heute mit Recht als „antiquiert“ bezeichnet werden kann. In den Räumen des Verstärkeramts befinden sich unter anderem Tonbandgeräte, alte Fernseher oder Fernschreiber. Also: Smartphone weg und bereit machen für eine Reise ins analoge Zeitalter.

Radio- und Telefonmuseum
Eusterbrockstraße 44, 33378 Rheda-Wiedenbrück
Telefon: 05242 44330
Internet: www.verstaerkeramt.eu

4. Mitmachen

Besichtigungen sind gut, selbst anpacken ist besser. Eine Möglichkeit dafür bietet das Everswinkeler Museum „Up’n Hoff“. Besucher können dort das frühere Leben der Bauern nachempfinden – und dabei selbst den Dreschflegel schwingen oder Brot backen.

Mitmach-Museum „Up’n Hoff“
Wester 31, 48351 Everswinkel
Telefon: 02582 669313
Internet: www.muensterland-tourismus.de/432346/everswinkel-mitmachmuseum

Woraus bestehen eigentlich Wolken? Wie kann man mit Wasserkraft Energie produzieren? Antworten auf diese und viele weitere Fragen erhalten Kinder spielerisch im Oelder Mitmachmuseum Klipp Klapp.

Kindermuseum Klipp Klapp
Konrad-Adenauer-Allee 20b, 59302 Oelde
Telefon: 02522 72822
Internet: www.kindermuseum-klipp-klapp.de/page.php?p=16765

Die Mint-Schulfächer, das sind Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Dass es wichtig ist, praktisch an diese Fächer heranzugehen, findet Josef Avenwedde, der das Mint-Technikum in Verl leitet: „Wir verstehen uns weniger als klassisches Museum sondern mehr als außerschulischen Lernort.“ Dort können Kinder mit Lego, selbst gebauten Solarautos oder Transistoren tüfteln. An festen Terminen treffen sich Arbeitsgruppen, die technische Probleme mit Robotern lösen oder mit Holz arbeiten.

Mint-Technikum
Papendiek 1, 33415 Verl
Telefon: 05246 5030178
Internet: www.mint-technikum.de

Eine riesige Ausstellungsfläche, durch die man gemütlich schlendern kann: die hat nicht jedes Museum. Unübliche Ansätze können ebenfalls spannend sein. Wie etwa das dezentrale Stadtmuseum in Warendorf, das vom Heimatverein betrieben wird. Ausgehend vom historischen Rathaus, dem Mittelpunkt des Museums, sind einzelne Standorte in der Stadt originalgetreu eingerichtet und zeigen beispielsweise das Leben in Warendorf um 1925 oder die Arbeit des städtischen Torschreibers.

Dezentrales Stadtmuseum
Klosterstraße 7, 48231 Warendorf
Telefon: 02581 19433
Internet: www.warendorf.de/bildung-kultur/museen-in-warendorf/dezentrales-stadtmuseum.html

5. So fühlt sich Heimat an

„Dat kleine Immenhuisken“ oder – nach der Übersetzung aus dem Münsterländer Platt – „Das kleine Bienenhäuschen“ vermittelt seinen Besuchern alles, was sie über die summenden Zeitgenossen wissen müssen. Aber auch über die Menschen, die die Insekten zu ihrem Beruf gemacht haben, gibt es viel zu erfahren. Interessierte können sich bei Ein-Frau-Leiterin Maria Schratz über das Imkerhandwerk schlaumachen. In 20 Jahren hat die 80-jährige Imkerin mehr als 500 Ausstellungsstücke angesammelt.

Dat kleine Immenhuisken
Felsenweg 5, 48317 Drensteinfurt
Telefon: 02508 1497
Internet: www.museum-wegweiser.de/museum/dat-kleine-immenhuisken

Verkaufsgeschäft und Museum in einem ist die Ahlener Goldschmiede Fischer. Wer sehen will, wie der zu verkaufende Schmuck hergestellt wird, kann abseits der Verkaufsräume die Goldschmiede besuchen – und sich dort außerdem Schmuck nach eigenem Wunsch anfertigen lassen. Ein kleiner Dämpfer: Wer sich etwas schmieden lässt, muss darauf vermutlich länger warten als bis zum Ende seines Besuchs. Im Gegenzug erhält er sein ganz eigenes Unikat.

Goldschmiede Gold Fischer
Oststraße 69, 59227 Ahlen
Telefon: 02382 2914
Internet: www.goldfischer.de

6. Rocker und flinke Finger

Wer eine Vorliebe für motorisierte Zweiräder hat, kann das Motorradmuseum in der Harsewinkeler Ortschaft Greffen besuchen. 180 Gefährte sind dort auf 1000 Quadratmetern Fläche ausgestellt, das älteste ist ein Dreirad von 1898. Wem diese geballte Motorenpower zu heftig ist, muss sich gar nicht weit bewegen. Denn in das Museum ist zusätzlich eine Puppenausstellung integriert.

Motorradmuseum Heiner Beckmann
Beelener Straße 32, 33428 Harsewinkel
Telefon: 02588 1381

Feine Finger können sich im Stickereimuseum in Ennigerloh versuchen und inspirieren lassen. In den Räumen der alten Brennerei sind antike Handarbeitsutensilien ausgestellt. Außerdem lernen Besucher anhand der 500 Exponate, wie sie Handarbeit für sich selbst nutzen können – Stickerei oder Häkeln zum Beispiel. Die Sammlung ist ein Ein-Frau-Projekt: Monika Schmillenkamp hat die Stücke über 25 Jahre gesammelt und kann den Besuchern zu jedem einzelnen fachkundige
Informationen vermitteln.

Stickereimuseum
Liebfrauenstraße 6, 59320 Ennigerloh
Telefon: 02524 951664
Internet: www.stickereischaetze.de

7. Auf engstem Raum

Und wofür kann diese Handarbeit angewendet werden? Klar, um Knöpfe zu vernähen beispielsweise. Um die dreht sich alles in der Verler Knopfmanufaktur, die sich im Geschäftshaus der ehemaligen Druckerei Maasjost befindet. In der Einrichtung können Besucher nicht nur mehr als 100 Jahre alte Technik bestaunen, sondern auch die Knopfherstellung Schritt für Schritt nachvollziehen.

Knopfmanufaktur
Sender Straße 1, 33415 Verl
Telefon: 05246 7097006
Internet: www.verl.de/index.php?id=75

Auf Schloss Rheda können sich Besucher royal fühlen – mit einer Sammlung historischer Kutschen. Elegant klingende Modelle wie die Vis-à-Vis, die Berliner Coupé und die Reise-Chaise werden dort gezeigt. Wie sie sich im vergangenen Jahrhundert fortbewegt hätten, können junge Besucher in Kinderkutschen ausprobieren.

Kutschenmuseum
Steinweg 16, 33378 Rheda-Wiedenbrück
Telefon: 05242 94710
Internet: www.fuerstliche-schloesser.de

Text: Simon Bussieweke, Fotos: Simon Bussieweke, Kirstin Oelgemöller und Guido Leifhelm


Radeln, spielen, schlemmen

Der Wind greift in die Baumkronen am Lohwall in Warendorf und lässt ein kräftiges Rauschen erklingen. Die Radfahrer machen sie auf den Weg. Knapp 30 Kilometer liegen vor ihnen. Vögel zwitschern, langsam schiebt sich eine Wolke vor die Sonne. Die Fahrradreifen knirschen auf dem Weg, während auf der Ems eine Entenfamilie schnatternd versucht, das Ufer zu erklimmen.

Es geht am Warendorfer Freibad vorbei, auf einer Brücke über das Wasser auf die andere Seite des Ufers. Nur wenige Meter weiter schimmern schwarze Segel durch die Bäume hindurch, am Masten prangt die berüchtigte schwarze Fahne mit einem weißen Totenkopf: Ein verlassenes Piratenschiff wartet darauf, erobert zu werden. Ein Spielplatz, der nicht nur die Kinderherzen höherschlagen lässt, lockt mit Klettergerüsten, Sandkasten, Schaukeln und Wippen.

Nach einer kurzen Pause geht es weiter. Das nächste Ziel: das Bauerncafé Austermann. Dort ist nicht nur ein Parkplatz für Autos und Fahrräder, sondern auch ein Balken für Pferde. „Es kommt häufiger mal vor, dass Reiter bei uns Halt machen“, sagt Stefan Brune, gemeinsamer Inhaber mit seiner Frau Martina. Die beiden führen das Gasthaus seit Januar 2017. Wer bei ihnen einkehrt, der merkt schnell, dass sich einiges ums Pferd dreht. Denn: Direkt an das Café angeschlossen ist eine Reiter-Halle. Gäste erwartet nicht nur ein Blick auf die trainierenden Reiter, sondern ebenso ein reichhaltiges Frühstücks-Buffet am Morgen und frei wählbare Speisen ab Mittag. Besonders zur warmen Jahreszeit lädt die Sommerterrasse mit 120 Plätzen zum Verweilen an.

Gestärkt steigen die Reisenden wieder auf die Drahtesel. Entlang von Wiesen und Wäldern geht es weiter in Richtung Versmold. Fröhlich flöten und zwitschern Vögel vor sich hin, begleiten die Radfahrer auf ihrem Weg. Die Wege sind ruhig, kaum ein Auto fährt vorbei. Das Schild „Willkommen im Kreis Gütersloh“ ist schon passiert. Vorbei an einer Minigolfanlage geht der Asphalt in Schotter über: Um die Kurve und schon fällt der Blick auf einen See, umlagert von Zelten und Campingfässern.

Dieter Wiltmann kommt gerade aus einer der modernen Camping-Häuser. „Die haben wir neu im Programm“, sagt der Versmolder. Der 62-Jährige ist der Besitzer des Campingplatzes Heidekamp. Sein eigener Chef. Seit 1976. „Eigentlich sollte ich an die Rente denken“, sagt er und lacht. „Aber dieser Beruf gibt mir Schub.“ Auch, weil er merkt, dass die vielen Familien, die zu ihm kommen, sich wohl fühlen. Einladend ist an warmen Tagen vor allem der kleine See, der in der Mitte drei Meter tief ist. „Das Ufer ist aber recht flach, damit Kindern dort nichts passiert“, erklärt Wiltmann. Ansonsten gilt: „Schwimmen auf eigene Gefahr.“ 

Für die Radfahrer heißt es nun aber, nicht die Füße hoch zu legen, sondern sich auf den Rückweg zu machen. Für einige Meter geht es den gleichen Weg zurück. Die Heimfahrt führt über Sassenberg. Bei Hunger ist für jeden Geschmack etwas dabei: Ob vorzügliches Eis, Pizza von der besten Pizzabäckerin Deutschlands oder ohne Stärkung direkt in Richtung Warendorf.

Hinter den Stadtgrenzen führt der Weg wieder mitten durch das Nirgendwo. Langsam fällt das Treten schwerer, doch die Schönheit der Natur macht alle Wehwehchen wieder wett. Der letzte Kilometer der Tour führt die Radler zurück an den Ems-Weg Richtung Warendorfer Innenstadt und über die Brücke am Ems-Arm. Wenige Minuten später ist Ankunft am Lohwall.

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Text und Bilder: Benedikt Miketta und Anika Reckeweg


Ob hoch in der Luft, auf dem Wasser oder zu Lande – passend zum Frühling geht es raus in die aus dem Winterschlaf erwachende Natur. Bei unseren aktuellen Ausflugstipps ist mitunter Mut gefragt, manchmal Ausdauer und vielfach Teamgeist. Wir präsentieren Ihnen verschiedene Möglichkeiten, wie sie einen erlebnisreichen Tag verbringen können. Das wichtigste: Der Spaß kommt dabei gewiss nicht zu kurz.

1. Kletterausflug – auch mit dem Rollstuhl

Unsere erste Empfehlung führt in die Höhe. Im Kletterpark Grenzenlos in Gütersloh ist ein ausgeprägter Gleichgewichtssinn ebenso gefragt wie Schwindelfreiheit. Gemeinsam Hindernisse überwinden, sich auf die Begegnung mit anderen Menschen einlassen, Hemmschwellen abbauen und sich selbst herausfordern – das steht in der Anlage im Mittelpunkt. Wagemutige haben die Möglichkeit, ihr Können auf 38 Kletterelementen unter Beweis zu stellen. 27 davon sind behindertengeeignet.

Frei schweben, durch die Luft sausen oder über eine Rampe in die Höhe klettern: Das ist in dem Klettergarten auch für Menschen mit Behinderungen möglich. „Die 43 Meter lange Seilbahn kann man beispielsweise sitzend, liegend, aber auch mit dem Rollstuhl nutzen“, erklärt Thomas Woesthoff, pädagogischer Leiter von Grenzenlos. Und: „Was mit dem Rollstuhl geht, geht auch mit dem Rollator.“ Ebenso können Gehörlose und Blinde den Parcours zwischen den Bäumen erklimmen. Zugleich betont der Sozial- und Erlebnispädagoge, dass die Elemente auch für Menschen ohne Einschränkungen durchaus anspruchsvoll sind. Wer drei Stunden klettere, sei anschließend körperlich geschafft.

Klettern darf jeder, der mindestens sechs Jahre alt ist. Bis einschließlich elf Jahren werden die Kinder entweder von den Eltern oder einem Mitarbeiter begleitet.

www.grenzenlos-klettergarten.de

2. Mit dem Kanu über Lippe und Ems

Wackelig wird es bei unserem zweiten Ausflugstipp – zumindest dann, wenn man ungeübt ist. Bei einer Kanutour auf der Lippe oder der Ems kommt es vor allem darauf an, das Gleichgewicht zu halten, um sicher und trocken ans Ziel zu gelangen. Hier ist Teamarbeit gefragt.

Sieben Touren von Paderborn bis Hamm bietet beispielsweise Christian Gamann aus Lippstadt an. Flussabwärts gleiten die Freizeitsportler auf der Lippe ihrem 8 bis 15 Kilometer entfernt liegenden Ziel entgegen. Die Strecken können auch kombiniert werden, sodass die Kanufahrer den gesamten Tag unterwegs sind.

Ebenso gibt es die Möglichkeit, sich von Warendorf aus zu Wasser fortzubewegen. Bis nach Telgte und Münster-Gelmer bietet Rucksack Reisen Kanutouren, die zwischen 9 und 16 Kilometer lang sind, auf der Ems an. Diese können in der Hauptsaison sonntags zu angebotenen Terminen gebucht werden. „Für Gruppen planen wir darüber hinaus alle Touren individuell“, erklärt Klaus Lange. Jeder Tag – unabhängig ob in der Woche oder am Wochenende – sei dann möglich.

Egal ob als Einzelperson oder in Gruppen, wer vor allem in der Hochsaison sicher sein will, ein Boot zu bekommen, sollte sich vorher anmelden. Beschränkungen beim Alter gibt es nicht. Minderjährige sollten allerdings in Begleitung eines Erwachsenen sein. „Wir haben auch schon einige Herzenswünsche erfüllt“, sagt Gamann. Er erinnere sich an einen 70-Jährigen, der an der Lippe wohnte und dessen größter Wunsch es war, einmal auf dem Fluss Kanu zu fahren. „Solche Träume erfüllen wir sehr gerne.“

www.gamann-kanus.de

www.rucksack-reisen.de

3. Stark im Team beim Padel

Höhenangst? Wasserscheu? Wer sich lieber am Boden verausgaben möchte, für den kommt vielleicht Padel in Frage. Diese in Deutschland noch wenig bekannte Sportart kann in Herzebrock-Clarholz ausgeübt werden. Padel ist eine Mischung aus Tennis und Squash und wird zu viert auf einer Fläche von 20 mal 10 Metern gespielt. Um das Feld herum befinden sich Wände, zum Beispiel aus Kunststoffglas. 

„Die Schläger erinnern an Speckbretter“, sagt Jannik Westbomke vom Padel-Point-Center. „Sie haben viele Löcher, um den Windwiderstand zu reduzieren.“ Zudem sind die Schläger deutlich kürzer. Aus diesem Grund ist die Hand-Auge-Koordination nicht so entscheidend und der Ball leichter zu treffen.

Schläger und Bälle können beim Padelcenter ausgeliehen, Termine über die Internetseite ausgemacht werden. Wer die Sportart zum ersten Mal ausprobiert, bekommt auf Wunsch Hilfe vom Team des Padel-Point-Centers. In Herzebrock-Clarholz handelt es sich um eine reine Outdoor-Anlage, die das ganze Jahr über genutzt werden kann – durch das Flutlicht selbst in den Abendstunden.

Koordination und Kommunikation – darauf kommt es beim Padel an. Mit dem Spielpartner muss die Taktik abgesprochen werden und das Zusammenspiel funktionieren. Eine untergeordnete Rolle spielt hingegen die physische Stärke. Ein räumliches Verständnis ist laut Westbomke ebenfalls wichtig. „Von Vorteil ist es auch, wenn man schon vorher eine Ballsportart praktiziert hat. Denn dann bringt man auch mehr Gefühl für den Ball mit“, verrät er.

www.padel-point-center.de

Text: Pia Engelbrecht, Kirstin Oelgemöller, Bilder: Gamann Kanus, Klettergarten grenzenlos, Padel-Point-Center, Rucksack Reisen


Winterwonne

Die Fensterläden klappern im Wind und der Geruch frischer Tannenzapfen liegt in der Luft: Der Winter hat hierzulande Einzug erhalten. In den gemütlich hergerichteten eigenen vier Wänden ist es nun am schönsten – oder?

Nicht unbedingt. Draußen warten strahlender Lichterglanz, frischer Wind um die Nase und mit etwas Glück vom Himmel herab tanzende Schneeflocken. Sie locken in den Wintermonaten trotz Kälte und Dunkelheit an die frische Luft und lassen die Natur genießen. Für alle, die noch auf der Suche nach einem Ausflugsziel sind oder eine Anregung für einen Winterspaziergang benötigen, hat die hierzulande-Redaktion zwei Tipps.

1. Kultur-Tour mit Kaffeeduft

Mit einem Besuch der Krippenausstellung im Museum Religio in Telgte beginnt der erste Ausflugstipp. Jahr für Jahr aufs Neue können Besucher dort die Vielfalt von Krippen erleben. „Das Spektrum reicht von abstrakter Kunst bis hin zu Schnitzarbeiten“, erklärt Museumsleiterin Dr. Anja Schöne.

Unter dem Titel „Friede auf Erden“ ist die Ausstellung in ihrem 77. Jahr in Anlehnung an die Weihnachtsgeschichte nach Lukas gestaltet. „Unser Anliegen ist es, dass über das Thema eine Auseinandersetzung mit der Geburt Jesu stattfindet“, sagt Schöne. 110 Einsendungen hat das Museum Religio erhalten, 20 weitere Arbeiten aus der eigenen Sammlung ergänzen die Ausstellung in diesem Winter.

Nach dem Kunstgenuss geht es in den Dümmert-Park. Wem eine kleine Runde genügt, kann in Richtung Südwesten entlang der Ems spazieren gehen. Für einen längeren Spaziergang eignen sich die nordöstlich gelegenen Klatenberge.

Kiefern prägen das Gebiet ebenso wie die offene Dünenlandschaft und die Wacholderheide, erklärt Andreas Beulting von der Naturschutzstation Münsterland des NABU. Diese war bis um 1800 kennzeichnend für die Region. Dann wurde das Gebiet aufgeforstet, die Heide zurückgedrängt. In den Klatenbergen konnte die Landschaft jedoch erhalten werden.  

Nach dem Aufenthalt an der frischen Luft zieht es die Spaziergänger zurück in die Telgter Innenstadt, wo sie sich in der KaffeeBar von Petra und Reinhold Schmelter stärken können. Intensive Röstaromen strömen ihnen beim Betreten der Kaffeemanufaktur entgegen. Sie gehen vom Röster aus, dem Herzstück des Cafés. Fast täglich wird hier vor den Augen der Gäste der eigene Kaffee geröstet.

Fotos von Besuchen unter anderem in Nicaragua zeugen an den Wänden von dem direkten Kontakt, den Reinhold Schmelter zu den Kaffebauern pflegt, und lassen seine Begeisterung für das Handwerk spürbar werden. Zum gleichmäßigen Rauschen der Kaffeebohnen im Röster bietet sich bei einem Besuch die Gelegenheit, einen der selbstgebackenen Kuchen zu probieren. Vor allem trockenes Gebäck, vieles mit Schokolade, steht zur Auswahl. „Alles ist auf unsere Kaffeespezialitäten abgestimmt“, erklärt Schmelter. „Und Schokolade harmonisiert nun einmal sehr gut mit Kaffee“, fügt er mit einem Augenzwinkern hinzu.

www.museum-telgte.de

www.blackandyum.de

2. Wasser-Erlebnistour mit Kuchenschmaus

Etwa 45 Kilometer östlich von Telgte bahnt sich die Dalke ihren Weg durch Gütersloh. Ausgehend vom ehemaligen Restaurant Neue Mühle an der Herzebrocker Straße können Naturliebhaber bei der zweiten Empfehlung ihrem Verlauf bis zum knapp sieben Kilometer entfernten Parkbad in der Kreisstadt folgen und dabei Wissenswertes über die regionale Geschichte erfahren. „Es gibt 20 Stationen, von denen einige mit informativen Stehlen gekennzeichnet sind“, erklärt Dr. Jürgen Albrecht, Leiter des Fachbereichs Umweltschutz der Stadt Gütersloh.

Sowohl Glasscheiben, auf denen der historische Stand dargestellt wird, als auch Stahlstehlen mit Durchguck-Fenstern ermöglichen Betrachtern einen Blick in die Vergangenheit. An der Kläranlage Putzenhagen erfahren Interessierte etwas über die Abwasserreinigung und die Wasserversorgung. Über die Dalke-Renaturierung können sie sich an der nächsten Station informieren. Die Promenade leitet die Spaziergänger und Radfahrer Stück für Stück in Richtung der Gütersloher Innenstadt.

In der Nähe der Weberei erwartet Christine Riegler die Spaziergänger im Café Bohne mit Kaffeespezialitäten und ausgefallen Teesorten. Ganz besonders angezogen werden viele Gäste von den himmlisch duftenden und frisch gebackenen Kuchen- und Gebäckvariationen der gelernten Konditorin, die sich vor knapp zehn Jahren einen Lebenstraum mit dem eigenen Café erfüllt hat.

In der kalten Jahreszeit bietet sie unter anderem einen winterlichen Käse-Apfel-Kuchen und Linzer Törtchen an. Ebenso wartet die Kuchentheke mit Nussknackern, Florentinern und Mandelhörnchen auf. Bis zu 32 Personen finden auf den drei Ebenen in dem Café an der Berliner Straße Platz. Das Fachwerk weist auf die lange Geschichte des Gebäudes hin, das aus dem Jahr 1649 stammt. Wem im Winter mehr nach einer wärmenden Suppe oder einem kleinen Mittagstisch ist, wird bei Christine Riegler und ihrem Team ebenfalls fündig. Außerdem gibt es das ganze Jahr über verschiedene Snacks wie Paninis und Bruschetta.

Gesättigt und aufgewärmt geht es nun weiter auf dem Dalke-Erlebnispfad. Bis zur Mühle Avenstroth am Parkbad sind es noch knapp zwei Kilometer. Von dort aus geht es schließlich zurück zur Neuen Mühle. Wer gut zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs ist und die Strecke verlängern möchte, erreicht nach etwa fünf weiteren Kilometern das Naturschutzgebiet Große Wiese. Dort endet der Wassererlebnispfad.

www.guertersloh.de

Text: Kirstin Oelgemöller, Bilder: Kirstin Oelgemöller, NABU/Andreas Beulting, Stadt Telgte, Stadt Gütersloh


Waldeslust …

Im Herbst verwandelt sich die Natur hierzulande in ein buntes Farbenmeer. Was es im Wald zu entdecken gibt, zeigen vier Ausflugstipps, die die „hierzulande“-Redaktion zusammengestellt hat.

Spaziergang für Schwindelfreie

Direkt beim ersten Ausflug wird es romantisch, führt der Wanderweg am Rande von Schloß Holte-Stukenbrock doch entlang eines Flusses, der kristallklares Wasser führt und so seltene Wasserbewohner entdecken lässt. Wer nicht schwindelfrei ist, sollte den Blick an einigen Teilen des Weges besser in die Weite als hinab zum Fluss schweifen lassen – denn bis zu zehn Meter läuft der Spaziergänger auf dem ausgezeichneten Wanderweg mitunter über dem Furlbachtal.

Spurensuche für Naturfreunde

Genau hingeschaut werden muss bei unserem zweiten Wander-Tipp. Was verbirgt sich in der Baumkrone, wer versteckt sich im Stamm? Auch ein gutes Gehör ist gefragt, um den Geheimnissen der Natur im Tatenhauser Wald im Norden des Kreises Gütersloh auf die Spur zu kommen. Ein besonderer Höhepunkt: Ein Besuch des Wasserschlosses Tatenhausen. Mit vorheriger Anmeldung sind Führungen durch einige Gebäudeteile möglich.

Ein Gang für Ruhesuchende

Ein Ort mit jahrhundertealter Geschichte ist auch das Kloster Vinnenberg in Milte, das das Ziel des dritten Ausflugs ist. Schwester Seara zeigt Interessierten gerne die historischen Gemäuer. Der angrenzende Staatswald Vinnenberger Busch beginnt direkt am Parkplatz des historischen Gebäudes und ist bekannt für das Vorkommen der Waldschnepfe. Aber auch Reh, Fuchs und Hase können dem Spaziergänger in dem etwa 120 Hektar großen Naturschutzgebiet begegnen.

Eine Tour für jedes Wetter

Südlich von Harsewinkel laden die Boomberge zu unserem vierten Spaziergang ein. Zwischen Ems und Lutter verläuft dort das Naturschutzgebiet, das Relikte aus der Eiszeit beheimatet. Sanddünen erinnern an die Jahrtausende zurückliegenden Naturereignisse, die sich an dieser Stelle ereigneten. Auf ausgewiesenen Wander-, Jogging- und Reitwegen bietet sich in dem Wald die Möglichkeit zur schnellen Erholung.

Text: Kirstin Oelgemöller; Foto: Ludwig Teichmann


Sattel die Räder von Ahlen bis Rheda

Mal geht es entspannt entlang der Werse, dann kräftezehrend hinaus von Oelde nach Stromberg – die aktuelle „So-schmeckt-Heimat-Tour“ hat ein vielfältiges Streckenprofil. Auf rund 45 Kilometern führt sie von Ahlen im Kreis Warendorf bis nach Rheda im Kreis Gütersloh. Doch gut ausgerüstet mit dem Picknickkorb auf dem Gepäckträger, bietet sich Radfahrern gleich an mehreren Stationen die Gelegenheit zur Stärkung.

Die leuchtend gelben Schilder des Werseradwegs weisen den Weg. Außerdem wird inhaltlich einiges geboten. Über kulturelle und landschaftliche Besonderheiten informieren diverse Tafeln. Die hierzulande-Tour beginnt in Ahlen mit der Nummer 15 und endet in Rheda-Wiedenbrück an der ersten Tafel. An zwei Stationen geht es zudem hoch hinaus: In Beckum und Stromberg ermöglichen Aussichtstürme den Blick über die Landschaft.

Zum Ausgangs- und Zielort in Ahlen beziehungsweise Rheda-Wiedenbrück gelangt man inklusive der Fahrräder ganz entspannt mit der Bahn. Weitere Bahnhöfe in Neubeckum und Oelde machen es zudem möglich, nur einen Teil der Etappe mit dem Fahrrad zu fahren und die „So-schmeckt-Heimat-Tour“ abhängig von den eigenen Kräften abzukürzen. Wer stattdessen Lust auf mehr hat, kann nahegelegene Attraktionen besuchen, wie das alte Zechengelände in Ahlen, den Vier-Jahreszeiten-Park inklusive Freibad in Oelde und das Kulturgut Haus Nottbeck in Stromberg.

 

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Sommer 2017 - Radtour
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Text und Bilder: Kirstin Oelgemöller, Fabian Reinkemeier, Pott´s Brauerei


Zu Lande, zu Wasser und in der Luft

Die Natur erwacht und mit ihr die Unternehmungslust in uns. Wir wollen raus, uns bewegen, Neues entdecken. Gut also, dass es hierzulande eine Menge zu sehen und zu erleben gibt. Wir haben drei Touren zusammengestellt, die Action aber auch gemütliche Ruhe und leckeres Essen verbinden.

1. Natur-Tour: Wasser trifft Erholung

Jetzt, wo die ersten Sonnenstrahlen nicht nur das Herz, sondern auch die Erde erwärmen, macht es besonders viel Spaß, die Natur zu genießen. Ein abwechslungsreiches Ziel an der frischen Luft ist der Feldmark in Sassenberg mit seiner reizvollen Umgebung.  Ein beliebter Anlaufpunkt ist gerade an den richtig warmen Tagen der Feldmarksee. Von Mai bis September strömen täglich zahlreiche Wasserratten an den See. Vom Sandstrand aus kann die gesamte Familie den Blick auf den See und das umliegende Waldgebiet genießen. Vom Bootshaus aus können Groß und Klein mit einem Segelboot oder Surfbrett auf das Wasser hinaus schippern. Stärkung gibt es am Kiosk.

Wer gern sportlich unterwegs ist, der kann eine der drei großen Nordic-Walking-Strecken ausprobieren. Zwei Routen führen am Feldmarksee entlang, eine weitere liegt etwas weiter außerhalb am Naturschutzgebiet Tiergarten mit dem Staatsforst Brook. Die Länge der Strecken beträgt zwischen 4,7 bis 6 Kilometer. Ausgepowert und ausgehungert bietet sich dann ein Essen im Restaurant am Feldmarksee oder an der Grillstelle am Bootshaus an.

 

www.sassenberg.de

2. Abenteuer-Sport-Tour: Golf in drei Varianten

Manchmal muss man ein wenig über den Tellerrand schauen, um neue Dinge zu erleben und zu sehen. Zur Swingolf-Anlage Delbrück-Westenholz muss man zwar in den benachbarten Kreis Paderborn fahren. Doch erstens ist das nicht weit und zweitens lohnt es sich. Die Anlage befindet sich zwischen Rietberg-Mastholte und Delbrück. Und sie bietet gleich mehrere Freizeit- und Betätigungsmöglichkeiten.

Auf dem Herzstück der Anlage, der 18-Loch-Bahn, spielen die Sportler Swingolf: der Ball ist aus weichem Gummi, der Schläger deutlich einfacher gehalten als beim normalen Golf. Allein, zu zweit oder als Gruppe spielt man sich durch die Bahnen. Wer eher mit dem Fuß seine Stärken hat als mit dem Schläger in der Hand, kann sich an dem golfähnlichen Soccer-Court austoben. Auf den 18 Fußballgolf-Bahnen mit jeweils einer Länge von 50 bis 250 Metern kennen Spaß und Sport keine Grenzen.

Wer viel Sport treibt, der bekommt auch Hunger. Und dafür lohnt sich auf jeden Fall der Weg in die nicht weit entfernte Innenstadt nach Rietberg. Etwa zehn Autominuten entfernt, stehen mehrere Restaurants und Gastwirtschaften zum Beispiel auf der Rathausstraße zur Auswahl. Gut bürgerlich geht es etwa in den Gaststätten „Bartscher“ und „Zum alten Graf“ zu. Von Flammkuchen über Currywurst und Burger bis hin zu Schnitzeln und Steaks dürfte für jeden etwas dabei sein. Bei „Zara“ lockt der Duft von Döner und türkischen Spezialitäten, im „1643“ gibt es gut bürgerliche Küche, handwerklich gebraute Biere und leckere Cocktails.

www.swin-soccer-park.de

www.zum-alten-graf.de

www.1643-rietberg.de

3. Hoch-hinaus-Tour: Ausblick genießen

Panoramablicke bieten sich Besuchern auf dem 162 Meter hoch gelegenen Höxberg in Beckum. Wer noch höher hinaus will, kann dort die mittelalterliche Soestwarte besteigen. Erklimmen lässt sich der 23,30 Meter hohe Aussichtsturm über eine Wendeltreppe. Wieder unten angekommen, kann zum nahe gelegenen Tiergehege spaziert werden. Auf einer Fläche von 20 000 Quadratmetern gibt es dort Damwild, Esel, Ziegen, Gänse, Enten, Hühner und Tauben zu sehen.

Im Naherholungsgebiet Höxberg ist auch die im Jahre 1853 erbaute Windmühle, ein Wahrzeichen der Stadt Beckum, zu finden. Das ganze Jahr über können Besucher sich durch das historische Bauwerk führen lassen und sich über seine Geschichte und Technik informieren. Auch Spaziergänger, Jogger oder Radfahrer finden rund um den Höxberg gute Gelegenheiten, ihrer Leidenschaft nachzugehen. Eine ausgeschilderte Joggingroute führt einmal rund um den Berg.

Für die anschließende Stärkung bietet sich zum Beispiel das Restaurant „Zur Windmühle“ an. Bei Sonnenschein lädt dort besonders der Garten zum Verweilen ein. Kulinarisch verwöhnen lassen können sich Besucher auch im Restaurant „Höxberg“ mit internationalen Speisen und saisonalen Gerichten.

www.beckum.de

www.zur-windmuehle.de


Kufenspaß, Tannenwald und Lichterglanz

In der Advents- und Weihnachtszeit hat die Region allerhand winterliche Attraktionen zu bieten. Drei tolle Ausflugstipps für die ganze Familie hat „hierzulande“ für Sie zusammengestellt. Unsere drei Touren verbinden Sport und Shopping, Besinnlichkeit und Baumfällen.

1. Glatteis-Tour: der Familienspaß

 Glänzend schimmert die Eisfläche auf dem Marktplatz in Beckum in der Zeit vor und nach Weihnachten. Vom 8. Dezember bis 8. Januar geht es dort rasant zu, wenn die Eisbahn ihre Pforten öffnet. Dann tummeln sich wieder von früh bis spät viele kleine und große Kufenfl itzer auf dem Eis im Schatten des Beckumer Stadtmuseums. Mehr als 300 Quadratmeter misst die Fläche und bietet so ausreichend Platz fürs Schlittschuhvergnügen.

Wer sich eine Pause vom Schlittschuhlaufen gönnt, kann sich an den Ständen rund um die Eisbahn stärken. Außer heißen Getränken, die kalte Nasen wieder aufwärmen, gibt es an den Buden auch warme Speisen. Zudem besteht die Möglichkeit, die Stadt zu erkunden und in den Gaststätten rund um den Marktplatz einzukehren – natürlich ohne Schlittschuhe.

Wer in der Woche auf dem Marktplatz vorbeischaut, kann ab 19 Uhr beim Eisstockschießen zusehen und den Abend mit einem wärmenden Glühwein ausklingen lassen.

Wohltuende Getränke und Speisen gibt es auch an der Eislaufbahn im Vier-Jahreszeiten-Park in Oelde. Sie wird am 16. Dezember im Rahmen des Parkfestivals „Der Winter“ eröffnet und geht bis zum 8. Januar. Mit mehr als 500 Quadratmetern ist sie noch einmal ein Stück größer als die Anlage in Beckum. Ein besonderes Flair kommt auf, wenn am späten Nachmittag die Dunkelheit einkehrt. Dann glitzert das Eis im Licht der Scheinwerfer.

Erfahrene Schlittschuhläufer können sich dort ebenso austoben wie Anfänger. Für die Kleinsten gibt es zudem an den Sonntagen das Angebot, an einer Lauf-Lern-Schule teilzunehmen.

www.vier-jahreszeiten-park.de

www.beckum.de

2. Fürstliche Tannen-Tour: Axt nicht vergessen

Noch keinen Tannenbaum für Weihnachten? Wer den Baum selber schlagen möchte, ist beim zweiten Ausflugstipp genau richtig. 

Denn es geht zum Schloss Freckenhorst. Dort kann man sich den schönsten Baum in den Schonungen  der Gräflich Westerholt’schen Rentei aussuchen und selber schlagen (10. bis zum 24. Dezember). 

Hat man nicht genug vom Grün der Tannen, kann man weiterziehen zum Weihnachtswunderland (2. bis 18. Dezember) im historischen Stadtkern von Warendorf. Inmitten von mehr als 200 duftenden Tannen gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um sich nach dem Baumfällen und dem eventuellen Spaziergang richtig satt zu essen. Die Kleinen können derweil Stockbrot an einem offenen Feuer backen oder an der Kinderunterhaltung teilnehmen. 

Auch ein großer Kunsthandwerkermarkt lädt zum Verweilen und zum Einkaufen kleinerer und größerer Geschenke ein. 

Dekoartikel gibt es dort ebenso wie Selbstgestricktes. Und wer sich am Wochenende nach Warendorf aufmacht und das Weihnachtswäldchen besucht, kann die Nachtwächter bei ihrem Rundgang durch die Stadt begleiten und den Rathausbläsern zuhören. Hoch oben vom Turm des Rathauses blasen sie allabendlich zur Nacht.

www.graf-westerholt.de

www.warendorf.de

3. Winterliche Park-Tour: Natur und 1000 Lichter

Zauberhaft schön ist das dritte Ziel. Im altehrwürdigen Rheda-Wiedenbrück gibt es gleich mehrere Tipps für einen winterlichen Ausflug. So kann man sich durch den Flora-Westfalica-Park aufmachen zu einem gemütlichen Spaziergang zum Schloss Rheda. 

Bricht die Dunkelheit über die Stadt hinein, lohnt es sich, zurück nach Wiedenbrück zu gehen. Auf dem von Fachwerkhäusern eingerahmten Marktplatz findet alljährlich der Christkindlmarkt (21. November bis 23. Dezember) statt. Erleuchtet von zahlreichen Lichtern versetzt der traditionelle Budenzauber die Besucher in weihnachtliche Stimmung. Ob Räuchermänner oder Engel, Krippen oder Spielzeug aus Holz: Viele schöne Dinge werden angeboten. Und mit ein bisschen Glück trifft man dort auch auf das Christkind. 

www.christkindlmarkt-wiedenbrueck.de

Schloss Rheda

Flora-Westfalica-Park

Text: Benedikt Paweltzik, Bilder: Nimo Sudbrock, Jessica Wille, Gabi Wild, Sven Hillert, privat


Unterwegs genießen: Rund um Warendorf

Gemütlich in der Natur im Kreis Warendorf Rad fahren und zwischendurch regionale Köstlichkeiten in Hofläden und -cafés genießen: Das ist auf der aktuellen "So-schmeckt-Heimat-Tour" möglich. Auf rund 36 Kilometern führt die aktuelle Strecke die Radfahrer einmal im Kreis.

Ausgangs- und Zielpunkt ist die Stiftskirche in Freckenhorst. Dazwischen gibt es viel zu entdecken: der münsterländische Biohof Schulze-Schleppinghoff aus dem Jahr 1835, die Freckenhorster Werkstätten auf dem Hof Lohmann, das Ponyhofcafé auf dem Hof Georgenbruch und der Hofladen Austermann in Neuwarendorf mit seinen regionalen Spezialitäten. Zum Abschluss geht es entlang der Ems zur Wirtschaft Alte Herrlichkeit, bevor die Radfahrer mit vollgepackten Satteltaschen zurück nach Freckenhorst kommen.

Auf dieser Tour bietet sich die Möglichkeit, die Vielfältigkeit der Gemeinden Freckenhorst, Everswinkel und Warendorf kennenzulernen: Sie führt entlang von Wiesen, Wald und Wasser. Die Möglichkeit, das Auto abzustellen, bietet sich an der Industriestraße in Freckenhorst. Der kostenlose Parkplatz ist donnerstags von 8 bis 13 Uhr allerdings für den Wochenmarkt reserviert.

Text: Kirstin Oelgemöller, Fotos: Anja Frielinghaus

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Schatzsuche im Süden: So schmeckt Heimat

Die  Natur mit allen Sinnen erleben und für ein paar Stunden die Seele baumeln lassen, das ist bei der „So-schmeckt-Heimat-Radtour“ möglich. Während die meist ruhig gelegenen Wege durch die  Kreise Warendorf und Gütersloh einen ganz neuen Blick auf die Heimat zulassen, laden unterwegs Hofläden und –cafés zu einer Verschnaufpause bei sommerlichen Köstlichkeiten oder einem ausgiebigen Einkaufsbummel ein.

Die südlichen Zipfel der Kreise Gütersloh und Warendorf sowie über deren Grenzen hinaus haben  zwei unserer Redaktionsmitglieder bei der zweiten „So-schmeckt-Heimat-Radtour“ für Sie erkundet. Ihre kulinarische Reise durch Wadersloh, Lipperode, Westenholz und Benteler führte sie durch schattenspendene Wälder, entlang verlockender Badeseen und duftender Obstplantagen. Zum Naschen bietet sich auch fernab der Einkehrpunkte so manche Gelegenheit.

Die rund 44 Kilometer lange Tour ist nicht nur für „Viel-Fahrer“ geeignet. Die einzige merkliche Steigung befindet sich auf dem Rückweg nach Wadersloh. Ansonsten ist die Strecke eben. Wer nicht aus der Gemeinde im südlichen Teil des Kreises Warendorf kommt, kann sein Auto kostenlos am Kirchplatz parken. 

 

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Text: Anja Frielinghaus, Bilder: Anja Frielinghaus, Benedikt Paweltzik

Unsere erste "So-schmeckt-Heimat"-Radtour

Zwei Kreise, fünf Orte, sechs Stationen, eine Tour. Zufrieden erschöpft, saftig sattgegessen und mit vollen Einkaufstaschen zurückkehren – das ist die „So-schmeckt-Heimat-Fahrradtour“. Wir finden: Wer sich körperlich betätigt, sollte die Gaumenfreuden nicht vergessen. Was gibt es also Schöneres als eine Radtour durch die Heimatkreise mit dem Naschen frischer Früchte zu verbinden und gleichzeitig den Wocheneinkauf zu erledigen?

Die erste So-schmeckt-Heimat-Tour führt auf eine kulinarische Reise durch Frühjahrsobst und Sommerfrüchte. Drei unserer Redaktionsmitglieder haben eine Strecke in den Kreisen Gütersloh und Warendorf für Sie ausgekundschaftet, Sehenswürdigkeiten bestaunt, im Bauernlädchen selbst mal genascht und sich von Kälbchen die Finger lecken lassen.

Wem nach der 41Kilometer langen Tour die Puste ausgegangen ist oder wem zu viele Köstlichkeiten in der Fahrradtasche oder auch im Magen liegen, kann stündlich bequem mit dem Zug zurückfahren. Vom Zielort Gütersloh ist die Bahn in 23 Minuten zurück in Clarholz.

 

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