Pulsschlag erhöhen

In Füchtorf steigen wir aufs Rad und streifen auf der Tour auch das Osnabrücker Land. Sobald die ersten warmen Tage den Frühling ankündigen, ist es an der Zeit, das Fahrrad aus dem dunklen Versteck zu befreien. Hochwasser und Frost sollten endgültig der Vergangenheit angehören; die Narrenkappe hat bis November ausgedient. Wir schenken dem eigenen Kreislauf mehr Beachtung und steigen aufs Zweirad. Zum Warm-up der Saison steuert die „hierzulande“ den Spaziergänger-Parkplatz der Doppelschlossanlage Harkotten in Füchtorf an. Von dort führt der Weg in den Nachbarkreis Gütersloh, zeigt die Vorzüge des Landkreises Osnabrück. Diese 45 Kilometer dienen Zweiradfahrern als Appetitanreger für die kommenden Monate.

Hinweis der Routiniers: Gelegenheitsradler sollten nach den zurückliegenden Wintermonaten das Material checken: Die Kette freut sich nach einer winterbedingten Auszeit über frisches Öl, die Reifen über den empfohlenen Luftdruck. Gibt es vorn und hinten lichte Momente? Sitz und Sattel prüfen – auf alle Fälle Werkzeug mitnehmen, um unterwegs reagieren zu können. Sonst erinnert nicht nur die genossene Aussicht, sondern auch schmerzende Körperteile an die erste Tour des Jahres.

Entdeckertour ist die passende Bezeichnung für die Strecke, auf der man sich teilweise tatsächlich auf dem Holzweg befindet. Zahlreiche Herrenhäuser fallen am Wegesrand dem Radfahrer ins Auge. Manche erlauben einen Blick in die Außenanlagen, andere schützen mit Zäunen ihre Privatsphäre. Der Teilnehmer ist während der Fahrt aufgefordert, offene Fragen zu beantworten. Warum wurde eine Sägemühle verpflanzt? Was macht der weiße Löwe in einem Garten? Sind Salinen salzig? Warum sind die Unkemänner legendär? Und: Ist ein Butterfinger aus Margarine?

45 Kilometer misst die abwechslungsreiche Fahrt; die Strecke ist als Tagestour für Zweiradfahrer konzipiert. Das Navigationsgerät weist als Höhenmeter-Summe 150 aus. Das bringt auch bei Ab-und-zu-Radfahrern den Puls nur mäßig auf Trab. Wie Sie von der „hierzulande“ gewohnt sind, ist die Streckenführung so gewählt, dass sie von jedermann entspannt zu schaffen ist. Die Tour führt im Rundkurs parallel zum Fuß des Teutoburger Waldes zurück ans Ziel. Nach drei Stunden Fahrtzeit steht das Fahrrad wieder am Ausgangspunkt, mit Motorunterstützung geht es mitunter schneller. Pausenzeiten kommen bei dieser Rechnung obendrauf. Auf die sollte niemand verzichten. Bänke laden zum Picknick ein. Mit einem Schlenker von der Strecke erreicht der Freizeitsportler die ein oder andere Gastronomie. Es ist ratsam, sich vorab (oder unterwegs) über die Öffnungszeiten der Cafés und Wirtshäuser schlauzumachen. Lohnenswert sind Erkundungstouren in Bockhorst, Dissen und dem Kurort Bad Rothenfelde. Ein Besuch von Schloss Harkotten (Wappensaal) in Füchtorf muss geplant werden (harkotten.eu).

Der Rundkurs ist so gewählt, dass an jeder beliebigen Stelle die Fahrt aufgenommen werden kann. Viel Spaß.

1 Uraltes Sägewerk
In der Bauerschaft Elve steht auf dem Gelände der Pension Buschkotten ein Sägewerk. Das sehenswerte Dokument deutscher Handwerksgeschichte wurde 1920 in Betrieb genommen. Es stand damals aber im 20 Kilometer entfernten Ostbevern und wurde 2013 in Füchtorf wieder errichtet.

2 Dreiländereck
Die Hochstifte Osnabrück und Münster sowie die Grafschaft Ravensberg berührten sich im Mittelalter an einer Stelle. Folglich heißt dieser Ort Dreiländereck. Lange galt diese Stelle als verwunschen. Auch Gauner suchten dort Unterschlupf, um sich der Gerichtsbarkeit zu entziehen.

3 Gut Stockheim
Das Gut Stockheim, aktuell nicht zu besichtigen, wurde 1192 erstmals erwähnt und als adeliger Ministerialensitz genutzt. Gegenüber liegt in Versmold die Stockheimer Mühle, in der außer Getreide, Flachs und Hanf verarbeitet wurde. Mit Wasserkraft wurden die Fasern gebrochen.

4 Fein rausgeputzt
Am Fuß der evangelischen Kirche in Bockhorst reihen sich liebevoll erhaltene Fachwerkhäuser aneinander. Das alte Backhaus mit funktionsfähigem Steinofen und Kotten wurden vollständig wiederhergestellt. Mannshohe Figuren schmücken den Kirchplatz.

5 Hinterlassenschaft
Die Sulzer Dampfmaschine steht als Technik-Denkmal im Homann-Park. Das gesamte Areal wurde Dissen von der Margarinefabrik gestiftet. Mittlerweile hat man nicht nur gute Erinnerungen an Homann. Das Unternehmen hat Dissen den Rücken gekehrt und eine 13 Hektar große Industriebrache hinterlassen.

6 Sole mio
Das neue Gradierwerk in Bad Rothenfelde gilt mit einer Länge von 400 und einer Höhe von zehn Metern als eines der längsten in Europa. Besucher und Patienten flanieren durch einen Kurpark, in dem unterirdisch ein Rohrsystem gebettet ist, das die Sole führt und im Heilbadort verteilt.

7 Immer draußen
Draußen fühlen sich Galloways wohl. Dieses Hausrind ist für eine ganzjährige Freilandhaltung geeignet Warum? Sie besitzen doppelschichtiges Fell: Oben trägt es langes, gewelltes Deckhaar und darunter feines, dichtes Unterhaar. Die Tiere scheuen keinen Matsch.

Legende:
Startpunkt der Radtour: Parkplatz Schloss Harkotten, 48336 Sassenberg
Länge: 45 Kilometer Höhenmeter: 150

 Text und Fotos: Axel Eber

 

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Noch eine Tour auf Halde

Jeder Jahreszeit ihren Rundkurs: Rund um Ahlen mit dem Fahrrad geht immer. Kurzweilig ist die Fahrradtour, die die hierzulande für die kalte Jahreszeit vorbereitet hat. Selbstredend lohnt es sich, die Runde um und durch Ahlen zu jeder anderen Gelegenheit unter die Speichen zu nehmen.

Wichtig für den Winter ist es generell, das Rad fit für diese Monate zu machen. Fahrradlicht und Reifenprofil sollen stets den Anforderungen genügen. Wenn der Radler die Reifen im Winter weniger prall aufpumpt, liegt mehr Reifenfläche auf dem Boden auf. Das bietet zusätzliche Stabilität zum Reifenprofil. Und noch ein Tipp für Freizeitfahrer, die nicht täglich mit dem Fahrrad durch die frische Winterluft düsen. Es ist keine Investition in spezielle Funktionskleidung notwendig: Zeitungspapier eignet sich zur Kälte- und Windabwehr ebenfalls. Der Freizeitfahrer schiebt eine Schicht Zeitung unter den Pullover und steckt die in die Hose, damit die Zeitung nicht herausrutscht. Das bedruckte Papier wirkt bei Wind und Wetter zuverlässig.

Die hierzulande empfiehlt eine Entdeckertour ab Sendenhorst rund um Ahlen. Auf dieser Strecke durchquert der Radler immergrüne Parklandschaft, kann auf eigene Faust die Stadt Ahlen entdecken, bekommt Industriekultur im Vorbeifahren geliefert. Ein Hauch von Ruhrgebietcharme schlägt dem Gast am Kiosk und im Schrebergarten entgegen („Wat guckse? Oder guckse nur?“). Der Streckenabschnitt an der Werse mit ihrem renaturierten Teil animiert bestimmt zu einer weiteren Tour. Ein anderes Mal.

Geschichten erzählen der ehemalige Stollen Alwine und die Augustin-Wibbelt-Kapelle. In dem Bergwerk schufteten vormals 2100 Bergleute und förderten das Mineral Strontianit zutage. Das kleine Gotteshaus ist dem Geistlichen und Mundartdichter gewidmet, dem die Nachwelt das „Pöggsken sitt in’n Sunnenschien …“ verdankt. Herrschaftshäuser säumen ferner den Weg und erinnern an das Leben auf dem Lande.

Auf insgesamt 43 Kilometer abwechslungsreiche Fahrt dürfen wir uns einstellen. Die Strecke ist als Tagestour für Zweiradfahrer ausgelegt. Das Navigationsgerät weist nach dreistündiger Fahrt 150 Höhenmeter aus. Damit gilt die Tour als Jedermann-Strecke. Der Verlauf dieser Wintertour ist so gewählt, dass die sich durch beinahe autofreie Rad- und idyllische Waldwege schlängelt und keine besonderen Anforderungen an die Teilnehmer stellt.

Zahlreiche Gasthäuser sind mit einem Schwenk von der Strecke erreichbar. Allerdings ist nichts dagegen einzuwenden, eigenes Picknick aufzusatteln. Rastmöglichkeiten bieten sich zuhauf. Nach drei Stunden ist der Kreislauf in Wallung und im Sattel sitzend das Café „Waldmutter“ am Ausgangspunkt wieder erreicht. Ein Stück Kuchen? Eine wärmende Erfrischung? Es ist generell ratsam, sich über die Öffnungszeiten der Gastlichkeit zu informieren.

Start und Ziel ist am Hotel Waldmutter, Hardt 6 in 48324 Sendenhorst. Der Rundkurs ist so ausgestattet, dass an jeder beliebigen Stelle die Fahrt aufgenommen werden kann. Viel Spaß.

1 „Lost Vehicles“
Zahlreiche Zeitgenossen fahnden pausenlos nach „Lost Places“. Entlang der Route finden sich zwei „Lost Vehicles“. Dieser Trecker ist wahrscheinlich vor einigen Ernten vergessen worden. 35 km später ruht ein VW Käfer völlig in sich und dient als überdimensionaler Blumentopf.

2 Verings Mühle
Einen Stopp ist das an der Werse gelegene Wassermühlengebäude wert. Es wurde Ende des 17. Jahrhundert errichtet. Aus dem Staurecht der Werse ergab sich der Bau einer gewinnbringenden Korn- und Ölmühle. Der Mühlenbann zwang alle Nachbarn, ihr Getreide dort mahlen zu lassen.

3 Kunst am Weg
In Ahlen gibt es einiges zu entdecken. Zu der auf Stadtgebiet verteilten Kunst im Freien kann der Betrachter auch die Graffitis zählen. Ob das Rathaus ein Baudenkmal darstellt,. muss jeder für sich entscheiden. Zur Ruhe zwingt der renaturierte Bereich der Werse.

4 Zeche Westfalen
Die Zeche Westfalen in Ahlen entstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Seit 2000 stehen die Förderbänder still. Der Komplex ist ein Zeitzeuge, der aktuell unter anderem einen Solarpark beheimatet. Die ehemalige Hafenbahn zum Kanal wird als Fahrrad- und Fußweg genutzt.

5 Spruchsteinweg
Alle paar Meter ein kluger Satz. Das hat nichts mit Sprücheklopfen zu tun. Vom Rad steigen und ein wenig Zeit zum Nachdenken opfern. Es lohnt sich, Gedanken anderer auf sich wirken zu lassen.

6 Wibbelt-Kapelle
Mundartdichter und Pfarrer Dr. Augustin Wibbelt (1882-1947), bekanntester Sohn Vorhelms, ist auf dem elterlichen Hof in Schäringerfeld seit 1950 in der eigens errichteten Kapelle begraben. Der geschichtsträchtige Ort kann ohne Anmeldung besucht werden. Der Eingang liegt etwas versteckt.

7 Ackern mal anders
Im Verein „Anders ackern“ sind Menschen aktiv, denen die Erzeugung von Lebensmitteln nach ökologischen Grundsätzen ein Anliegen ist. Im Hofladen des Laakenhofs am Pöling 5 in Enniger werden unter anderem Käse, Milchprodukte und Gemüse der Saison angeboten.

8 Tierischer Blick
Neugierige Rasenmäher tummeln sich am Wegesrand und gehen ihrer sättigenden Arbeit nach. Vierbeiner anderer Art und Gattung nehmen den Radfahrer ebenfalls ins Visier. Manche tierischen Gesellen wollen nicht fotografiert werden, andere sollen es einfach nicht.

Legende:
Startpunkt der Radtour: Hardt 6, Sendenhorst, Länge: 42 Kilometer, Höhenmeter: 150

Text und Fotos: Axel Ebert

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Bergab durch die Schweiz

Wellig ist die Herbstradtour, die von Stromberg Richtung Süden führt. Diese Jahreszeit steht für Wandel: Die Natur verändert ihr Farbkleid, die Ernte wird eingebracht, der Schritt zum Winter und damit zur kälteren Jahreszeit steht bevor. Unberührt davon sind die Möglichkeiten, seine Freizeit zu verbringen. Das stimmt, solange wir beispielsweise vom Fahrradfahren sprechen.

Die „hierzulande“ hat sich für eine Radtour entschieden, die vom Startpunkt bergab gen Sauerland führt. Der Kompass zeigt nach Süden – bis wir im Kreis Soest in die Pedale treten. Dann geht es fix zurück, schließlich müssen wir zum höchstgelegenen Punkt der Runde, zum Startpunkt zurück.

Insgesamt 52 Kilometer misst die Strecke, die als Tagestour für Zweiradfahrer ausbaldowert ist. Wenn die größte Steigung in Angriff genommen wird, ist mit der Kreuzkirche in Stromberg das Ziel bereits fest wieder im Visier. Dennoch ist die abwechslungsreiche Tour keine Flachlandrallye, wellig geht es durch die Landschaft. Im Vorbeifahren erfährt der Radler, dass nicht nur Holstein, Sachsen und Mecklenburg der eigenen Schweiz eine Heimat bietet, auch Stromberg kann mit dieser Landschaftsform werben.

Die Strecke ist so ausgerichtet, dass sie von jedermann zu bewältigen ist. Wenig befahrene Nebenstraßen, ruhige Rad- und idyllische Waldwege stellen normale Anforderungen an den Radler. Innerhalb von fünf Stunden ist der Radfahrer – großzügige Pausen nicht eingerechnet – einmal von Stromberg bis Herzfeld und über Wadersloh zurück zu dem Ort, der sich unter anderem mit seiner Burgbühne einen Namen gemacht hat. Derjenige, der mit Motorunterstützung unterwegs ist, erreicht fixer das Ziel. Oder Spaß am hierzulande-Duathlon? Im Freibad Gaßbachtal ist bis Ende Oktober eine herrliche Erfrischung bei 28 Grad Wassertemperatur als Schlussakkord möglich.

Gelegenheiten, Pausen einzulegen, gibt es ausreichend. Bauerncafés und Gasthäuser liegen einen Steinwurf von der Strecke entfernt – in einem bestimmten kommen Erinnerungen an Quentin Tarantinos „From Dusk Till Dawn“ in den Sinn. Es ist ratsam, sich vorab über die Öffnungszeiten zu informieren. Zahlreiche Rastmöglichkeiten laden zur erholsamen Unterbrechung, während die Teilnehmer sich mit einem Picknick stärken und die Aussicht auf sich wirken lassen können. Gönnen Sie sich, liebe „hierzulande“-Leser, die Zeit, um die Eindrücke auf sich wirken zu lassen.

Start und Ziel ist auf dem Netto-Parkplatz Oelder Tor 3 in Stromberg. Wer zum Abschluss ein Bad nehmen möchte, parkt am Freibad im Gaßbachtal (Am Hang 20 in Stromberg), an dem die Tour automatisch vorbeiführt.

Die Strecke ist so gewählt, dass an jeder beliebigen Stelle die Fahrt aufgenommen werden kann. Viel Spaß.

1 Frischfisch
Zwei Fisch- und Forellenhöfe passieren die Radfahrer kurz hintereinander in Sünninghausen. Beide Betriebe bieten kostenpflichtig die Nutzung ihrer mehrerer Hunderttausend Quadratmeter großen Teichanlagen an. Zurzeit wird auch mit Stöhr, Zander und Aal im Besatz geworben.

2 Crassenstein
Das Schloss Crassenstein in Diestedde hat schon bessere Tage gesehen. Die ehemalige Burg wurde vom Burggrafen von Stromberg in Auftrag gegeben und 1177 erstmals erwähnt. Zuletzt war ein Schulinternat in dem Wasserschloss untergebracht. Es kann nicht besichtigt werden.

3 Rast im Saloon
Idyllisch gelegen ist das Ausflugsziel im Lippetal unweit Kesseler Mühle. Landhaus und Saloon nennt sich das Lokal, das ein wenig an Italo-Western und Tarantinos „From Dusk Till Dawn“ erinnert. Radler und Fahrradbatterien erhalten dort Nahrung.

4 Schloss Hovestadt
Das Schloss Hovestadt wurde 1292 erstmals urkundlich erwähnt. Wegen seiner strategisch günstigen Lage am Lippeübergang wurde es im Mittelalter mehrmals zerstört, aber stets wieder aufgebaut. Das Gebäude ist in Privatbesitz, der Schlosspark ist auf Anfrage zu besichtigen.

5 Allee
Über weite Strecken führt der Weg durch ruhige Landschaft. Motorengeräusche sind selten. Erstaunlich, wie viele erhaltenswerte Alleen das Münsterland bereithält. Sie bilden seit jeher visuelle Orientierungshilfen in der Landschaft. Ursprünglich dienten sie als Verbindung zwischen Orten und Gebäuden.

6 Jüdischer Friedhof
Auf dem jüdischen Friedhof in Wadersloh finden sich 26 Grabsteine, die zwei Jahrhunderte überstanden haben. Das sind die letzten sichtbaren Zeugen jüdischer Kultur in der Gemeinde. Das Nazi-Regime hatte sämtliche Juden Waderslohs vertrieben oder ermordet.

7 Panorama
Die gesamte hierzulande-Tour auf einen Blick. Von der Burgbühne genießt der Betrachter den Blick mitunter bis ins Sauerland. Die 52 Kilometer lange Rundtour liegt dem Radler nach dem letzten Anstieg praktisch zu Füßen.

Legende
Startpunkt der Radtour: Netto-Supermarkt, Oelder Tor 3 in Stromberg, Länge: 52 Kilometer, Höhenmeter: 290

Text und Fotos: Axel Ebert

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Zwischen Ems und Bever

Die Sommerradtour führt rund um Westbevern. Gelegenheiten für Pausen? Zig!

Endlich wieder Sommer. Und dann auch noch ohne Corona. Wann traf das denn zum letzten Mal zu? Auf die Leeze und ab dafür, der Kreislauf schreit nach mehr Umdrehungen, die Haut verlangt nach einer Frischluftkur. Wir haben Vorarbeit geleistet und empfehlen eine Route rund um Westbevern. Wer nicht gern sein Pausenbrot und Durstlöscher mitschleppt, wird an dieser Tour Freude finden. Sie ist gespickt mit Rastmöglichkeiten, ein Einkehrschwung ist regelmäßig möglich. Bitte, überzeugen Sie sich vor der Tour, ob und wann welches Gasthaus geöffnet ist.

Die hierzulande empfiehlt in dieser Ausgabe eine Entdeckertour rund um Westbevern.

Auf dieser Strecke durchstreift der Radler die münsterländische Parklandschaft, passiert die Wallfahrtstadt Telgte, orientiert sich entlang der Ems nach Osten, um sich gegebenenfalls in Müssingen zu erfrischen und nach Norden zu radeln. Vorbei an Ostbevern führt der Weg über Vadrup zurück zum Ausgangspunkt. Eine Zweiradtour entlang von Ems und Bever.

Als Tagestour ist die insgesamt 44 Kilometer messende Strecke ausgelegt. Auf der abwechslungsreichen Fahrt gibt es viel zu entdecken. Die 120 Höhenmeter dürften nicht einmal Ab-und-zu-Radfahrer vor ein erwähnenswertes Problem stellen. Die Streckenführung dieser Sommertour ist so gewählt, dass sie von jedermann zu bewältigen ist. Weitgehend autofreie Rad- und idyllische Waldwege stellen normale Anforderungen an den Radler. Innerhalb von dreieinhalb Stunden erreicht dieser wieder den Ausgangspunkt. Mit elektrischer Unterstützung geht es zügiger voran. Pausenzeiten kommen obendrauf. Gasthäuser liegen einen Steinwurf von der Strecke entfernt.

Bei Haus Langen lohnt es sich, zum ersten Mal vom Rad zu steigen. Wer entdeckt die 1000 Jahre alte Eiche? Im weiteren Streckenverlauf sollte man Zeit für einen Besuch des Heidegartens in Lauheide (Eintritt kostenlos) nehmen. Ein Abstecher in Telgtes Innenstadt ist eingeplant. Entlang der Emsaue kommen nicht nur an den renaturierten Stellen alle Altersgruppen zu ihrem Recht: Spielen, lernen, beobachten – alles ist möglich. Augen auf in Einen. Das Golddorf Einen ruht in sich, eröffnet dem Beobachter Perspektiven. In Müssingen am Fensterberg ist der Scheitelpunkt erreicht. Am ehemaligen Baggerloch in Milte führt der Weg Richtung Ostbevern und gesäumt von Pferdewiesen nach Vadrup.

Start und Ziel ist der Parkplatz am Dorfspeicher in Westbevern (Lengericher Straße. 4). Der Rundkurs ist so ausgelegt, dass an jeder beliebigen Stelle die Fahrt aufgenommen werden kann.

Kette ölen und auf geht‘s! Viel Spaß!

1 Dorfspeicher

Der Dorfspeicher steht im Mittelpunkt Westbeverns. Ursprünglich wurde das Gebäude im Wiewelhook errichtet. Unter Federführung des Bürgerschützenvereins wurde das Haus ab 1990 über einen Zeitraum von zwei Jahren ab- und an aktueller Stelle aufgebaut. Im Dorfspeicher finden Trauungen statt.

2 Haus Langen

Ritter lebten vormals in Haus Langen. Dem   ehemaligen Gut ist eine Mühle angegliedert, die ihre Kraft aus der Bever schöpft. Von dort blickt eine 1000 Jahre alte Eiche auf Passanten. Erste urkundliche Erwähnung findet Haus Langen, ein Anwesen mit wechselvoller Geschichte, im Jahr 1276.

3 Heidegarten

Der Kunst- und Heidegarten ist ein wahres Kleinod, das der verstorbene Karl Erich Böttcher schuf. Dem Gartengestalter war es ein Anliegen, die Kunst in der Natur mit Formen, die im Alltag vorkommen, zu verbinden. Im Sinne des Initiators ist ein Besuch erwünscht, der Eintritt frei.

4 Emswehr

Die Wallfahrtskapelle zur Schmerzhaften Mutter ist eine Telgter Institution. Die Stadt hat aber mehr zu bieten. Wie die Fischtreppe an der Ems. Diese überwindet seit 1999 drei Meter Höhenunterschied zwischen zwei Wehranlagen. Rastmöglichkeiten zuhauf bieten Marktplatz und Pappelwald.

5 Golddorf Einen

Durch die Emsaue führt der Weg nach Einen. Dort steht mit der Kirche St. Bartholomäus eines der ältesten Gotteshäuser im Münsterland, das noch auf ihren alten Grundmauern fußt. Die Kirche stammt aus dem 11. bis 12. Jahrhundert.

6 Kunst im Wald

Wer mit wachem Auge sein Fahrrad durch die münsterländische Parklandschaft steuert, wird häufig überrascht. Kunst im Wald, die womöglich auf den Einfluss indigener Völker hinweist, ist aber eher selten. Oder wollte sich hier ein kreativer Kopf einen Scherz erlauben? Auf jeden Fall erfrischend.

7 Haus Bevern

Die ehemalige Dienstmannenburg entstand 1294. Fünfhundert Jahre später wurde die verfallene Burganlage dem Erdboden gleichgemacht und neue Wohngebäude errichtet. Übrig blieb der romanische Gefängnisturm. Haus Bevern ist nicht zu besichtigen.

Legende:
Startpunkt der Radtour: am Dorfspeicher, Lengericher Straße 4, in Westbevern
Länge: 44 Kilometer, Höhenmeter: 120

Text und Fotos: Axel Ebert

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Mit dem Rad um Marienfeld

Nach dem Winterblues der Frühlingsswing. Der Lenz macht Lust auf eine tierische Radtour.

Nach dem Winterblues der Frühlingsswing. Jetzt aber bitte sich nicht gemütlich aufs Sofa fläzen, ungeniert chillen und an Musik denken: Wir sagen der kalorienreichen Zeit Ade und kümmern uns um den eigenen Kreislauf. Ab aufs Fahrrad, wir drehen eine Runde um Marienfeld. Diese 47 Kilometer sollen Appetit auf mehr Bewegung und die heimatlichen Gefilde machen.

Auch im Frühjahr empfiehlt sich für die Kleidung das Zwiebelprinzip: Wetterfest und wärmend soll die vielschichtige Kluft sein. Abhängig von Tageszeit und Gunst der Sonne kann sich der Radler gegebenenfalls eines Oberteils entledigen. Wer Goretex trägt, ist im Vorteil.

Bevor der Trip durch den Kreis Gütersloh beginnt, bitte das Material überprüfen: Die Kette freut sich nach dem Winter über frisches Öl, die Reifen über Frischluft. Funktioniert das Licht vorn und hinten? Sitz und Sattel prüfen, damit es an die erste Tour des Jahres keine schmerzhafte Erinnerung setzt. Letzte Tipps gibt es am Startpunkt bei „Werners Fahrrad Fachwerkstatt“.

„Entdecken Sie die Region hierzulande“, heißt das Motto. Die hierzulande empfiehlt einen Streifzug um Marienfeld. Auf dieser Tour lernt der Radfahrer besonders schöne Beispiele der münsterländischen Parklandschaft kennen. Passagen wie der Mossjungfernweg sind charakteristisch. Zahlreiche Wasserläufe kreuzen den Weg, von denen außerhalb der Region kaum jemand gehört hat: Abrooksbach, Lutter, Reckbach, Talgraben, Lake und Lichtebach. Den elftlängsten Fluss Deutschlands, die Ems, wollen wir an dieser Stelle nicht unterschlagen. Es wird garantiert tierisch: Esel, Alpakas, Gänse und Bisons beäugen den Zweiradlenker.

47 Kilometer misst die abwechslungsreiche Fahrt, die Strecke als Tagestour für Zweiradfahrer ausgelegt. Das Navigationsgerät weist als Höhenmetersumme 150 aus. Da kommen auch Gelegenheitsradfahrer kaum ins Schwitzen. Wie Sie es von der hierzulande gewohnt sind, ist die Streckenführung so gewählt, dass sie von jedermann entspannt zu schaffen ist. Beinahe autofreie Rad- und idyllische Waldwege stellen normale Anforderungen an den Radler. Nach drei Stunden Fahrtzeit ist der Startpunkt wieder erreicht, mit dem Pedelec geht es fixer. Pausenzeiten sind da nicht eingerechnet. Auf die sollte niemand verzichten. Mit einem Schlenker von der Strecke erreicht der Freizeitsportler ein Wirtshaus. Es ist ratsam, sich vorab über die Öffnungszeiten der Gasthäuser schlauzumachen.

Die Region ist wie für den Radtourismus gemacht. Für denjenigen, der den ganzen Tag auf der Tour verbringen möchte, empfiehlt die hierzulande, sich in Greffen, Harsewinkel, Brockhagen und Marienfeld (Kloster Marienfeld, die ehemalige Zisterzienserabtei) umzuschauen. Das Ostwestfälische hat Charme!

Start und Ziel ist bei Werner Fahrradwerkstatt, 46 Südfeld, Marienfeld (33428 Harsewinkel) gegenüber von Bruno Kleine Moden. Die Werkstatt verfügt über Ladestationen. Der Rundkurs ist so gewählt, dass an jeder beliebigen Stelle die Fahrt aufgenommen werden kann. Viel Spaß.

1 Moosjungfernweg
Einmal hochschalten und der Radfahrer durchstreift einen ruhigen Wald. Das Teilstück des Moosjungfernwegs ist fabelhaft. Wegweiser erklären den Namen. Vertreter einer aus den Anden stammenden Kamelart recken den Hals: Alpakas weiden auf einer Wiese.
2 Wetterstation
Und sie funktioniert einwandfrei: Eine steinzeitliche Wetterstation weckt die Aufmerksamkeit. Kurz innehalten und studieren, wie die Witterung sich entwickelt: Kapuze auf oder Jacke aus? Da kann man die Smartphone-APP getrost vergessen.
3 Bisonweide
Direkt am Wegesrand akzeptieren Wildrinder gelassen die Radfahrer. Das Bisongehege in der Hakenheide eröffnet sich dem Betrachter nach dem Passieren eines beschaulichen Waldwegs. Bullen können bis zu 900 Kilogramm auf die Waage bringen, Kühe sind halb so schwer.
4 Eselranch
Diese Zeitgenossen bringt nichts aus der Ruhe: Esel. In der Niehorster Heide betreibt Familie Stickling eine Eselranch. Zum Teil stammen die ponygroßen Vertreter der Pferdefamilie aus der eigenen Zucht. Wer vor Ort mehr erfahren möchte, nimmt Kontakt auf.
5 Historische Mühle
Im Alte Mühle am Kottenteich wurde im 18. Jahrhundert erbaut. Aufwendig renoviert ist es ein Kleinod. Aktuell dient das Fachwerkgebäude in Brockhagen als Wohnhaus. Der Mühlenbach treibt dort kein Wasserrad mehr an. Zeit zur Rast.
6 Zweistromland
Ist der „Genussweg“ genannte Abschnitt, eine überaus gelungene Radwegführung, absolviert, eröffnet sich ab Gut Niedick ein Höhepunkt. Ein Waldweg lässt den Alltag vergessen. Wir nennen den abgebildeten Ort „Zweistromland“.
7 Kloster Marienfeld
Die ehemalige Zisterzienserabtei, das Kloster Marienfeld, prägt das Bild Marienfelds. Der Komplex wurde 1185 von Mönchen aus dem Kloster Hardehausen gegründet. 2021 verließ der letzte Ordensbruder das Kloster. Dem Glaubenshaus ist ein Geschäft und ein Restaurant angeschlossen.

Legende: Startpunkt der Radtour: Werner Fahrradwerkstatt, 46 Südfeld, Marienfeld (33428 Harsewinkel)
Länge: 47 Kilometer Höhenmeter: 150

Text und Fotos: Axel Ebert

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Mit dem Rad um Ennigerloh

Höhenweg, Tal der Liebe und Industriekultur: Lassen Sie sich für eine Radtour erwärmen. Im Winter? Na und!

Im Winter aufs Fahrrad steigen? Wer macht denn so etwas? Keine Scheu! Das funktioniert und macht Spaß. Wir huldigen bei der Kleiderwahl dem klassischen Zwiebelprinzip: Zu Beginn der Zweiradtour tragen wir womöglich etwas mehr auf der Haut als am Ziel.
Der Winter hat seinen Reiz. Allerdings sollte man nicht um jeden Preis in den Sattel steigen. Die kommenden drei Monate werden genug Tage bereithalten, die das Radeln erlauben. Versprochen. Die hierzulande empfiehlt eine Entdeckertour rund um Ennigerloh. Auf dieser Strecke durchquert der Radler münsterländische Parklandschaft, passiert verträumte Alleen sowie ein Liebestal und wirft einen Blick auf Industriekultur. Herrschaftshäuser erinnern an das Leben unserer Vorfahren.
Auf insgesamt 43 Kilometer abwechslungsreiche Fahrt müssen wir uns einstellen. Die Strecke ist als Tagestour für Zweiradfahrer ausgelegt. Das Navigationsgerät weist als Höhenmeter-Summe 160 aus. Das dürfte auch Gelegenheitsradfahrer vor kein Problem stellen. Die Streckenführung dieser Wintertour ist so gewählt, dass sie von jedermann zu bewältigen ist. Beinahe autofreie Rad- und idyllische Waldwege stellen normale Anforderungen an den Radler. Innerhalb von drei Stunden erreicht der Frischluftfan auf dem Sattel sitzend wieder den Ausgangspunkt. Mit elektrischer Unterstützung geht es zügiger voran. Pausenzeiten kommen obendrauf. Gasthäuser liegen einen Steinwurf von der Strecke entfernt. Es ist ratsam, sich vorab über die Öffnungszeiten der Rastmöglichkeiten zu informieren.
Überrascht sein darf man von der Aussicht. Der Höhenweg zwischen Ostenfelde und Hoetmar erinnert an Regionen, die für ihre Aussicht in Täler bekannt sind. Genießen Sie den Blick in die Weite – bis zum Teutoburger Wald. Vielleicht speichern Sie die Daten und nehmen die Tour im kommenden Herbst erneut unter die Felgen. Dann profitieren Sie von der Birnen- und Kastanienallee. Abseits der Strecke gibt es einiges zu entdecken. Individuelle Abstecher nach Ennigerloh, Hoetmar, Enniger und Vorhelm sind zeitlich vertretbar. Die Quelle der Angel wird passiert, für eine Stippvisite in Schloss Vornholz in Ostenfelde muss man nur einmal zurückschalten.
Start und Ziel ist am Biohof Schwienhorst, Lentrup 6 in Hoetmar. Der Rundkurs ist so gewählt, dass an jeder beliebigen Stelle die Fahrt aufgenommen werden kann. Viel Spaß.

1  Buddenbaum
Die Wallfahrtskapelle zur Schmerzhaften Mutter wurde 1735 errichtet. Im Altaraufsatz aus der Erbauungszeit der denkmalgeschützten Kirche befindet sich ein spätgotisches Muttergottesbild aus Stein von 1440. Es wurde in einer westfälischen Bildhauerwerkstatt aus Baumberger Sandstein hergestellt.
2 Radlers Ruh
Direkt am Weg gelegen, ist Radlers Ruh ein wahres Schmuckstück. Gepflegt und sauber kommen die überdachten Holzbänke daher. Sehr einladend. Ein Dank an diese Privatinitiative.
3 Bahnhof Enniger
Im September 1975 machte bislang zum letzten Mal ein Personenzug der Westfälischen Landeseisenbahn am Bahnhof in Enniger halt. Der Backsteinbau strahlt den Charme eines blühenden Industriezeitalters aus. Die Diskussion um eine Reaktivierung der Strecke ist ein Dauerbrenner.
4 Haus Vorhelm
Ein Blick über die ehemalige Zugbrücke ist erlaubt. Das Haus Vorhelm wurde im 12. Jahrhundert als Wasserschloss erbaut. Die ehemalige Burganlage am nördlichen Ortsrand Vorhelms ist in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden. Ein Selfie vor der Gräfte des Adelssitzes ist aber immer drin.
5 Grube Alwine
Vorkommen des Erzes Strontianit im Münsterland wurden 1834 bekannt. Der tiefste Schacht der „Grube Alwine“ in Vorhelm führte 112 Meter unter die Erde. Apotheker nutzten Strontianit zur Feuerwerksherstellung. Die Grube war von Juni 1880 bis Oktober 1891 elf Jahre in Betrieb.
6 Steinbruch
Von der Plattform aus ein Blick auf das 40 Hektar große Gebiet, das 1988 unter Naturschutz gestellt wurde. Ziel ist Erhaltung, Förderung, Entwicklung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften und Lebensstätten wild lebender und zum Teil stark gefährdeter Tier- und Pflanzenarten.
7 Haus Geist
In Oeldes Bauerschaft Ahmenhorst ist ein Wasserschloss im Stil der Lipperenaissance errichtet (Neubau ab 1560). Aktuell ist die Anlage im Besitz des Landes NRW und wird von einer Familie bewirtschaftet. Diese bittet darum, ihre Privatsphäre zu respektieren.
8 Höhenweg
Ein Schmuckstück ist der drei Kilometer lange Abschnitt südlich von Westkirchen. Rechts und links der Fahrbahn blickt man hinunter und in die Ferne – im Norden bis zum Teutoburger Wald. Muss sich der Breisgau die Bezeichnung Schauinsland ab sofort mit dem Kreis Warendorf teilen?

Legende: Startpunkt der Radtour: am Biohof Schwienhorst, Lentrup 6 in Hoetmar
Länge: 43 Kilometer, Höhenmeter: 160

Text und Fotos: Axel Ebert

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HZL Radtour 2022 Winter
2022-10-21_958853368_2022-10 HZL Enniger
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Grenzerfahrung auf zwei Rädern

Einmal eine Gemeinde umkurven und dabei den Herbst genießen – das wäre etwas. „hierzulande“ nimmt Sie mit auf eine Tour rund um Ostbevern.

Der Herbst hat seinen Reiz, für manchen ist es der angenehmste Abschnitt des Jahres. Was für Mode und Küche gilt, trifft auch auf die Freizeitgestaltung zu: Angenehme Gerüche und warme Farben werben mit besonderer Intensität für diese Jahreszeit. Inspirierende Wahrnehmungen sind, bevor der kalte Winter naht, besonders außerhalb der eigenen vier Wände möglich.

Ausgiebige Spaziergänge stärken jetzt Körper und Immunsystem und besitzen ihren Reiz. Wir haben uns aber für eine Radtour entschieden, die die gleichen Ziele verfolgt. Eine Grenzerfahrung soll es dieses Mal sein, wir wollen einen Ort einmal umrunden. Dafür ist Ostbevern geradezu prädestiniert, weil diese Gemeinde die Grenze zu zwei Bundesländern (Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen) und drei Landkreisen (Münster, Osnabrück und Steinfurt) bildet. Ferner teilt sich die Bevergemeinde mit sieben weiteren Kommunen abschnittweise eine gemeinsame Linie.

Insgesamt 52 Kilometer misst die Strecke, die als Tagestour für Zweiradfahrer ausgelegt ist. Die höchste Steigung ist mit der Überführung der Bahnlinie genannt, die Angaben der Höhenmeter sind daher getrost zu vernachlässigen. Die Streckenführung dieser gemütlichen Radtour ist so gewählt, dass sie von jedermann zu bewältigen ist. Wenig befahrene Nebenstraßen, ruhige Rad- und idyllische Waldwege stellen normale Anforderungen an den Radler. Innerhalb von viereinhalb Stunden ist der mobile Leser – Pausen nicht eingerechnet – einmal rund um Ostbevern unterwegs, mit dem E-Bike geht es fixer.

Gelegenheiten, Pausen einzulegen, gibt es ausreichend. Bauerncafés und Gasthäuser liegen einen Steinwurf von der Strecke entfernt. Es ist ratsam, sich vorab über die Öffnungszeiten zu informieren. Möchten Sie für einen Besuch des einzigartigen Museums für historische Waschtechnik im Ortsteil Brock die Tour unterbrechen, muss diese Stippvisite bei Ostbevern Touristik e.V. angemeldet werden. Dort vermitteln die Mitarbeiterinnen auch die Organisation von Picknickkörben, die lokale Anbieter den Radlern kostenpflichtig schnüren.

Zahlreiche Rastmöglichkeiten laden besonders zwischen Kilometer 18 und 31 zur erholsamen Unterbrechung, während der Teilnehmer sich in der freien Natur stärken und die Aussicht auf sich wirken lassen kann.

Abstecher gewollt

Nehmen Sie sich, liebe „hierzulande“-Leser, ausreichend Zeit, um Grenzerfahrungen zu machen. Einige Punkte, die neugierig machen, stellen wir Ihnen in Wort und Bild vor. Abseits der Route existieren Sehenswürdigkeiten, die Sie sich selbst erarbeiten können. Wer möchte, macht einen Abstecher zum Ortskern der 10 000-Seelen-Gemeinde.

Start und Ziel ist auf dem Park- & Rideparkplatz an der Bundesstraße 51, aus Richtung Warendorf/Osnabrück kommend unmittelbar vor den zwei Tankstellen. Die Strecke ist so gewählt, dass an jeder beliebigen Stelle die Fahrt aufgenommen werden kann. Viel Spaß.

1. Munitions-Lager

Ein Relikt aus der Zeit des Kalten Krieges. Das ehemalige Munitionslager der Alliierten wurde 1991 über Nacht geräumt und ist aktuell in Privatbesitz. Im gegenüberliegenden Wald befindet sich die ehemalige „Mun-Ranch“ der Bundeswehr - ebenfalls in privater Hand. Die Bunker gelten als „bombensicher“

2. Hörster See

 Eine schmucke Siedlung mit (Ferien-)Häusern am ehemaligen Milter Baggerloch. Dort entsteht abseits aller Geschäftigkeit eine Oase in der Natur. Direkt am Eingang zweigt links ein schmaler Weg ab, der um das Gelände führt und einen Blick ins Innere der Anlage erlaubt. Navigationsgeräte stellen den Patt nicht dar.

3. Kloster Vinnenberg

Kloster Vinnenberg und die angrenzende Renaturierung der Bever sind einen Stopp wert. Das Kloster gilt als der älteste Marienwallfahrtsort des Bistums Münster und dient aktuell als ein Sinn-Bildungshaus, das regelmäßig Veranstaltungen anbietet. Eine spontane Besichtigung ist nicht möglich.

4. Picknick

 An zahlreichen Stellen der Radtour finden sich Orte, um eine Rast einzulegen. Nehmen Sie sich Speisen und Getränke von zu Hause mit oder ordern Sie über Ostbevern Touristik e. V. einen zur Jahreszeit passenden Picknickkorb, dessen Inhalt lokale Anbieter zusammenstellen.

5. Zeitzeuge aus Stein

Denkmal für die Ladberger Teilnehmer am deutsch-französischen Krieg 1870/71, das auch als Sauerkrautdenkmal bekannt ist. Dort wurden Ladberger Männer verabschiedet, die zum Krieg gegen Frankreich eingezogen waren und die sich von dort zu Fuß auf den Weg zur Garnison in Warendorf machten.

6. Waschmuseum

Das in Deutschland einmalige Museum der historischen Waschtechnik zeigt detaillreich und humorvoll den von harter körperlicher Arbeit geprägten Waschtag anno dazumal. Die ältesten der mehr als 5000 Exponate stammen aus dem 17. Jahrhundert. Terminabsprache über Ostbevern Touristik e. V.

7. Rast an Skulpturen

Da zeigt sich die Kreativität einer Nachbarschaftsgemeinschaft. In der Bauerschaft Lehmbrock haben sich Familien zusammengetan und kunstvolle Häuschen gefertigt. Die bunten Skulpturen schmücken die Radstation. Gegenüber ist nach Absprache ein schmucker Garten zu besichtigen.

8. „la Folie“

Der Holzkubus wurde im Oktober 2002 „la Folie“ im Rahmen der Regionale 2004 eröffnet. Ausstellungen von regionalen und internationalen Künstlern werden in dem Gebäude organisiert. Einen Steinwurf entfernt durchfährt der Radler das Blaue Tor. Es symbolisiert die Gastfreundschaft der Gemeinde Ostbevern.

Legende:

Startpunkt der Radtour: Park- & Rideparkplatz an der B51
Länge: 53 Kilometer

Kontakt für Besuch Waschmuseum und für Order von Picknickkörben:
Ostbevern Touristik e. V.
www.ostbevern-touristik.de
E-Mail: info@ostbevern-touristik.de
Telefon: 0 25 32 / 4 31 03 50

Text und Fotos: Axel Ebert

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Zehn Top-Tipps für den Winter

1. Fackellauf durch die Nacht

Wer seiner Familie oder Gästen etwas Besonderes bieten möchte, lädt sie zu einer Fackelwanderung ein. Flackernder Feuerschein in winterlicher Natur: Schneekristalle funkeln, Eisgebilde werfen geheimnisvolle Schatten – wenn es denn geschneit hat. Aber auch ohne die weiße Pracht dürfte es spannend werden. Dabei können auf dem Weg Gruselgeschichten erzählt, ein Stopp für einen Glühwein-Umtrunk eingelegt oder an einem Lagerfeuer Stockbrot gebacken werden.

Fackeln sollten nicht selbst gebaut werden. Es gibt sie in Baumärkten und im Internet. Wer privat losläuft, muss wissen, dass bis 100 Meter zu einem Wald und in ihm offenes Feuer nur mit Genehmigung des Waldbesitzers erlaubt ist.

Angeboten werden auch geführte Fackelwanderungen – etwa über die Halde Hoheward in Herten am Freitag, 10. Dezember. Im Feuerschein können Besucher die Abendstimmung über den Dächern des „Potts“ genießen. Auch durch den Dortmunder Hafen gibt es Touren (kulturvergnuegen.com).

Besucherzentrum Hoheward
Werner-Heisenberg-Straße 14, 45699 Herten
Telefon: 02366 181160
E-Mail: hoheward@rvr.ruhr
Internet: www.hoheward.rvr.ruhr

2. Bummel über kleine, hübsche Weihnachtsmärkte

Ist die Zeit da, führt an Weihnachtsmärkten kein Weg vorbei. Kleinere sind meist besonders heimelig wie der mitten im Wald: Urige, liebevoll dekorierte Holzhütten, flackerndes Lagerfeuer und Märchenstunden kennzeichnen den Weihnachtsmarkt im Wildwald Vosswinkel in Arnsberg. Zu finden an den Wochenenden 4., 5., 11. und 12. Dezember von 10 bis 20 Uhr.

Der Weihnachtsmarkt in Billerbeck ist kein Geheimtipp mehr. Rund 200 Aussteller präsentieren ihr Sortiment am Samstag, 27. November, von 11 bis 20 Uhr und am Sonntag, 28. November, bis 19 Uhr in hübscher Kulisse. 

Sinterklaas und der Zwarte Piet halten Einzug auf dem Sint Nicolaas Markt in Blomberg am Wochenende 26. bis 28. November jeweils von 15 bis 20 Uhr. Stände mit Kunsthandwerk und holländischen Leckereien säumen den Marktplatz.

Der Telgter Dreiklang-Markt bezieht Propsteikirche und Gnadenkapelle mit ein. Vom 10. bis 12. Dezember — Freitag von 17 bis 22 Uhr, Samstag von 12 bis 20 Uhr und Sonntag von 12 bis 18 Uhr — gibt es neben viel Atmosphäre viel Kunsthandwerk. 

Das Freilichtmuseum Mühlenhof in Münster wartet vom 27. November bis 19. Dezember samstags von 12 bis 20 Uhr und sonntags bis 19 Uhr mit illuminierten Gebäuden und dekorierten Ständen auf.

3. Sonnenaufgang im Naturschutzgebiet

Ein neuer Tag bricht an. Nicht mit Hektik am Frühstückstisch, sondern in einer ganz besonderen Atmosphäre: beim Sonnenaufgang über Wiesen und Feldern. Die Morgenstimmung in einem Naturschutzgebiet ist ein Erlebnis. 

Eine dicke Jacke ist ein Muss. Und der Sonnenanbeter sollte früh vor Ort sein, denn eine Stunde vor dem ersten Strahl in die Dunkelheit hineinzuwandern, ist bereits ein erhebendes Gefühl. Die Natur schläft noch und lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen. 

Für den Moment des Sonnenaufgangs ist eine Anhöhe gut. Langsam wird der Horizont hell und alles taucht in faszinierendes Licht. Der Tag kann mit mitgebrachtem Kaffee, Brötchen oder Keksen beginnen.

Das Münsterland und Ostwestfalen sind durchzogen von Naturschutzgebieten. Die Externsteine im Kreis Lippe, das Hühnermoor bei Harsewinkel oder die Rietberger Emsniederungen bieten sich für eine Wanderung ebenso an wie die Emsauen bei Telgte. Nicht vergessen: Die Sonne geht im Osten auf – und: das Handy zu Hause lassen! 

4. Im Winter aufs Glatteis wagen

Die Sonne geht unter, es ist klirrend kalt und das Eis dick genug, um es zu betreten. Wunderbar, jetzt auf Kufen über die weiße Fläche zu gleiten. Sind Seen und Tümpel erst einmal – in der Regel von der Stadt – freigegeben, ist Schlittschuhfahren ein tolles Erlebnis. Wer sich aufs Glatteis wagt, sollte einen Helm und Handgelenkschützer tragen, wackelige Anfänger zusätzlich Knie- und Ellbogenschützer. 

Wer nicht in freier Natur Schlittschuhlaufen kann oder will, sucht sich eine Eissporthalle wie die in Hamm an der Karl-Koßmann-Straße 1 (https://eishalle-hamm.de) oder die überdachte Oetker-Eisbahn an der Duisburger Straße 8 in Bielefeld. (www.bielefelderbaeder.de/eisbahn.html). 

Einige Städte bauen mobile Eisbahnen auf. Zwischen dem 4. Dezember 2021 und 9. Januar 2022 kann an der Zeche Zollverein in Essen Schlittschuh gelaufen werden — vor einmaliger Industriekulisse, entlang ehemaliger Koksöfen. 

500 Quadratmeter Kunst-Eisfläche, Eisstock-Kegeln und ein kleines gastronomisches Angebot locken Kufenkünstler bereits zum 15. Mal in den Oelder Vier-Jahreszeiten-Park. Der Startschuss fällt am 17. Dezember, die Bahn hat bis zum 9. Januar geöffnet. Die Weihnachtsferien sind also für sportliche Schülerinnen und Schüler gesichert.

5. Bowlen mit Eisballons

Auch im Herbst und Winter scheuchen Eltern ihren Nachwuchs gerne mal an die frische Luft – und sich selbst vielleicht auch. Wer eine Spielidee für draußen sucht, könnte das Eisbowling testen. Dafür werden Luftballons mit Wasser gefüllt, verknotet und über Nacht ins Eisfach des Kühlschranks gelegt. Wer keine Kegel zum Umwerfen hat, stellt leere Flaschen auf, die witzig dekoriert werden. 

Oder die Familie probiert sich am − abgewandelten − Disc Golf: Dabei wird ein Frisbee mit so wenigen Versuchen wie möglich von einem Abwurfpunkt aus in einen Fangkorb geworfen. Ein Wäschekorb oder eine Plastikwanne tun es auch. Erreicht die Flugscheibe nicht auf Anhieb ihr Ziel, markiert der Spieler die Stelle, an der sie gelandet ist, und wirft von dort weiter. 

Bedeckt frischer Schnee Felder und Gärten, werden allerlei Spuren sichtbar. Ist diese vielleicht von einem Reh? Oder jene von einem Hasen? Ein Winterspaziergang wird zum Abenteuer, wenn Kinder zu Fährtenlesern werden. Und: Wo führt die Spur eigentlich hin? Wer findet die meisten unterschiedlichen Fußspuren? Tipp: Mit der App „Tierspuren und Fährten“ von bueffeln.net lernen große und kleine Abenteurer die Fährten unserer Wildtiere richtig zu lesen.

6. Auf dem „Hexenpfad“ rund umTecklenburg

Auf dem „Hexenpfad“ durch den Teuteburger Wald − das hört sich spannend an. Es gibt mehrere themenbezogene Wanderwege rund um Tecklenburg, aber in eine Hexenküche absteigen, in die der Sage nach die Hexen auf Besenstielen heranfliegen, um ihren Zaubertrunk zuzubereiten, das hat was. Am Markt 7 in Tecklenburg machen Schilder auf die vier Kilometer lange Strecke aufmerksam. Sie dauert eineinhalb Stunden. Wieder zurück, lohnt sich ein Gang durch das Fachwerkstädtchen.

Der „Fledermauspfad“ ist ein Zehn-Kilometer-Rundwanderweg, der auf 200 Höhenmetern verschiedene Teutoschleifen und den Hermannsweg verbindet. Wanderer starten in Tecklenburg-Brochterbeck, Am Mühlenteich 11. Es erwartet sie ein toller Panoramablick. 

Tecklenburg Touristik GmbH
Markt 7, 49545 Tecklenburg
Tel: 05482 9389-0
E-Mail:info@tecklenburg-touristik.de 
Internet: www.tecklenburg-touristik.de/natur-erleben-freizeit-aktiv/wandern

7. Tannenbaumschmuck selbst gebastelt

Adventszeit ist Bastelzeit. Wer seinen Tannenbaum individuell gestalten möchte, macht den Schmuck selber − zum Beispiel mit Tannenzapfen. Unterschiedlich große Exemplare aussuchen, einen Goldfaden zum Aufhängen durch ihr unteres Ende winden, flüssiges Wachs einer Kerze auf ihre Spitze träufeln und darauf dann Vanillezucker. Das duftet schön! 

Zapfen vertragen auch goldenen Sprühlack oder Sprühschnee. Trocknen lassen und an der Spitze ein Band als Aufhängung ankleben. Sie können auch in Bastelkleber und anschließend in Glitzerpulver gerollt werden.

Hübsche Zuckerstangen für den Christbaum entstehen mithilfe von Pfeifenputzern. Auf die gewünschte Länge gestutzt, werden sie an einem Ende verknotet, bekommen dicke Perlen aufgezogen und werden auch am anderen Ende verknotet. Leicht biegen – und es entsteht die Krückstockform. 

Wer alte Christbaumkugeln aufpeppen möchte, bestreicht sie mit Bastelkleber und gibt Glitzerpulver drauf – oder Kaffeebohnen. Transparente Deko-Weihnachtskugeln können mit hübschen Pailletten gefüllt werden.

Auch mit Salzteig lassen sich verschiedene Dekoelemente für den Christbaum basteln. Die Figuren einfach mit Plätzchen-Ausstechern anfertigen. Rezepte für den Teig gibt es reichlich im Internet. Soll der Baumschmuck duften, kann man ätherisches Öl, Kaffee oder Vanille dazugeben.

8. Ski und Rodel gut im Sauerland und im Alpincenter

Wenn es schneit, treibt es Skifahrer ins Freie. Das Sauerland mit seinen Loipen und Rodelhängen gilt als Eldorado für Abfahrer und Langläufer – vom Greenhorn bis zum Profi. Seine Skigebiete – darunter Winterberg, Sellinghausen, Sternrodt Bruchhausen, das Skikarussell Altastenberg, das Skidorf Neuastenberg und das Panoramaskigebiet Wildewiese – locken bei guten Schneebedingungen zahlreiche Skitouristen an. 

Sollte es mit den Flocken nicht klappen: Im Alpincenter Bottrop verläuft eine 640-Meter-Piste durch die längste Skihalle der Welt. Sie ist mittwochs, donnerstags und sonntags von 10 bis 20 Uhr, freitags und samstags bis 22 Uhr geöffnet. In der Hauptsaison vom 24. Dezember bis 9. Januar hat sie ebenfalls – und zwar täglich – von 10 bis 22 Uhr auf. Ausnahmen: Heiligabend und Silvester, dann ist um 16 Uhr Schluss. Neujahr heißt es von 12 bis 20 Uhr: Ski und Rodel gut. Sportmaterial kann ausgeliehen werden. 

Alpincenter Bottrop
Prosperstraße 299-301, 46238 Bottrop
Tel.: 02041 70950
E-Mail: info@alpincenter.com
Internet: www.alpincenter.com/bottrop

 

9. Bobfahren in Winterberg

Einmal die Faszination Eiskanal erleben – wer Mut hat, ist eingeladen, die Rennbobbahn in Winterberg hinabzusausen. Wer will, kann in einen von einem Profi gelenkten 4er-Bob einsteigen, der drei Gäste durch die 1,6 Kilometer lange Eisbahn bringt. Selber anschieben müssen diese das Gefährt übrigens nicht, das tun andere. 

Bei dem etwa einminütigen, nicht gerade billigen Abenteuer auf einer der schnellsten Kunsteisbahnen der Welt werden Geschwindigkeiten von bis zu 130 Stundenkilometern erreicht, die Fliehkräfte wachsen bis zur sechsfache Stärke der Erd-beschleunigung an. 

Das Mindestalter für den Gastrodler ist 16 Jahre, die Mindestgröße 1,50 Meter. Das Gesicht – welches auch immer –, das der Neuling während der Fahrt macht, wird auf einem Erinnerungsfoto festgehalten. Am Ende, verspricht der Veranstalter übrigens, wird der mutige Mitfahrer jeden Rückenmuskel spüren.

Falls der Schnee mal wieder ausbleibt: Die Sommerrodelbahn am Erlebnisberg Kappe direkt an der Winterberger Eisbahn hat bei trockener und schneefreier Witterung von November bis März ebenfalls geöffnet, jeweils an den Wochenenden von 10 bis 16:30 Uhr. Den Erlebnisberg hinauf geht es samt Schlitten mit dem Lift. Die Spannung steigt und los geht die wilde Fahrt. Ganzjährig geöffnet hat auch die Panorama-Erlebnis-Brücke, die Besuchern in Höhe der Baumwipfel einmalige Ausblicke bietet.

Olympic Bob Race
Unterm Dumel 30, 59955 Winterberg
Tel.: 01805 007263
E-Mail: info@olympic-bob-race.de
Internet: http://www.olympic-bob-race.de

 

10. Kalender basteln für das neue Jahr

Er ist ein Blickfang auf dem Schreibtisch oder in der Küche: der selbst gebastelte Kalender für das neue Jahr. Er kann ganz in Eigenbau produziert oder als „Blanko“-Exemplar aus dem Schreibwarengeschäft mit Fotos, Selbstgemaltem, einem Rezept oder Gedicht „bestückt“ werden. 

Wer den Kalender von Grund auf selbst produzieren möchte, nimmt festes farbiges Tonpapier. Von ihm zwölf Bögen für jeden Monat auf Wunschformat zuschneiden. Die Blätter mit einem Faden, der durch vorher gestanzte Löcher gezogen wird, zusammenfassen und unten mit Monat und Wochentagen beschriften. 

Originell ist ein Jahreskalender aus Sperrholz- oder Pappplättchen. Dafür etwa 10 mal 15 Zentimeter große Rechtecke beschriften oder bekleben: sieben mit den Wochentagen, zehn mit den Ziffern 0 bis 9 und zwölf mit den Monaten. Am Ende sollte auf vier Rechtecken etwa „Samstag 0 1 Januar“ zu lesen sein. In jedes oben ein Loch stanzen. Wochentage, Ziffern und Monate zu je einem Päckchen zusammenfassen, einen bunten Faden durch jedes ziehen und sie an einem Holzstab oder Ast aufhängen. So können die Plättchen zum gewünschten Datum „umgeblättert“ werden. 


Zehn Top-Tipps für den Herbst

1. Abenteuer für jedes Alter

Wie haben die Menschen vor mehreren tausend Jahren gelebt? Eine Reise in die Vergangenheit verspricht ein Besuch im Archäologischen Freilichtmuseum Oerlinghausen: Vom Sommerlager eiszeitlicher Rentierjäger bis zur frühmittelalterlichen Hofanlage erhalten Besucher auf 1,5 Hektar Fläche in sechs großen Baugruppen einen Eindruck vom damaligen Alltag und den Kulturlandschaften. Einblicke gibt es auch in die einstige Tierwelt: In Gehegen leben Rückzüchtungen mittelalterlicher Weideschweine und es gibt Ziegen in steinzeitlichen Ställen.

Ein Programm für Jung und Alt macht Geschichte erlebbar: Familien können unter Anleitung etwa eine Speerschleuder bauen und anschließend im Wald ausprobieren. Bei einer Mitmachführung durch das Museum werden Steine bearbeitet, Feuer gemacht und es wird mit Pfeil und Bogen geschossen. Richtig aufregend wird es Mitte September, wenn die Wikinger in das Freilichtmuseum einfallen und Besucher in ihre Epoche eintauchen lassen. Die Saison geht bis Ende Oktober, ab 1. November ist das Museum in der Winterpause.

Archäologisches Freilichtmuseum Oerlinghausen
Am Barkhauser Berg 2-6, 33813 Oerlinghausen
E-Mail: info@afm-oerlinghausen.de
Internet: www.afm-oerlinghausen.de

2. Den Wind im Rücken

Das Wetter wird allmählich rauer und kräftige Böen wehen über die Landschaft. Nicht nur die Blätter bläst der Wind bald von den Bäumen – auch farbenfrohe Drachen kann er nun durch die Luft wirbeln lassen. Insbesondere Kinder haben großen Spaß daran, den Flieger an einer Schnur in den Himmel steigen zu lassen.

Freude macht das Beobachten der Drachenbewegungen aber der ganzen Familie. Mit einem Lenkdrachen können durch Schnüre an beiden Seiten sogar Drehungen und Kunststücke am Himmel vollführt werden. Das wird dann auch zur Herausforderung für Erwachsene. Wer noch mehr Spaß haben möchte, kann den Drachen gemeinschaftlich selbst basteln – etwa mit Holzstäben und reißfestem Papier oder Stoffresten.

3. Natur auf dem Erlebnishof

Kreativität steht im Mittelpunkt: Unter künstlerischer sowie fachlicher Anleitung können Besucher in der Erlebniswerkstatt auf dem Hof Lönne-Tiekmann in Herzebrock-Clarholz ihr eigenes Kunstwerk gestalten und sich dabei aktiv entspannen – etwa beim Bildhauen oder Modellieren. Eine Auszeit und viel Abenteuer bietet auch das Bogenschießen. Kleinere Kinder leben ihre Kreativität stattdessen beim Spielen und Toben auf dem Gelände, im Wald oder am Bach aus. Auf dem etwa drei Hektar großen Areal bietet der Hof Kindern zahlreiche Beschäftigungsmöglichkeiten. Sie können im Wald etwa Hütten bauen oder mit den Tieren spielen. Bei schlechtem Wetter lädt aber auch der Innenbereich zum Verweilen ein. Insbesondere für Kindergeburtstage oder Gruppenprojekte bietet sich ein Besuch auf dem Erlebnishof an.

Hof Lönne-Tiekmann
Samtholzstraße 72, Herzebrock-Clarholz
Telefon: 05245 7769
E-Mail: info@loenne-tiekmann.de
Internet: www.loenne-tiekmann.de

4. Kunst erleben in der Alten Lederfabrik

Seit 2008 präsentiert die städtische Galerie „Alte Lederfabrik“ in Halle zeitgenössische Kunst in immer wieder wechselnden Ausstellungen. Regionale und überregionale Künstler regen darin an, sich mit aktuellen Fragestellungen auseinanderzusetzen. Somit wird die Galerie vor allem zum Dialog der zeitgenössischen Kunst genutzt. Wer sich für kulturelle und gesellschaftliche Themen interessiert, ist als Besucher in der Alten Lederfabrik genau richtig. Bis zum 12. September zeigen verschiedene Künstler aktuelle Arbeiten, die die Vielfalt des künstlerischen Ausdrucks widerspiegeln. Am 24. September eröffnet dann die Ausstellung „Serendipity – nicht zielgerichtete Suchbewegung“ von Sabine Ehlers. Mit Ölfarben bringt die Bielefelderin mit schnellen Gesten abstrakte Kunst auf Leinwand und Pappe.

Alte Lederfabrik Halle
Alleestraße 64-66, 33790 Halle (Westfalen)
Telefon: 05201 1830
E-Mail: kulturbuero@hallewestfalen.de
Internet: www.alte-lederfabrik-halle.de

5. Gemütlichkeit beim Spielenachmittag

Wenn es vor der Haustür regnet und stürmt, kann man es sich mit der ganzen Familie zu Hause gemütlich machen und Gesellschaftsspiele aus dem Schrank holen. Bei Klassikern wie Monopoly, Memory oder „Mensch ärgere dich nicht“ haben Groß und Klein viel Spaß. Aber auch beim Ausprobieren ganz neuer Produkte aus dem Regal im Spielwarenhandel kommt Freude auf. Oder wie wäre es mit dem Aktionsspiel Twister? Dabei kommen alle zusätzlich in Bewegung.

Und wenn gar keine Spiele zur Hand sind, reichen sogar Stift und Papier für ein paar Runden „Stadt, Land, Fluss“ oder „Schiffe versenken“. Ebenso kommt Montagsmaler ganz ohne Spielfeld aus. Mit ein paar Knabbereien auf dem Tisch erleben alle einen rundum gelungenen Nachmittag.

6. Ziegen und Rotwild beobachten

Mit einem Herbstspaziergang rund um den Möhnesee lässt sich optimal ein Besuch im Tierpark Völlinghausen verbinden. Das Gelände im Gemeinde-Ortsteil liegt inmitten einer beschaulichen Landschaft, sodass der Wechsel der Jahreszeiten dort hautnah erlebt werden kann. Zahlreiche Bäume färben sich im Herbst bunt und mit der Tierwelt gehen die Besucher auf Tuchfühlung. Beim Betreten des offenen Geländes piept und gackert es aus zwei großen Vogelvolieren. Kunterbunte Fasane, Pfauen, Hühner, Enten und Ziervögel gibt es unter anderem zu bestaunen.

Höhepunkte des Parks sind insbesondere für Kinder aber vermutlich die Wildgehege. Zwergziegen und Schafe sowie Rehe und Hirsche leben in zwei weitläufigen, voneinander getrennten Gehegen. Sie dürfen durch den Zaun gestreichelt und mit speziellem Futter aus dem Park gefüttert werden. Für Erwachsene ist derweil der Spaziergang durch die Natur im Wildpark ein Erlebnis. Auch angeleinte Hunde sind willkommen. Betrieben wird der Park von einem Arbeitskreis des Fördervereins Völlinghausen.

Wildpark Völlinghausen
Zum Wildpark 1, 59519 Möhnesee
Telefon: 02925 2946
E-Mail: friedhelm-linnhoff@gmx.de
Internet: www.wildpark-voellinghausen.de

7. Hoch zu Ross

Laut einem Sprichwort liegt das Glück der Erde auf dem Rücken der Pferde – und wer dies bislang noch nicht gefunden hat, kann sich in der Reitschule Birkenhof in Gütersloh auf die Suche danach machen. Gerade im Herbst macht es großen Spaß, mit den Tieren durch das bunte Laub zu traben. „Reiten lernen kann jeder“, lautet das Motto vom Team um Caroline Knorr. Es versucht dementsprechend Menschen jeden Alters mit den gehuften Vierbeinern in Kontakt zu bringen. Ob brave Ponys für die Kleinsten oder gut ausgebildete Schulpferde für ältere Reitanfänger: Jeder ab vier Jahren kann in Gütersloh Unterricht bekommen oder die Ponys erst einmal beim Striegeln und Streicheln kennenlernen. Kinder und Jugendliche dürfen dort sogar ganz ohne Mama und Papa ihre Ferien verbringen. Wer den Reitsport erst einmal testen möchte, kann einzelne Stunden buchen. „Wir versuchen, alle Anfragen schnell zu bearbeiten und möglichst viele Menschen auf die Pferde zu bringen“, verspricht Caroline Knorr, die mit ihrem Mann David und den Töchtern Clara und Frida auf dem Hof lebt.

Reitschule Birkenhof (Caroline Knorr)
Im Wiedey 112, 33334 Gütersloh
Telefon: 05241 37122
E-Mail: buero@reitschule-birkenhof.de
Internet: www.reitschule-birkenhof.de

8. Mit Vollgas ins Vergnügen beim Kartfahren

Adrenalin und Kribbeln im Bauch verspricht ein Besuch der Indoor-Kartbahn in Werther bei Bielefeld. Auf 5000 Quadratmeter Gesamtfläche bieten lange Geraden und abwechslungsreiche Kurven einen spannenden Wechsel zwischen Beschleunigung und Fliehkraft. In leistungsstarken, auf den Fahrer angepassten Karts haben Groß und Klein jede Menge Spaß. Formel-1-Ampelschaltung sowie Zeitmesser auf dem Display schaffen ein echtes Rennerlebnis. Das Besondere: In der Halle riecht es nicht nach Benzin, denn die Karts werden mit Autogas betankt, um den Ausstoß von Schadstoffen gering zu halten.

Indoor-Kartbahn Werther
Engerstraße 55, 33824 Werther
Telefon: 05203 884288
E-Mail: info@kartbahn-werther.de
Internet: www.kartbahn-werther.de

9. Kreativ mit Blättern und Kastanien

Die Natur bietet im Herbst zahlreiche Bastelmaterialien: Schon beim Sammeln von Kastanien, Eicheln und bunten Blättern haben Kinder großen Spaß – und mit zusätzlichen Holzstäben und der Hilfe eines Erwachsenen lassen sich daheim lustige Tiere daraus basteln: Mit einer dicken Nadel sticht man vier Löcher in die Unterseite einer Kastanie und steckt Holzstäbchen hinein. So sind bereits die vier Beine entstanden. Ein weiteres Stäbchen, das in ein gestochenes Loch an vorderer Stelle der Oberseite gesteckt wird, bildet den Hals. Darauf kommt eine Eichel, in die ebenfalls ein Loch gestochen wird und als Kopf auf den Hals aufgesetzt wird. So ist ein lustiges Kastanientier entstanden, das mit weiteren gebastelten Tieren in eine Herbstlandschaft hineingesetzt werden kann.

In die Natur eintauchen können Kinder auch bei einer Blätter-Rallye: Draußen werden bunte Blätter gesammelt und sich daheim mit der Familie genau angesehen. Zusammen findet man heraus, von welchem Baum das gesammelte Blatt gefallen ist.

10. Mit dem Traktor durch das Münsterland

Viele träumen davon, einmal einen richtigen Traktor zu steuern. Auf dem Hof Schulze Rötering in Ahlen kann der Traum wahr werden: Dort können Termine für Traktortouren gebucht werden, die insbesondere für Oldtimerfreunde zum Erlebnis werden. Nach einer kurzen Einweisung in die robuste Technik geht es auf einem der originalgetreu restaurierten Traktoren auf eine Tour in die Münsterländer Parklandschaft.

Hof Schulze Rötering
Martin und Hildegunde Schulze Rötering
Prozessionsweg 115, 59227 Ahlen
Telefon: 02382 27 42
E-Mail: info@schulze-roetering.de
Internet: www.schulze-roetering.de

Text: Jill Eileen Frenz, Fotos: Petra Kirschke/Archäologisches Freilichtmuseum Oerlinghausen, gettyimages, Caroline Knorr, Martin Schulze Rötering, Kartbahn Werther


Zehn Top-Tipps für den Sommer

1. Entspannen im Naturfreibad

Hier lässt es sich aushalten – vor allem bei hochsommerlichen Temperaturen. Im neu gestalteten Naturfreibad Ennigerloh, ruhig im Grünen gelegen, können Wasserratten ihre Runden in den Becken drehen und Erholungssuchende auf einer der großen Liegewiesen entspannen. Das Bad hat auch eine Fasssauna, eine kleine Elektrosauna mit Platz für bis zu sieben Personen. Für das besondere Urlaubsfeeling stehen Strandkörbe auf der Sanddüne bereit. Für Kinder gibt es auf dem Gelände ein Nichtschwimmerbecken. Es gibt Wasserrutschen und neben Matschspielplatz, Fußballtor und Tischtennisplatte auch eine Kletterwand. Kleinkinder können im eigens für sie angelegten Becken planschen oder im davor aufgeschütteten Sand buddeln.

Das Freibad öffnete erstmals 1939. Im vergangenen Jahr wurde dann aus dem konventionellen Bad eines mit biologischer Wasseraufbereitung. Es hat gewöhnlich von Mitte Mai bis Mitte September geöffnet.

Naturbad Ennigerloh
Am Freibad 3, 59320 Ennigerloh  
Telefon: 02524 951897
Internet: www.stadt-ennigerloh.de

2. Kreuzweg mit „Bergcharakter“

„Die Aussicht ist wirklich schön“, sagt Martina Jotzeit vom Förderverein Ahlener Kreuzweg. „Von dort oben gibt es einen tollen Blick nach Beckum oder Hamm hinüber.“ Wer den von ihr beschriebe-nen Blick – vielleicht sogar bei Sonnenauf- oder -untergang – genießen will, sollte das Haldenkreuz auf der Osthalde der ehemaligen Zeche Westfalen in Ahlen erklimmen. Es ist eine bekannte Landmarke im Münsterland. Unter Beteiligung der christlichen Kirchen Ahlens wird auf dem Kreuzweg in der Fastenzeit die Leidensgeschichte Jesu gebetet.

Die 30 Minuten dauernde, bergauf führende Strecke wird von 14 Stelen gesäumt. Sie dokumentieren die Passionsgeschichte auf moderne Art. Ist das Plateau erreicht, geht es noch einmal zehn Minuten hoch zum Kreuz. Am Haldeneingang an der Bergamtstraße in Ahlen darf – mit gutem Schuhwerk – gestartet werden. Gruppen sollten sich vorab beim Förderverein melden. Er gibt auch Auskunft über geführte Wanderungen.

Förderverein Ahlener Haldenkreuz e.V.
Martina Jotzeit
Telefon: 02382 71929
E-Mail: ahlener-haldenkreuz@web.de
Internet: https://haldenkreuz.de

3. Barfuß über die Kissinger Höhe

Barfußlaufen ist gesund, das wusste schon Pfarrer Sebastian Kneipp. Er empfahl es zur Stärkung des Immun- und des Herz-Kreislauf-Systems. Im Rahmen des Projekts „Im Westen was Neues“ entstand mithilfe der BIG Foot Gruppe Hamm ein Barfußwanderweg auf der Kissinger Höhe im Lippepark Hamm. Ein „Intensivparcours“ bietet auf 280 Metern das Erleben unterschiedlicher Bodenbeläge und Balancierstationen. Farbige Fußabdrücke weisen den Weg zu einem zweieinhalb Kilometer langen Barfußspaziergang rund um die Halde – über Gras, Moos und auch mal durch Matsch. Der Eingang ist am Parkplatz am Friedhof, Zechenweg 15.

„Das ist schon eine Besonderheit in NRW“, sagt Burkhard Reinberg von BIG Foot Hamm zum Barfußpfad, den er initiiert hat. „Natur, Gesundheit, Kunst und Bergbau – wir haben versucht, diese vier Säulen miteinander zu verbinden.“ Für den  18. Juli ist eine Führung geplant, zu der man sich bei Reinberg anmelden kann.

Burkhard Reinberg, BIG Foot Hamm
Telefon: 02381 4366619
E-Mail: info@barfuss-trend.de
Internet: www.barfusspark.info/laender/d/nrw/hamm/hamm.htm

4. Camping, das Freiluftabenteuer

Campen – das ist für jeden ein Abenteuer, erst recht für Kinder. Egal, wo das Zelt aufgebaut wird – ob im heimischen Garten oder auf dem Grundstück des befreundeten Bauern (der muss es er-lauben) – der kleine Ausstieg aus dem Alltag ist im Grunde genommen schnell geplant. Was es braucht: ein Zelt, dann Isomatten, Luftmatratzen, Schlafsäcke, Kissen und Wolldecken für den Fall, dass es in der Nacht doch etwas kälter werden sollte, als gedacht. Stühle für alle sollten auch nicht fehlen, um es sich nicht nur im, sondern auch vor dem Zelt bequem machen zu können.

Am besten verlegt gleich die ganze Familie ihr Zuhause nach draußen. Um ein richtiges Rund-um-Erlebnis aus dem Campen zu machen, kann ein Lagerfeuer entbrannt und Stockbrot gebacken werden. Oder der Vater holt die gute alte Gitarre hervor und erzählt – erst am Abend vor dem Schlafengehen – noch eine Gruselgeschichte. Vor allem die Taschenlampe dürfte beim „Draußen-Übernachten“ unabdingbar ein.

5. Picknicken –  das Familienevent

Picknicken in der Natur, das ist mehr als Essen und Trinken, das ist ein Event. Zumindest kann man es dazu machen. Die kleine kulinarische Auszeit macht auf der zufällig entdeckten Wiese mit Blick in die Ferne Spaß, aber auch im Ambiente einer nahe gelegenen Burg oder eines Schlosses.

Wer nicht auf der Decke picknicken will, kann an öffentlichen Picknickplätzen – zum Beispiel an kleinen überdachten Holzunterständen – tafeln.  Die hölzerne Sitzgruppe auf der höchsten Dünenkuppe im Telgter Naturschutzgebiet Klatenberge etwa bietet einen schönen Blick über die Heidelandschaft, der Picknickplatz am Kulturgut Haus Nottbeck in Oelde auf eine Obstwiese.

Um das Event richtig auszukosten, bietet es sich an, Spiele wie Federball oder Boule dabeizuhaben. Für den Imbiss eignet sich alles, was transportabel ist: Kartoffelsalat (im Glas), Baguette, Käse und Kekse sowie Wein. Eine Lichterkette für die Dämmerung macht das Ganze gemütlich. Tischtuch, Kuschelkissen und Korkenzieher nicht vergessen!

6. Bogenschießen für Körper, Geist und Seele

Ruhe und Konzentration machen das traditionel-le Bogenschießen aus. Es wird seit Jahrhunderten vom Menschen praktiziert, früher etwa für die Nahrungsbeschaffung, heute als Wettkampfsport oder als Hobby. All diejenigen, die sich einmal als Robin Hood ausprobieren möchten, können das auf dem Bogensportgelände „Niehorster-Heide“ in Gütersloh. In der Waldlandschaft lernt er oder sie im Einzelunterricht bei Toren Mikat das „instinktive Bogenschießen“ ohne Visier oder andere Hilfsmittel.

Bogenschießen ist etwas für Körper, Geist und Seele, sagt Profi-Bogenschütze Toren Mikat. „Es bedeutet vor allem Runterkommen vom alltäglichen Stress. Mit Kraft hat das nicht viel zu tun.“ Los geht es mit einem schwachen Bogen, den Mi-kat wie den Rest der Ausrüstung zur Verfügung stellt. Wer 60 Minuten bei ihm buchen möchte, kann ihn anrufen – auch um zu fragen, ob wieder Schnupper- und Grundkurse für mehrere Personen möglich sind.

Bogensportanlage Toren Mikat
An den Sandgruben, 33334 Gütersloh
Telefon: 05241 340143
E-Mail: info@abenteuer-bogenschiessen.de
Internet: www.abenteuer-bogenschiessen.de

7. Besuch bei den Wildtieren in der Emsaue

Idylle pur: Imposante Auerochsen (Heckrinder) und Wildpferde (Koniks) grasen friedlich auf der Wiese. Man hat den Eindruck, hier ist die Zeit stehen geblieben. Die Emsaue bei Telgte, bestehend aus den Naturschutzgebieten Westbevern-Vadrup, Lauheide und In den Pöhlen, ist aber nicht nur wegen der Begegnung mit den Wildtieren, die von der NABU-Naturschutzstation als Landschaftspfleger eingesetzt werden, ein Erlebnis. Es ist erholsam, durch diese kleinen ökologischen Paradiese mit ihren Flussschlingen, Feuchtwiesen und Sandkuppen zu spazieren oder sie mit dem Rad zu erfahren.

Wer sich auf den Weg machen möchte, kann von Telgte aus dem Emsauen-Radweg folgen. Ein Spaziergang kann am Josefsee an der Nathmannsheide in Westbevern starten. Unweit des Sees befinden sich die Wildtierweiden mit Pferden und Ochsen sowie ein kleiner Aussichtsturm mit Blick auf die Ems. Eine Karte mit den Auerochsenweiden gibt es beim NABU.

NABU-Naturschutzstation Münsterland e.V., Haus Heidhorn
Westfalenstr. 490, 48165 Münster
Telefon: 02501 9719433
E-Mail: info@NABU-Station.de
Internet: www.nabu.de

8. Die moderne Schnitzeljagd

Wer ist als Kind nicht auf Schnitzeljagd gegangen? Die gibt es heute noch und heißt jetzt „Geocaching“. Diese Schatzsuche per Handy kann Wandertouren oder Stadtrundgänge spannend machen. Weltweit sind Millionen Schätze verborgen, auch in den Kreisen Warendorf und Gütersloh.

Die Verstecke, mit einer Box und kleinen Gegenständen bestückt, sind anhand geografischer Koordinaten im Internet veröffentlicht und werden mit einem GPS-Empfänger gesucht. Es gibt die Geocaching®-App, in der man sich kostenlos registrieren lassen kann und der die GPS-Tracking-Funktion erlaubt werden muss. Auf einer Karte kann der Schatzsucher sehen, wie weit ein Findling entfernt ist, zu dem er sich navigieren lässt. Dort angekommen, trägt er sich ins Logbuch ein und versteckt den Geocach wieder an derselben Stelle oder tauscht ihn aus. Wo genau sich ein Schatz befindet, bleibt geheim.

Internet: www.geocaching.com

9. Nachts die Natur erleben

Nachts sind alle Katzen grau. Heißt: Nachts sieht selbst Bekanntes anders aus. Manches wirkt fremd, vielleicht sogar unheimlich. Wer eine Nachtwanderung vorschlägt, dürfte auf große Begeisterung stoßen – vor allem bei Kindern. Der Weg sollte vor-ab allerdings auf mögliche Gefahren getestet sein. Einen tollen Gruselfaktor dürfte ein Gang durch den Wald mit sich bringen: Hier ruft das Käuzchen und die Äste knacken. Wer es richtig zum Fürch-ten mag, „engagiert“ Freunde fürs Spuken (unter dem weißen Tischtuch) am Wegesrand. Wer es entspannter mag, kann eine Wanderung unter den Sternen beispielsweise zu einer alten Burg planen.

Ausgangspunkt kann ein Lagerfeuer sein, an dem – als Vorkost sozusagen – eine Gruselgeschichte erzählt wird oder auch nur Würstchen gebraten werden. Dann kann es losgehen, aber immer schön zusammenbleiben! Und die Taschenlampe nicht vergessen oder auch Laternen für eine heimelige Atmosphäre. Übrigens: Das Wandern hinein in den heller werdenden Morgen ist besonders magisch.

10. Kleine Radtour zur Lippefähre Lupia

Die Lippe, längster Fluss in NRW, wird von einem Radfernweg begleitet. Die Römer-Lippe-Route verläuft zwischen Detmold und Xanten und gehört zu den schönsten Flussradwegen Deutschlands. Wer sich für eine 23 Kilometer lange Strecke einklinken möchte, kann das in Ahlen-Dolberg tun.

Auf der Tour rund um Hamm geht es über die Wasserschloss- und die Lippeauen-Schleife an den Schlössern Heessen und Oberwerries vorbei. An Letzterem wartet ein kleines Highlight auf den Freizeitler: die Lippefähre „Lupia“, die Besucher mit eigener Muskelkraft über das Wasser bringt.
„Wir wissen, dass die Fähren eine beliebte Attraktion in unserer Region sind“, sagt Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender des Lippeverbands. Wer eine kleine Abwechslung auf seiner Radtour wünscht, nutzt diese Verbindung zwischen südlicher (Stadt Hamm) und nördlicher Lippeaue (Kreis Warendorf) und schnuppert mal „rüber“.

Die Öffnungszeiten sind im Internet einsehbar unter:
https://web.hamm.de/lifeplus-projekt/life-lip-pefaehre/aktuelle-oeffnungszeiten.html
Umweltamt Hamm, Jessica Dieckmann
Gustav-Heinemann-Straße 10, 59065 Hamm
Tel. 02381 17-7139  
E-Mail: jessica.dieckmann@stadt.hamm.de
Internet: https://www.roemerlipperoute.de

Text: Andrea Kutzendörfer, Fotos: Andrea Kutzendörfer, dpa, Friedhelm Jasper/EGLV