„Das Leben selbst hat mich in diese Vielfalt gedrückt.“ Das ist nicht nur eine Erkenntnis. Das ist ein Bekenntnis. Das Statement einer Frau, die erst fortgehen und einen langen, oft schweren Weg zurücklegen musste, um bei sich anzukommen. „Mein Blick ist heute auf das Schöne gerichtet“, sagt die Rietbergerin Birigit Peterschröder selbstbewusst. Sie ist Künstlerin und Coach. Sie liebt das Prozesshafte in beiden Bereichen und speist ihr Denken und Handeln aus deren Schnittmenge: der Kreativität. Das tut sie für sich und vermittelt es – auf Wunsch – auch anderen.
Die 55-Jährige arbeitete lange als Illustratorin, kreiert heute Comics, ist im weltweiten Netzwerk der Momente zeichnenden Urban Sketchers unterwegs, erschafft Holz- und Linolschnitte, erforscht und lehrt Neurografik. Und sie malt. Mit großer Leidenschaft. Zudem ist sie sowohl ausgebildeter Systemischer Coach als auch Teamentwicklerin. Sie übernimmt als sogenannter Visual Facilitator die visuelle Begleitung von Gruppenprozessen, ist Achtsamkeitstrainerin und Dozentin an verschiedenen Bildungseinrichtungen. „Früher habe ich Vielseitigkeit als Makel angesehen. Aber heute genieße ich sie. Die Kunst ist für mich immens wichtig. Menschen weiterzubringen aber auch.“
Dass sie in diesem Spagat einmal ihre innere Balance finden würde, hat sich Birgit Peterschröder, die in Varensell geboren und aufgewachsen ist, in Rietberg zur Realschule ging und eine Ausbildung zur Bürokauffrau machte, lange Zeit nicht vorstellen können. „Ich habe immer schon gern und viel gezeichnet, wollte das weiterverfolgen, aber solch eine ,brotlose Kunst‘ kam für meine Eltern nicht infrage. Das hat mich lange blockiert.“ Sie tritt die Flucht nach vorn an, holt in Bielefeld ihr Abitur nach, verlässt die Enge und Schatten ihres Elternhauses und zieht durch die Welt. Immer dabei: das Skizzenbuch. Egal, ob im australischen Umweltcamp, beim dreiwöchigen Schweige-Meditationskursus in Neuseeland — „war kein alltagstaugliches, aber wichtiges Erlebnis“ —, oder beim Versuch, mit fünf Mitstreitern den Mount Everest zu erklimmen. „Bei 4500 Metern bin ich höhenkrank geworden und musste zurück ins Basislager. Aber diese unglaubliche Natur hat mich überwältigt und auf eine ganz besondere, nachhaltige Weise sensibilisiert.“
Zurück in Deutschland, steht für sie fest: Sie wird Kunst studieren. Sie geht an die Bielefelder FH für Gestaltung, studiert bei Jochen Geilen, dem renommierten Professor für Zeichnung, Illustration und Druckgrafik. Im Studium lernt sie nicht nur ihren Mann Frank Peterschröder (Fotograf und Filmer) kennen, sondern auch Maki Shimzio, die heute in Berlin wohnende, bekannte japanische Comiczeichnerin und Graphic-Novel-Autorin. Zusammen tauchen sie ein in die Urban-Sketcher-Szene, diese internationale Community, die so viel mehr ist als eine weltumspannende Gemeinschaft von Stadtzeichnern. „Urban Sketching“, erklärt Birgit Peterschröder, „kommt aus dem Bauch heraus, ganz spontan. Anders als beim Fotografieren mit dem Handy geht es nicht darum, mal eben schnell den Moment einzufrieren, sondern um das genaue Beobachten, das persönliche, ganz bewusste Erleben und Widerspiegeln der Umgebung.“
Mittlerweile ist diese Art der künstlerischen Auseinandersetzung für Birgit Peterschröder etwas in den Hintergrund getreten. Das Zeichnen ist für sie mehr zur Vorstufe für ihre Malerei geworden, die ihr sehr wichtig ist. „Farben haben Strahlkraft. Jede Farbe steht für ein Gefühl, das ich in der Malerei ausleben kann. Das ist für mich pure Freude und bringt mir tiefen Frieden“, erklärt sie, während sie sich der Staffelei zuwendet und dem aktuellen Bild von den idyllischen Teichwiesen am Gut Rietberg mit dem Pinsel letzte Lichttupfen setzt.
Seit knapp zwei Jahren hat die Künstlerin in einem Nebengebäude des schmucken, weitläufigen Anwesens, das man durch eine prächtige Eichenallee erreicht, ihr Atelier. Über 20 Stufen gelangt man in die erste Etage, wo sich der kreative Kosmos der Rietbergerin offenbart: Großflächige Malerei mit wandhohen Kiefernstämmen, mit denen sich die Künstlerin an die lichtdurchfluteten Wälder an der Ostsee erinnert. Vis-à-vis kleinere Landschaften, Meeransichten oder auch Porträts und ausgearbeitete Straßenszenen an den Wänden. Im Regal eine Vielzahl von Büchern, Mappen und Malutensilien.
Auf einem Tisch finden sich Neurografiken, mit denen sie sich aktuell intensiv beschäftigt — als Künstlerin und Coach. Es geht darum, innere Themen kreativ zu bearbeiten, um neue Wege für sich selbst finden. Bei dieser visualisierten Bewusstseinsarbeit wird für jeden Gedanken eine Linie auf ein Blatt gezeichnet. Die Linien dürfen sich nicht wiederholen und müssen sich von dem erwarteten Weg wegbewegen. Das erfordert eine immer wieder neue Herangehensweise des Zeichnenden und hilft Denkmuster zu durchbrechen. Dabei wird man sich der eigenen Ressourcen bewusst.
In der hierzulande-Ausgabe Winter 2025 lesen Sie die ganze Geschichte, in der es auch um ihre Comic-Ausstellungen, die Arbeit mit Schulkindern sowie um die raue Ästhetik und körperliche Anstrengung bei einem Teil ihrer Arbeit geht.
Kontakt:
Birgit Peterschröder
Am Wiesenpfad 13 in 33397 Rietberg
Mobil: +49 170 2438018
E-Mail: birgitpeterschroeder@icloud.com
Internet: www.birgitpeterschroeder.com
Atelier: Schloßstraße 2 in Rietberg
Text: Doris Pieper, Fotos: Doris Pieper, Frank Peterschröder
Es ist mehr als ein jahrelang gehegter Wunsch, es ist die Erfüllung eines Lebenstraums: Mit dem Umzug von Atelier und Galerie in die „Alte Lederfabrik“ in Halle im Kreis Gütersloh hat der Warendorfer Künstler Dirk Groß ein neues berufliches Zuhause gefunden.
Der 58-Jährige nennt es augenzwinkernd „meine letzte Wirkungsstätte“, und weil er sich auf noch viele kreative Schaffensperioden dort einstellt, hat er beim Umbau versucht, mit der Erfahrung aus drei Jahrzehnten beruflicher Tätigkeit „diesmal alle Fehler zu vermeiden“, die die freie künstlerische Entfaltung einschränken könnten.
Dabei war Groß über Monate mehr Handwerker als Künstler, denn die Umgestaltung der Fabrikhalle hat er mit viel Eigenleistung geschultert. Während Fenster und Haustechnik inklusive der für die öffentliche Nutzung notwendigen Umbauten von der Vermieterin übernommen wurden, hat er mit Unterstützung von Freunden und Fachfirmen zusätzliche Abtrennungen eingezogen, Fußböden, Wände und Decken renoviert, ohne den Charme der alten industriellen Baukultur zu verfremden.
Priorität dabei galt der Einrichtung einer Galerie auf 350 Quadratmetern, die am 6. Juli mit der ersten Ausstellung postmoderner und zeitgenössischer Kunst eröffnet wurde. Arbeiten von Mitstreitern aus dem Kreiskunstverein Beckum-Warendorf wie des Fotografen Matthias Gödde (Beckum) und der Malerin Theora Krummel (Warendorf) sowie von Joachim Jurgelucks (Melle) präsentierte Galerist Groß dort ebenso wie Werke von Carola Dewor (Tübingen), aber auch von Größen wie Salvador Dalí, Erich Heckel, Karl-Otto („K.O.“) Götz und Johann Georg Müller. Ein ausgeklügeltes Beleuchtungskonzept des Warendorfer Lichtdesigners Michael Kantrowitsch sorgt dafür, dass die ausgestellte Kunst in den lichtdurchfluteten Galerieräumen auch dann optimal zur Geltung kommt, wenn die Sonne nicht lacht.
Die Öffnungszeiten der Galerie sind jeden Samstag von 11 bis 16 Uhr und nach Absprache. Kunstführungen, Lesungen und Konzerte sollen das Angebot ergänzen. Dabei geht es dem Galeristen Dirk Groß nicht nur um den kommerziellen Erfolg, Bilder zu verkaufen. „Ich möchte meine Besucher bewegen, die Kunst soll sie berühren. Sie sollen mit einem Glücksgefühl hier wieder herausgehen.“ Wenn der Galerist sich als „guten Kunstvermittler“ bezeichnet, dann denkt er nicht nur an Handel mit Kunst, sondern sieht sich als Erzähler, der seinen Besuchern und Kunden zu jedem ausgestellten Werk eine Hintergrundgeschichte vermitteln kann. Gut und authentisch mache er es deshalb, „weil ich über meine eigene Begeisterung sprechen kann“, sagt er so überzeugt wie überzeugend.
Die Biografie von Dirk Groß weist Wendungen und Brüche auf. Geboren in Dessau als drittes von fünf Kindern eines Modellbauers und einer Krankenschwester, hat er schon früh seine künstlerische Ader entwickelt. „Wenn andere Kinder einen Schneemann gebaut haben, wurde das bei mir eine Skulptur. Bei Waldwanderungen habe ich mich nie an die vorgegebenen Wege gehalten, sondern habe mich durchs Dickicht geschlagen.“ Gemalt habe er gefühlt schon immer, wobei er sich dank seiner Beobachtungsgabe viel abgeguckt hat. „Ich habe mir alles selbst beigebracht“, sagt der Künstler und ist stolz darauf, Autodidakt zu sein.
Was ihn bis heute motiviert hat zu malen? „Es ist ein inneres Raunen, dem ich einfach nur folge“, sagt Dirk Groß. Aber er hat auch Skulpturen gestaltet, Musik gemacht und Gedichte geschrieben. Geprägt vom Leben in der damaligen DDR, entdeckte er den Sport, wurde erfolgreicher Amateurboxer. Und Offiziersanwärter. „Ich liebte mein Heimatland“, sagt er rückblickend und nachdenklich. Doch dann habe er begonnen, eigene Einstellungen und die Politik zu hinterfragen, verweigerte den Dienst an der Waffe. Mit 18 Jahren machte der „Systemfeind“ 1984 rüber in den Westen.
Seine beruflichen Stationen waren bunt: Vom „Drücker“ zum Versicherungskaufmann, Landschaftsgärtner, Landarbeiter und Tiefbauer. Schließlich wurde er Fernfahrer, lebte in Spanien, Italien und Frankreich. „Meine Reise durch das Leben ist geprägt durch das Beschreiten neuer Wege. Umwege. Selten waren es direkte Pfade“, sagt der 58-Jährige über sich selbst. Es war ein Galerist, dem 1996 zufällig die kleinen Kunstwerke auffielen, die Dirk Groß rahmen wollte, um sie als Mitbringsel Freunden zu schenken. „Ich bin doch nur Lkw-Fahrer“, entgegnete Dirk Groß dem Mann auf die Frage, ob er seine Passion nicht zu Profession machen wolle. Und er gab ihm eine Publikation über Salvador Dali zum Lesen mit. Eine Initialzündung. Seitdem arbeitet Groß als freischaffender Künstler und setzt seine „Lebensreise in jeder Leinwand, in jedem Pinselstrich fort“, wie er sagt.
Über die verschiedenen Schaffensperioden war sein Stil sehr unterschiedlich, aber immer sehr abstrakt. Dass er neuerdings die Abstraktion mit bis zu fotorealistischen Elementen verschmelzen möchte, hat auch etwas mit gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen zu tun: „Die Welt ist so schräg, weil Dummheit gekrönt und dem Narzissmus eine Bühne gegeben wird“, blickt er mit Sorge auf die Tendenz zu totalitären Strukturen weltweit. Deshalb möchte er durch zeichnerische Darstellungen seiner Kritik „mehr Sichtbarkeit“ verleihen und dazu beitragen, dass den „Großmäulern und Milliardären dieser Welt“ die Gefolgschaft aufgekündigt wird. Runterziehen lassen wolle er sich aber nicht. Den Rat gibt er allen Menschen und warnt vor den schlechten Nachrichten. Es gelte, sich stattdessen lieber vorzunehmen, „jeden Tag mit einem neuen, positiven und kreativen Gedanken aufzuwachen“. Und eben: Wieder mehr wagen, nicht schon am Anfang ans Scheitern denken, einfach machen. Und wenn man fällt, wieder aufstehen.
Kontakt:
Atelier Dirk Groß
Alleestraße 64 in 33790 Halle/Westfalen
Mobil: +49 157 780 852 17
E-Mail: info@atelier-dirk-gross.de
Öffnungszeiten: samstags 11 bis 16 Uhr
Text: Peter Wild, Fotos: Peter Wild, Andrea Groß
Sie misst nur 1,56 Meter. Aber ihre Energie scheint unermesslich. Eine Powerfrau. Eine, die inspiriert und motiviert, aber auch irritiert und polarisiert. Nirgül Kantar-Dreesbeimdieke, die deutsche Aktions- und Performancekünstlerin mit türkischen Wurzeln und Wohnsitz in Isselhorst, ist schon Hunderte von Kilometern über Straßen, aber auch über holprige Waldwege und sandige Pisten gezogen. Sie hat mit dem Rad die Ardennen gemeistert und barfuß eiskaltes Gletscherwasser in Norwegen durchquert. Alles für die Kunst. Alles für eine besondere Idee. Angst vor Herausforderungen hat sie nicht: „Daran wachse ich.“
Hindernisse jedweder Art überwindet sie: „Dazu sind sie doch da.“ Ein Armbruch ist für sie kein Grund zum Innehalten: „Ist ja kein Beinbruch.“ Wer bei diesem Temperamentsbündel mithalten will, der braucht einen langen Atem.
„Ich kann nicht anders, ich bin eben durch und durch Künstlerin. Ein vielschichtiges Gesamtpaket. Aber nennt mich einfach nur Nirgül“. So stellt sie sich gern vor, wenn man sie mitten im beschaulich-dörflichen Gütersloher Stadtteil Isselhorst besucht. Im Schatten des Kirchturms hat sie ihr Atelier. Dort malt sie, zeigt eigene Ausstellungen, aber auch Werke anderer. Sie erschafft – nach eigens patentiertem Verfahren – poetisch wirkende, lichtdurchlässige Skulpturen aus speziellen Klebetropfen und tüftelt immer wieder besondere Projekte aus, die bei den einen anerkennendes Staunen, bei anderen ungläubiges Kopfschütteln erzeugen. So wie das Projekt „Europas Künstlerweg“.
2020 hatte die überzeugte Europäerin angesichts des zunehmend nationalistischen Gedankenguts die Idee, durch einen einzigartigen Kunst-Marathon den Europagedanken erlebbar zu machen, Länder und Menschen wieder näher zusammenzubringen, für Offenheit Toleranz und Frieden zu werben. Ihr erklärtes Ziel: Bis 2030 die Staaten der Europäischen Union zu durchwandern und dabei nicht die eigenen, sondern wechselweise die Bilder von Künstlern und Kreativen aus den durchstreiften Regionen auf einer eigens angefertigten, fahrbaren Staffelei von einem Ort zum anderen hinter sich herzuziehen. Überwiegend zu Fuß, manchmal auch mit dem Fahrrad.
Immer unterwegs in leuchtend gelben Kleidern, wollte – und will – Nirgül mit diesem Mammut- und Inklusionsprojekt nicht nur Aufmerksamkeit für die Kunst an sich erzeugen, sondern auch ein Netzwerk erschaffen, das alle Beteiligten – mit und ohne Handicap, auch und gerade jenseits der Metropolen in den Fokus rückt. Sie selbst sucht die Werke für den Transport aus, bemisst ihren Wert vor allen nach der Geschichte, die hinter jedem Bild steht. „Ich hinterfrage Menschen nicht, ich akzeptiere sie so, wie sie sind und mit dem, was sie machen. Setzen sie schöne, emotionale Gedanken in Kunst um, so berührt und trägt mich das. Das ist entscheidend“, erklärt die Isselhorsterin.
Der 55-Jährigen geht es aber auch darum, durch Begegnungen und Gespräche über ihre Aktion sowohl das individuelle als auch das gesellschaftliche Interesse an Kunst und Kultur auf niedrigschwellige Art und Weise zu fördern, und die Kulturlandschaft Europas in ihrer reichen Vielfalt abzubilden. Ein hehrer Anspruch, der Nirgül schon früh die Aufmerksamkeit von Sabine Verheyen, damals noch Vorsitzende des Kulturausschusses im Europäischen Parlament, heute dessen Vizepräsidentin, sicherte. Die CDU-Politikerin ist ein erklärter Fan der Aktionskünstlerin geworden. Sie war beim Startschuss des Mammutprojekts im April 2023 in Isselhorst ebenso dabei wie beim Staffelfinale der zweiten Tour im November 2024 im finnischen Lappeenranta. Nun freut sie sich darauf, Nirgül zum krönenden Abschluss ihrer gerade gestarteten dritten Tour im November in Brüssel am Europaparlament begrüßen zu dürfen.
Auf ihrer ersten Tour absolvierte sie per pedes und mit dem Rad insgesamt 1300 Kilometer quer durch die Beneluxländer. Schritt für Schritt und immer mit der Kunst im Schlepptau – bis sie am 14. Juni 2023 im luxemburgischen Schengen ankam. Genau passend zum Jahrestag des dort 1985 unterzeichneten Schengener Abkommens, das den Grundstein für ein grenzenloses, freies Europa legte.
Denkt Nirgül an ihre zweite Tour, die sie 2024 über vier Monate durch Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland führte, dann kommt sie ins Schwärmen. „Skandinavien hat mich innerlich groß gemacht. Diese unglaubliche Natur und die vielseitige Wertschätzung meines Projekts — was für ein Reichtum an Erleben!“
Zum Staffelfinale am 21. Oktober 2024 im finnischen Lappeenranta erwarteten sie vertraute Kooperationspartner: EU-Vizepräsidentin Sabine Verheyen und das Orchester der luxemburgischen Behinderteneinrichtung Elisabeth Handicap. So wurde Europas Künstlerweg selbst unmittelbar an der russischen Grenze gefeiert – mit drei Konzerten und einer Open-Air-Ausstellung aller von Nirgül in Skandinavien getragenen Bilder.
Das alles ist mehr als ein halbes Jahr her. Zeit, die Nirgül zur Planung ihrer dritten Tour genutzt hat. Ziel ist diesmal die nicht zur EU gehörende Türkei, wo die Aktionskünstlerin unter anderem mit Studierenden der Firat-Universität in ihrer Geburtsstadt Elazig arbeiten wird. Am 23. April ist sie gestartet, um Slowenien und Österreich, aber auch die Schweiz und Liechtenstein zu besuchen.
Insgesamt will Nirgül diesmal „nur“ 600 Kilometer zu Fuß bewältigen, ansonsten die ausgewählten Stationen mit dem Auto erreichen. Europas Künstlerweg fordert eben selbst von solch einem Energiebündel wie ihr seinen Tribut. Die bisherigen Anstrengungen haben sie 30 Kilo verlieren lassen und ihr ein Limit signalisiert. Was Nirgül aber nicht daran hindert, für 2026 schon mal die Zwergstaaten Andorra, Monaco und San Marino als EU-Satellitenländer für ihren Künstlerweg ins Auge zu fassen. Und nicht zu vergessen: Zwischendurch arbeitet sie mit großer Leidenschaft an eigenen neuen Werken – „ich muss ja auch mal wieder Geld verdienen. Ein 1,56 Meter großes Kraftpaket. Eine echte Powerfrau.
Kontaktdaten:
Galerie Nirgül
Issselhorster Kirchplatz 12 in
33334 Gütersloh
Telefon: 0 52 41 / 9 61 91 55
E-Mail: info@nirguel.de
Text: Doris Pieper, Fotos: privat
